Technologie Wirtschaft

Geschwindigkeitsassistent ISA drosselt Neuwagen ab 2024

Tempolimit, Autobahn, Geschwindigkeit, Tempolimit, Geschwindigkeitsassistent, ISA
Pixabay.com/ Sponchia
geschrieben von Maria Gramsch

Die EU will den Straßenverkehr auf die Mobilität von morgen vorbereiten. Dafür hat sie nun die EU-Richtlinie zur Einführung des intelligenten Geschwindigkeitsassistenten ISA erlassen. Doch was bedeutet das für den Straßenverkehr in Deutschland?

Das Tempolimit auf deutschen Autobahnen ist ein viel diskutiertes Thema. Und auch in Europa steht Deutschland ohne eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung ziemlich alleine da.

Doch das könnte sich nun ändern. Denn eine neue EU-Richtlinie schreibt vor, dass Autobauer ihre Neuwagen künftig mit dem intelligenten Geschwindigkeitsassistenten ISA, einer Technologie zur Geschwindigkeitsbegrenzung, ausstatten müssen.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Social Media Manager (m/w/d)
HomeServe Deutschland Holding GmbH & Co. KG in Frankfurt am Main
Praktikum im Bereich Social Media Governance ab März 2025
Mercedes-Benz AG in Stuttgart

Alle Stellenanzeigen


Was steckt hinter dem Geschwindigkeitsassistenten ISA?

Mit der Intelligent Speed Assistance, kurz ISA, will die EU „den Verkehrssektor bei der Vorbereitung auf die Mobilität von morgen“ unterstützen.

Ziel sei es, die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren, sowie die Europäer:innen vor „schlechter Luftqualität und dem Klimawandel“ zu schützen.

Die Einführung von ISA ist ein großer Fortschritt für die Verkehrssicherheit und hat das Potenzial, die Zahl der Verletzten und Toten im Straßenverkehr drastisch zu senken.

Deshalb macht die Europäsche Union den Geschwindigkeitsassistenten ISA ab Juli 2024 verpflichtend. Ab diesem Zeitpunkt muss die neue Technologie in Neuwagen verbaut sein.

Was kann ISA?

Das ISA-System funktioniert über Kameras, die an der Vorderseite des Fahrzeugs angebracht sind. Der Geschwindigkeitsassistent kann aber auch auf GPS-Daten zugreifen.

Das intelligente System hat zwei Warnungsmodi. So kann es beispielsweise eine akustische oder eine vibrierende Warnung bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung aussenden.

Und auch am Gaspedal kann das System eine Erinnerung an den Fahrer oder die Fahrerin übertragen. So kann das Pedal „den Fuß des Fahrers sanft“ zurück drücken.

So können Fahrer:innen daran erinnert werden, langsamer zu fahren. Wollen sie das nicht, können sie den Assistenten umgehen, indem sie etwas stärker auf das Pedal drücken.

Genau so funktioniert auch die Geschwindigkeitsregelung des ISA-Systems. Verringert das Fahrzeug automatisch die Geschwindigkeit, können Fahrer:innen hier ebenso gegensteuern.

Dabei weist die EU in ihrer Pressemitteilung darauf hin, dass die Geschwindigkeit nur „sanft reduziert wird“. Auch greift das System niemals in das Bremssystem eines Fahrzeuges ein.

Was bedeutet das System für ein mögliches Tempolimit?

Die Einführung des ISA-Systems ist natürlich nicht mit einem allgemeinen Tempolimit auf deutschen Autobahnen gleichzusetzen.

Doch laut einer Umfrage zum Tempolimit auf deutschen Autobahnen hätten die Deutschen nichts gegen eine Einführung.

Demnach haben sich 42 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, dass ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen auf jeden Fall eingeführt werden sollte. Weitere 22 Prozent waren „eher dafür“. Nur etwa 21 Prozent der Befragten lehnten ein Tempolimit gänzlich ab.

Auch interessant:

Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.

2 Kommentare

  • Leider funktionieren solche Systeme nur in eindeutigen Situationen. Beispiel für eine uneindeutige ist hier die A60 hinter der Weisenauer Brücke in Richtung Frankfurt/Darmstadt. Dort teilt sich die Fahrbahn, auf der rechten, baulich getrennten Seite (Überleitung zur A671) gilt Tempo 80, auf der linken Tempo 120. Leider sind die Tempo 80 Schilder auf beiden Seiten der rechten Fahrbahn angebracht und der Kennzeichenassistent erkennt diese. Hier kommt es dann, wenn man auf der linken (Tempo 120 km/h) Spur fährt munter zu einem Wechsel zwischen 120 und 80 – mehrmals. Das GPS ist auch nicht so genau, dass es erkennen kann, auf welcher Bahn ich fahre. Das Problem habe bei verschiedenen Fahrzeugen beobachten können. Wenn jetzt das ISA jedesmal eingreift ist der Frust vorprogrammiert. Solange die KI hinter der Kennzeichenerkennung nicht leistungsfähig genug ist, um das klar zu erkennen, wird die Akzeptant eines solchen Systems stark leiden – so gut es auch gedacht ist.

  • Die Fiat Occasion schafft meist eh nicht mehr als 130 Km/H und die meisten fahren auch nicht schneller. Ist eine emotionale Debatte. Kaum wer fährt schneller als 130, wozu dann für die 1% kein Tempolimit gelten sollte ist unbegreiflich.