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ownCloud vs. Nextcloud

ownCloud vs. Nextcloud
Pixabay.com / kreatikar

In der heutigen Zeit besitzt fast jeder von uns eine große Menge an Fotos, Videos und Dateien. Diese speichern die meisten aufgrund der Einfachheit in einer Cloud, die jederzeit über das Internet erreichbar ist. Aber ist das auch wirklich sicher? Wir stellen dir das spannende Duell vor: ownCloud vs Nextcloud.

Gängige Cloud-Anbieter ermöglichen ihren Nutzer:innen, dass die gespeicherten Daten, Fotos und Videos jederzeit von allen Geräten aus erreichbar sind. Das ist besonders praktisch und die Nutzung ist in der Regel sehr einfach. Für viele unversierte Nutzer:innen sind die Dienste damit eine praktische Lösung.

Das Thema Sicherheit wird dabei allerdings oft vernachlässigt. Wie gehen die Anbieter tatsächlich mit den sensiblen Dateien um? Kann man sich darauf verlassen, dass sie sicher sind?

Alternativ gibt es die Möglichkeit, den eigenen Cloud-Dienst zu hosten. Dadurch haben Nutzer:innen alle Vorteile einer Cloud und gleichzeitig die Kontrolle über die eigenen Daten.

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ownCloud vs Nextcloud – Keyfacts auf einen Blick

Zwei Anbieter aus dem Open-Source-Bereich sind ownCloud und Nextcloud. Um dir einen ersten Überblick zu geben, stellen wir dir im Folgenden die wichtigsten Informationen vor.

ownCloud Nextcloud
Entwickler ownCloud GmbH Nextcloud GmbH
Veröffentlichungsjahr 2010 2016
Lizenz Open Source Open Source
Support-Modelle Standard, Enterprise Basic, Standard, Premium
Clients für Cloud-Zugang iOS, Windows, Android, macOS, Linux iOS, Windows, Android, macOS, Linux
Kostenpflichtige Features vorhanden nicht vorhanden
Hosting auf eigenem/gemietetem Server möglich möglich möglich
eingebaute Collaboration-Features Kommentarfunktion, Zugriffsberechtigungen für geteilte Dateien und Ordner Kommentarfunktion, Echtzeit-Dokumentenmanagement, individuelle Workspaces

ownCloud vorgestellt

ownCloud wurde im Jahr 2010 entwickelt. Direkt zu Beginn mit dem Zweck, Nutzer:innen eine Möglichkeit zur Nutzung einer freien Cloud zu geben. Die Anwendung ownCloud X kann auf jedem Server installiert werden. Wie viel Speicherplatz benötigt wird, hängt direkt mit der Verwendung ab, wie beispielsweise der Nutzeranzahl und der Dateiengröße.

Die Systemanforderungen von ownCloud

  • Betriebssystem: Ubuntu 16.04 und 18.04, Debian 8/9, SUSE Linux Enterprise Server 12 (SP 4) und 15, Red Hat Enterprise Linux/CentOS 7.5 und 8 (nur 64-Bit)
  • Datenbank: MySQL 8+, MariaDB 10+, Oracle 11 und 12, PostgreSQL 9 und 10, SQLite
  • Webserver: Apache 2.4
  • Skriptsprache: PHP 7.1+

Die Bedienung von ownCloud ist sehr simpel. Sobald die Software installiert und eingerichtet ist, können die gewünschten Dateien auf den Server hochgeladen werden. Falls gewünscht, haben Nutzer:innen auch die Möglichkeit, die passenden Apps nutzen.

Nutzer:innen erstellen ein eigenes und individuelles Verzeichnis, welches sich mit dem Cloud-Server synchronisiert, sobald eine Internetverbindung vorhanden ist. Dank der Filesharing-Funktion besteht die Möglichkeit, Dateien mit anderen Personen passwortgeschützt zu teilen.

Die wichtigsten Features von ownCloud

  • Aktivitäten-Stream: Hier sehen Nutzer:innen übersichtlich, wenn eine Datei hochgeladen, bearbeitet oder gelöscht wird.
  • Gruppen- und Rechtemanagement: Für Gruppen können verschiedene Rechte eingepflegt werden. Diese haben dann unterschiedliche Funktionsmöglichkeiten.
  • Upload-Chunking: Große Dateien können mithilfe der Funktion vor dem Upload gesplittet werden.
  • Gemeinsames Arbeiten an Office-Dokumenten: Mit einer zusätzlichen Installation lassen sich Office-Dokumente im Team gemeinsam bearbeiten.
  • Versionierung und Sperrung von Dateien: Dateien lassen sich jederzeit sperren, gleichzeitig aber auch wiederherstellen.
  • Impersonation: Administrator:innen haben die Möglichkeit, sich in das Profil aller Nutzer:innen anzumelden, um bei Problemen zu helfen.

