FAZ hat Nielsen beauftragt, die monatlichen Nutzerzahlen und Verweildauern zu ermitteln: Netzwerk „Wer-kennt-wen“ zieht an der Konkurrenz vorbei (via Deutsche Startups). Da nicht angegeben wurde, wie Nielsen gemessen hat, muss man die Werte mit Vorsicht genießen und das Ganze eher als Trends verstehen.
Die monatliche Nutzung in Mio. User von April 07-08 („Reichweite“):
1. (1.) StudiVZ: 1,55 -> 3,68 = +137%
2. (3.) SchülerVZ: 0,83 -> 2,65 = +219%
3. (2.) MySpace: 1,98 -> 2,24 = +13%
4. (5.) Wer Kennt Wen: 0,70 -> 2,13 = +204%
5. (6.) Lokalisten: 0,60 -> 1,20 = +100%
6. (4.) Xing: 0,86 -> 0,99 = +11%
SchülerVZ und Wer Kennt Wen haben das größte Wachstum zu verzeichnen, StudiVZ und Lokalisten zeigen auch einen netten Schub auf. Xing und MySpace haben sich offensichtlich ausgependelt. Bei MySpace blicke ich sowieso nicht dahinter, bei Xing liegt es nach wie vor am mangelnden Branding/Bekanntheit, dass man die zahlreichen 39 Millionen Erwerbstätigen nicht erreicht. Xing bieten sich noch immense Potenziale, die unerschlossen sind. Aber, ich denke, es wird ihnen gelingen, die Lücke so zu schließen, dass man mit dem Berufsnetzwerk weitaus mehr als die bisher 2 Mio (siehe Quartalsbericht [.pdf] zu den deutschen, registrierten Nutzern) User erreicht. Von den 39 Mio Erwerbstätigen seien rund 50% Internetnutzer = ~20 Mio. Xing hat damit 10% erreicht. Eine Steigerung auf 20%, also 4 Mio, erscheint nicht unmöglich.
Bei den Schülern kann man davon ausgehen, dass Holtzbrinck mit rund 2,65 Mio monatlichen Nutzern ca. 30% aller Schüler (8-9 Mio) erreicht hat. Eine stolze Zahl. Bei StudiVZ sieht es ganz anders aus: So gibt es zwar rund 2 Mio Studierende in D, aber die Nutzerdaten weisen auf weitaus mehr User hin, die wohl kaum Studenten sein können.
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Die monatliche Nutzung in durchschn. Verweildauer in Minuten von April 07-08
Wer Kennt Wen: 190 -> 286 = +51%
Lokalisten: 51 -> 147 = +188%
StudiVZ: 95 -> 93 = -2%
SchülerVZ: 84 -> 83 = -1%
Xing: 31 -> 33 = +6%
MySpace: 41 -> 12 = -71%
Was auffällt? Die Lokalisten konnten eine schöne Steigerung hinlegen. Ob das der Umstellung im Februar geschuldet ist? Zuvor war es eine eher klassische Userseite, heute eine typische Social Networking Seite. Auf den Zusammenhang Funktionalität, social modules und Zeit muss ich mal separat eingehen. Damals hatte ich das eher strategisch betrachtet.
Bedenkt man aber, dass ein typischer User rund 2 Stunden täglich online verbringt (also rund 3.600 = monatliches Minutenkontingent), so sind die Verweildauern gar nicht mal so erbaulich, oder? Siehe dazu mehr unten, was die gesamte Masse der Internetnutzer angeht. Zu den 3.600 Monatsminuten: Wieviel nimmt davon das jeweilige SN in Beschlag?
Wer Kennt Wen: 8%
Lokalisten: 4%
StudiVZ: 2,6%
SchülerVZ: 2,3%
Xing: 0,9%
MySpace: 0,3%
Wer kam eigentlich auf die Idee zu sagen, Social Networks seien Zeitschleudern? Wie man sieht, sind die Anteile am gesamten Zeitkontingent nicht besonders hoch.
Was machen die User aber sonst noch in und um das Web? Dazu geben die Internetfacts der AGOF Auskunft. Habe die Nutzungsmöglichkeiten rot markiert, die man noch am ehesten mit einem Social Network und den dort möglichen Aktivitäten verbinden kann.
