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Neue Betrugsmasche auf Facebook gefährdet große Accounts

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Pixabay.com / mohamed_hassan
geschrieben von Christian Erxleben

Die „Social Network Registry Corporation“ kontaktiert Facebook-Accounts, wenn angeblich ein Urheberrechtsverstoß vorliegt. Tatsächlich steckt dahinter eine neue Betrugsmasche auf Facebook. So schützen sich Social Media Manager vor dem Phishing.

Es gehört wohl zu den größten Ängsten von Social Media Managern: Eine dreiste Facebook-Betrügermasche genügt und die wichtigen und geheimen Zugangsdaten zum Facebook-Firmenaccount liegen plötzlich in den Händen von Kriminellen.

Nichtsdestotrotz kommt es häufiger zu derartigen Zwischenfällen als es allen aktiven Social Media Managern lieb wäre. Deshalb ist es extrem wichtig, in jedem Moment einen klaren Kopf zu behalten, weil auch die Facebook-Betrüger immer intelligenter werden.

Facebook-Betrug: Fanpage-Verlinkungen nach Gewinnspielen und Co.

So passiert es durchaus häufig, dass Gewinnspiele auf Facebook und Instagram Online-Kriminalität hervorrufen. Dabei geht es jedoch in letzter Zeit oftmals nicht darum, einen Gewinn abzugreifen.

Vielmehr wollen die Facebook-Betrüger die Zugangsdaten von (großen) Facebook-Fanpages abgreifen, um mit Hilfe der gestohlenen Informationen die professionellen Unternehmensseiten zu kapern und für die eigenen Zwecke zu missbrauchen.

Deshalb ist insbesondere im Kontext mit Verlosungen, Gewinnspielen und ähnlichen Aktionen Vorsicht geboten.

Nachrichten von der „Social Network Registry Corporation“

Die jüngste Facebook-Betrügermasche, die derzeit im sozialen Netzwerk kursiert, stammt von der sogenannten Social Network Registry Corporation. Hinter diesem Namen verbergen sich Hunderte oder Tausende Fake-Accounts, die einfach über die Facebook-Suche zu finden sind.

Die Kriminellen kontaktieren beziehungsweise verlinken Facebook-Accounts, die angeblich einen Urheberrechtsverstoß begangen haben. Um die Sperrung zu vermeiden, sollen die Betroffenen über einen Short-Link Kontakt zu angeblichen Facebook-Mitarbeiter:innen aufnehmen.

Liebe Admin-Seite. Du musst deine Seite beanspruchen, da festgestellt wurde, dass sie Aktivitäten aufweist, die gegen die Richtlinien von Facebook-Seiten zu Gemeinschaftsstandards verstoßen. Zu Ihrem Schutz ist Ihre Seite nicht für jeden auf Facebook sichtbar und Sie können sie nicht verwenden. Bestätigen Sie, dass Sie der Kontoinhaber sind, indem Sie auf den folgenden Link klicken: Gemäß den Facebook-Gemeinschaftsstandards haben Sie 24 Stunden Zeit, um diese Schritte auszuführen, damit Ihr Konto nicht dauerhaft deaktiviert wird. Danke, dass du uns hilfst, die Art und Weise zu verbessern, wie wir Facebook pflegen. Mit freundlichen Grüßen. Meta-Community-Standards-Team.

Sobald du auf den Link klickst, den wir im Zitat selbstverständlich entfernt haben, landest du nicht im Chat mit einem Mitarbeiter von Facebook, sondern auf einer Phishing-Seite, auf der deine Login-Daten abgegriffen werden.

So wehrst du dich gegen den Facebook-Betrug der „Social Network Registry Corporation“

Damit du kein Opfer von Facebook-Betrüger:innen wirst, haben wir für dich eine kleine Checkliste mit zentralen Tipps verfasst, auf die du im Zweifelsfall zurückgreifen kannst.

1. Informiere dein Team

Es ist auch für langjährige Social Media Manager keine Schande, ins Grübeln zu kommen. Schäme dich also nicht, falls du Zweifel an einer Nachricht oder einem Kommentar hast und hol deine Kolleg:innen ins Boot.

2. Lies die Nachricht oder den Kommentar aufmerksam

Die oben zitierte Nachricht der „Social Network Registry Corporation“ klingt beim kurzen Überfliegen durchaus plausibel. Wer sich jedoch einen Moment Zeit nimmt, stellt schnell erhebliche Fehler fest. Ein Beispiel könnten die Punkte nach der An- und Abrede sein. Auch Rechtschreib- und Grammatik-Fehler sind keine Seltenheit.

3. Klicke niemals auf fremde Links

Was im Internet gilt, gilt selbstverständlich auch auf Facebook. Klicke niemals auf Links oder Short-Links, die dich von Facebook wegführen und durch Drittanbieter wie Bitly verschleiert sind. Sobald du dich aus dem Facebook-Universum begibst, landest du im Reich der Betrüger.

4. Facebook und Instagram verlinken dich nicht in Kommentaren

Der letzte und wichtigste Hinweis bei der Überprüfung einer Facebook-Betrügermasche liegt in der Kommunikation der sozialen Netzwerke selbst. Weder Facebook noch Instagram oder eine andere soziale Plattform würde über einen öffentlichen Kommentar oder eine private Nachricht Kontakt mit dir aufnehmen.

Falls tatsächlich ein Urheberrechtsverstoß vorliegt, informieren dich die sozialen Medien über die von dir hinterlegte E-Mail. Zudem gibt es bei Instagram einen speziellen Bereich innerhalb der App, in dem die Mitarbeiter:innen den Kontakt suchen würden.

Fazit: Neue Betrugsmasche auf Facebook

Falls auch du in der nächsten Zeit in einem Kommentar von der „Social Network Registry Corporation“ erwähnt wirst, kannst du ganz entspannt bleiben.

Wenn du tatsächlich etwas unternehmen willst, kannst du den entsprechenden Account bei Facebook melden. Allerdings dürfte die Sperrung derartiger Accounts nur eine kurze Haltbarkeit haben, da die Facebook-Betrüger einfach immer neue Betrüger-Accounts eröffnen.

Ebenso solltest du dir als Social Media Manager merken, niemals auf externe Links in Kommentaren oder deinem Postfach zu klicken oder gar deine Login-Informationen in deinem Formular oder einer Direktnachricht zu offenbaren.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

3 Kommentare

  • Problem ist: Facebook macht nix dagegen, und Stand heute 07.11.2022 hat es von diesen Registry-Fakeseiten mehr als 500!

    Wenn man sich die Seiten ansieht, alle gleiches Schema.

    Das Beste: Facebook weiß DEFINITIV von dem Scam, denn bei vielen Posts kann man nicht mehr auf die URL klicken, denn dann kommt „kann nicht geöffnet werden, verstößt gegen unsere Richtlinien“.

    D.h. man weiß das etwas nicht in Ordnung ist, aber ist zu faul etwas dagegen zu tun?

    Klarer Fall für NetzDG…

    • Da schliesse ich mich an. Es sollte für einen Konzern wie Facebook problemlos machbar sein, diese Phishing-Nachricht filtern zu können. Aber nein, ich sehe diese Nachricht praktisch täglich in der Timeline. Super Mark.