Schön Goethe wusste es: Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Und das sollten sich Jungunternehmen zu Herzen nehmen. Denn angewendet auf die heutige Zeit ist wohl einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Faktor das Cash-Management in Start-ups.
Die Bedeutung von Cash-Management in Start-ups
Alan Shugart ist Mitgründer von Seagate, einem der erfolgreichsten Festplattenunternehmen. Er hat zum Thema Cash Management in Start-ups eine klare Meinung: „Geld ist wichtiger als deine Mutter.“
Oder anders ausgedrückt: Wer ein Start-up führt, sollte sich zuallererst einmal mit der finanziellen Seite beschäftigen. Sie ist der erste Schritt zum Erfolg.
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Dafür sollte man stets im Auge behalten, wie sich das eigene Start-up entwickelt und welche Bedeutung die finanzielle Situation dabei spielt. Dazu zählt auch, eine erstellte Kapitalprognose stets auf die tatsächliche Entwicklung anzupassen und gegebenenfalls umzuschreiben.
Entscheidungen kosten Geld
Doch warum ist es überhaupt so wichtig, die Liquidität im Auge zu behalten? Als Unternehmer muss man oft kurzfristig wichtige Entscheidungen treffen – wenn es etwa darum geht, neue Mitarbeiter einzustellen oder schnelle Forderungen von Dritten zu erfüllen.
Auch, wenn es Anlaufschwierigkeiten bei Produktion oder Markteintritt gibt oder man Material und Maschinen im Auge behalten muss, muss man manchmal schnell reagieren.
Deshalb kann ein Start-up auch nur schwer langfristige Vorhersagen in Bezug auf die finanzielle Situation treffen. Man muss sie einfach zu oft korrigieren.
Fehlt es beispielsweise an entsprechendem Kapital, muss man zum Beispiel geplante Mitarbeitereinstellungen verschieben. Wenn es schwierig wird, Geld zu generieren, muss man das Geschäftsmodell also anpassen.
Die Kapital-Prognose ist schlichtweg immer offen und nicht vorhersehbar. Sie kann sich jederzeit rasant verändern.
Cash-Management in Start-ups: Planungen geben Sicherheit
Aus diesem Grund, weil sich die finanzielle Situation eines Start-ups oft und schnell ändert, sollte man insbesondere am Anfang eine wöchentliche Kapital-Prognose abgeben – möglichst unter Anwesenheit der wichtigsten Mitarbeiter des Start-up-Teams.
Zusammen kann man Gewinne und Verluste anhand unterschiedlicher zukünftiger Szenarien prognostizieren. Dabei sollte man unbedingt auch verschiedene Zeiträume berücksichtigen.
Dabei ist es auch wichtig, über verschiedene Bilanzpositionen und die möglichen damit einhergehenden Veränderungen sprechen. Und wenn sich Umstände ergeben, sollte man unverzüglich die Kapital-Prognose aktualisieren.
So erhalten nicht nur die Gründer, sondern auch die weiteren Mitglieder eines Start-up-Teams einen Überblick darüber, wie die getroffenen Entscheidungen die finanzielle Entwicklung beeinflussen.
Dadurch lässt sich auch besser einschätzen, wie bedeutsam entsprechende Entscheidungen sein können – insbesondere von den operativ tätigen Team-Mitgliedern.
Fazit
Eines muss Start-up-Gründern also klar sein: Liquiditätsplanungen kosten Zeit, insbesondere wenn man diese möglichst detailliert und zeitnah durchführt.
Allerdings sollte man sich nicht vom zeitlichen Aufwand abschrecken lassen. Denn neben Problemen im Team sind gerade finanzielle Herausforderungen die häufigste Ursache dafür, warum ein Start-up scheitert.
Und eine sorgfältige Liquiditäts- und Finanzplanung kann helfen, dieses Risiko zu minimieren.
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Wenn ein Anwalt die Wichtigkeit der Finanzen betont, dann muss es ja stimmen. Danke Carsten, du wirst mir immer sympathischer. 🙂 Im Ernst: Einnahmen Ausgaben kriegen die meisten noch hin, aber das hat noch nichts mit Liquiditätsmanagement zu tun, denn nicht jede Ausgabe zählen auch als Kosten und das kann zur Falle werden! Folgendes Erlebnis: Mandant macht 30.000€ Gewinn. Kauft ein Geschäftsauto mit Sofortkauf. Geld ist weg. Die Kosten für den Wagen werden aber über die Nutzungsdauer verteilt (Abschreibung). Damit liegt der Gewinn nicht bei 0€ sondern bei ca. 25.000€, was automatisch am Jahresende eine Steuerforderung vom Finanzamt auslöst. Von welchem Geld wird die dann bezahlt? …. Durch eine Liquiditätsplanung hat man solche Überraschungen besser im Blick und kann Investitionsentscheidungen besser treffen: Kaufen, leasen, finanzieren oder sein lassen. Guter Impuls!
Hallo Jochen,
vielen Dank für deinen Kommentar und deinen wichtigen Hinweis: das Management der Liquidität ist viel mehr als einfach nur sauber über die Einnahmen und Ausgaben Buch zu führen. Du bringt gerade das passende Beispiel, denn hier würden die zu zahlenden Steuern in das Liquiditätsmanagement einfließen, weil zwar das Geld auf dem Konto sofort aufgrund der Ausgabe sinkt, das Ergebnis aber nicht im gleichen Maße wegen der Abschreibung. Aus diesem Grund wäre zu planen, welche Geldmittel für die Zahlung der Steuern zurück gelegt werden müßte – und das wäre dann genau ein Fall der Liquiditätsplanung.
Viele Grüße, Carsten
Ich bin beeindruckt von diesem Artikel! Es war ein echtes Vergnügen zu lesen und hat mir eine neue Perspektive gegeben 🙂 Danke.
Ich sage herzlichen Dank für diesen Kommentar!
Viele Grüße, Carsten Lexa