Die verbratenen Zeitsummen in Monatsminuten, Stunden und Tagen (April 08):
Wer Kennt Wen: 2,13*286 = 609.180.000 = 10.2 Mio Stunden = 425.000 Tage
StudiVZ: 3,68*93 = 342.240.000 = 5,7 Mio Stunden = 237.500 Tage
SchülerVZ: 2,65*83 = 219.950.000 = 3.7 Mio Stunden = 154.167 Tage
Lokalisten: 1,2*147 = 176.400.000 = 2.9 Mio Stunden = 120.833 Tage
MySpace: 2,24*12 = 26.880.000 = 0,4 Mio Stunden = 16.666 Tage
Xing: 0,99*33 = 32.670.000 = 0,5 Mio Stunden = 22687 Tage
Summe: 976.853 Tage = 23.444.472 Stunden = 1.406.668.320 Minuten
Gehen wir mal davon aus, dass es rund 40 Mio Internetnutzer in D gibt und jeder im Schnitt laut einer ARD/ZDF-Studie 120 Minuten pro Tag online verweilt, also 2 Stunden täglich. Das sind
pro Tag: 4.800.000.000 Minuten = 80.000.000 Nutzerstunden
pro Monat: 144.000.000.000 Minuten = 2.400.000.000 Nutzerstunden
Im Verhältnis zu den Nutzungsdaten o.g. sechs Anbieter sind das gerade einmal 1% aller Zeitbudgets. Bedenkt man jedoch die schiere Zahl ansurfbarer Webdomains und Chats/Mails, ist das erstaunlich viel!
Hm, je mehr PI’s ein SN hat und je höher die Verweildauer ist, desto „besser“ ist es oder wie?
Da kann ich ja mit meinen 12 Stunden ICQ täglich locker alles toppen 🙂
Und das bei genau 0 Page Impressions…
ist mir ein bisserl zu simpel gedacht, die PIs mit Verweildauer gleichzusetzen. Nicht nur wegen der Technik. Habe die Daten nicht parat, so soll aber zB WKW weitaus weniger PIs als StudiVZ haben.
Jetzt würde mich aber brennend interessieren wie lange denn so ein Mensch im Durschnitt aufm Klo sitzt.
männer?
Ist doch klar, dass SchülerVZ so ein großes Wachstum aufweist. Wenn die VZler mit dem Umzugswagen vorfahren, um alle Nicht-Studenten zurück zu Schüler bzw. zu normalen Menschen zu dekradieren…
Mir fehlt hier ein wenig die deutsche Ausgabe des Originals.
Von den 120 Minuten=2 Stunden verfallen doch 3/4 auf Emails schreiben udn lesen – was man nur leidlich als Internetsurfen bezeichnen kann und in der nächsten Studie anders abfragen sollte.
Dann sieht die Rechnung ganz anders aus und die Basis sind 900 (3.600) Monatsminuten.
Deine Zahlenspiele sind einfach unübertroffen…
Zum Thema PIs: Sagen seit der flächendeckenden Nutzung von Ajax nicht mehr wirklich viel aus. So hatte studivz beispielsweise einen riesigen Knick, nachdem sie die Nachrichten umgestellt hatten (bei gleichen Visits)
Zum Thema VZ-Umzug: Das geht doch nur zu meinvz? Und wenn man da auf Alexa guckt, frage ich mich, ob da überhaupt etwas passiert. Mal die nächsten Wochen gespannt abwarten
wenn Du die Zahlenspiele von Nielsen meinst: Die haben die Reichweite gemessen, nix PIs..
Ne ich meinte schon die Reichweite, die PIs bezogen sich auf Bernd, sorry
Und was los mit Facebook??? Ich kenne aber viele Leute die es nutz.
[…] immer bei solchen Zahlen, das stimme ich Robert Basic zu, ist Vorsicht geboten, wenn nicht ganz klar ist, wie gemessen wurden. Aber einen Hinweise auf […]
Meine Herren,
das sind Zahlen die man sich garnicht vorstellen kann.
Wobei ich erschüttert bin über Wer-kennt-Wen, über die bin ich der Meinung hört man fast garnichts. Oder ich täusche mich gewaltig … 🙂
Nein WKW wird nur gehypt… kennt bei uns z.b. noch gar keiner..
viele die eigneltich (alterstechnisch) ins schuelervz gehören machen sich direkt einen studivz account (wer will schon eingeschränkte rechte haben?), außerdem kennen viele schueler auch schon studenten, bzw. generell ältere leute.
[…] Messverfahren gibt. Aber zumindest Trends lassen sich m.E. recht gut erkennen. Fazit aus der Analyse von Robert Basic: Das größte Wachstum in der Verweildauer innerhalb des letzten Jahres […]
Hallo Robert,
angeregt von Deinem Post wollte ich mir mal die Mitgliederentwicklung im Laufe der Monate/Jahre von mySpace, Facebook und Co ansehen.
Leider finde ich aber keine ordentliche Übersicht.
Kennst Du zufällig eine Ressource auf der eine solche Übersicht regelmäßig gepflegt wird?
Gruß, Axel
leider nicht bekannt
[…] Basic Thinking Blog große, deutsche Social Networks: Nutzer und Verweildauer als auch beim Netzökonom Holger Schmidt wird dieses auch angesprochen aber leider kein Ansatz […]
[…] Wenn man den eigenen Zahlen von wer-kennt-wen oder StudiVZ glauben mag, erreichen allein diese beiden Seiten ja schon annähernd die 9 Millionen-Grenze. […]