Die europäische Weltraumorganisation ESA hat erste Gespräche mit SpaceX aufgenommen. Elon Musks privates Raumfahrtunternehmen kommt als möglicher Ersatzlieferant für russische Trägerraketen infrage.
Ob Gas, Öl und Weizen: Aufgrund des Ukraine-Kriegs hat Europa nur schweren bis gar keinen Zugang zu Energierohstoffen und Lebensmittelerzeugnissen.
Der Konflikt in Osteuropa wirkt sich auch auf die Raumfahrt aus. Denn die europäische Weltraumorganisation ESA hat bis auf Weiteres keinen Zugang zu den russischen Sojus-Raketen. Nun soll Elon Musks privates Raumfahrtunternehmen SpaceX Abhilfe schaffen.
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ESA erwägt SpaceX als Raketenlieferanten
SpaceX ist neben Japan und Indien ein Hauptanwärter, um die vorübergehende Raketen-Lücke zu schließen. Allerdings hängt die endgültige Entscheidung vom noch immer ausstehenden Zeitplan für die europäische Ariane-6-Rakete ab.
ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher zufolge gäbe es zweieinhalb Optionen, über die die Weltraumorganisation diskutiere:
Ich würde sagen, dass SpaceX die einsatzfähigere dieser Optionen ist und sicherlich einer der Ersatzstarts, die wir in Betracht ziehen.
Die Gespräche befänden sich jedoch noch in der Sondierungsphase. Dabei müsse die ESA sicherstellen, dass das Raumfahrtunternehmen aus den USA für den Auftrag geeignet sei.
ESA prüft Kompatibilität
So müsse beispielsweise die Schnittstelle zwischen Satellit und Trägerrakete passen. Darüber hinaus dürfe auch die Nutzlast nicht durch ungewohnte Startschwingungen beeinträchtigt werden.
Bisher habe die ESA aber noch kein kommerzielles Angebot von SpaceX eingeholt. Zunächst wolle die Weltraumorganisation sicherstellen, dass Elon Musks Raumfahrtunternehmen tatsächlich eine Option sei.
Seit dem Ausbruch des Krieges in Osteuropa hat SpaceX mit seiner Falcon-9-Rakete bereits andere Kund:innen gewinnen können, die dem zunehmend isolierten russischen Raumfahrtsektor den Rücken kehrten. Eine europäische Mission wäre allerdings ein bedeutender Gewinn für den US-amerikanischen Raketenhersteller.
ESA will nur vorübergehend mit SpaceX zusammenarbeiten
Die Kooperation mit SpaceX sei nur eine Ersatzlösung, so Aschbacher. Die Zukunft sieht ESAs Generaldirektor weiterhin in der Ariane 6. Der genauere Zeitplan für die Rakete solle bis Oktober klarer sein.
Bisher war Europa bei kleinen Nutzlasten auf die italienische Vega, bei mittleren auf die russische Sojus und bei schweren Missionen auf die Ariane 5 angewiesen.
Die Vega C der nächsten Generation feierte letzten Monat ihr Debüt. Der Start der neuen Ariane 6 wiederum, die in zwei Versionen konzipiert wurde, um sowohl die Ariane 5 als auch die Sojus zu ersetzen, wurde auf nächstes Jahr verschoben.
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