Viele Nutzer:innen entscheiden sich bewusst dafür, einen eigenen Cloud-Dienst zu hosten, um die Sicherheit zu stärken. Da du dich bei ownCloud für verschiedene Pakete entscheiden kannst, gibt es hier einige Unterschiede.

Im Enterprise-Paket ist die serverseitige Verschlüsselung des primären Speichers (AES-256), Zwei-Faktor-Authentifizierung, SAML/SSO-Authentifizierung, Virenscanner (ClamAV), Automatische Datei-Integritätsprüfung, Datei-Firewall, Passwort-Regeln, Protokollierung von Logins/Logouts und Dateisystem-Operationen komplett enthalten.

Im Standard-Paket sind im direkten Vergleich nur die serverseitige Verschlüsselung des primären Speichers (AES-256), Zwei-Faktor-Authentifizierung, Virenscanner (ClamAV), Automatische Datei-Integritätsprüfung und Passwort-Regeln enthalten.

Vorteile von ownCloud Nachteile von ownCloud
Desktop-Anwendungen und Apps für die gängigsten Plattformen vorhanden Nur unregelmäßige Updates
Passwortgeschützte Filesharing-Funktion möglich Es kommt häufig zu Performance-Problemen bei kleinen Dateien
Kann durch zusätzliche Anwendungen erweitert werden

Nextcloud vorgestellt

Im Jahr 2016 spaltete sich Nextcloud von ownCloud ab. Damals war es ausschließlich eine Abspaltung mit neuem Design. In kürzester Zeit danach änderte das Entwicklerteam allerdings auch die Software selbst ab.

Die Systemanforderungen von Nextcloud

  • Betriebssystem: Ubuntu 18.04, Debian 10, SUSE Linux Enterprise Server 15, Red Hat Enterprise Linux 8, CentOS 8, Open SUSE Leap 42.1+
  • Datenbank: MySQL 5.6+, MariaDB 10.1+, Oracle 11g, PostgreSQL 9.5+, SQLite
  • Webserver: Apache 2.4
  • Skriptsprache: PHP 7.2+

Auch bei Nextcloud haben Nutzer:innen die Möglichkeit, die Software auf allen gängigen Betriebssystemen zu installieren. Es gibt allerdings keine kostenlosen Apps, die Nutzer:innen zusätzlich zur Verfügung stehen. Die Bedienung ist aber dank des Dateimanagers sehr einfach und übersichtlich.

Bei Nextcloud hast du die Auswahl aus unterschiedlichen Paketen: Basic, Standard und Premium. Diese unterscheiden sich beispielsweise im Kundensupport und der Nutzeranzahl.

Die wichtigsten Features von Nextcloud

  • Workflow-Management: Besonders, wenn mehrere Nutzer:innen gemeinsam in der Cloud arbeiten, ist das Workflow-Management eine große Erleichterung. Hiermit können beispielsweise Regeln für bestimmte Gruppen festgelegt werden.
  • Server-Monitoring: Sämtliche Aktivitäten werden dokumentiert und gibt einen Überblick über die Änderungen.
  • Gemeinsames Arbeiten an Office-Dokumenten: Im Gegensatz zu ownCloud wird bei Nextcloud keine zusätzliche Installation benötigt, um gemeinsam an Office-Dokumenten zu arbeiten.
  • Anpassbares Design: Ohne Zusatzkosten kann das Design der Cloud individualisiert werden.
  • Audio- und Video-Kommunikation: Neben den Cloud-Funktionen an sich besteht die Möglichkeit, mit anderen Nutzer:innen zu kommunizieren.
  • Kontakt- und Zeitmanagement: Zusätzlich ist ein Kalender, ein Kontaktverwaltungstool sowie ein Mail-Client Teil der Software.

Auch bei Nextcloud spielt die Sicherheit eine übergeordnete Rolle. Nutzer:innen haben bei der Software Zugriff auf Serverseitige Verschlüsselung des primären Speichers (AES-256), Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Brute-Force-Schutz, Content Security Policy 3.0, Zwei-Faktor-Authentifizierung, SAML/SSO-Authentifizierung und Passwort-Regeln.

Vorteile von Nextcloud Nachteile von Nextcloud
Desktop-Anwendungen für die gängigsten Plattformen vorhanden Keine kostenfreien Apps vorhanden
Design lässt sich individuell anpassen Es kommt häufig zu Performance-Problemen bei kleinen Dateien
Viele Zusatzfunktionen wie Audio- und Video-Kommunikation

Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen ownCloud und Nextcloud

Nextcloud ist ursprünglich eine Abspaltung von ownCloud. Die Software an sich unterscheiden sich zwar nicht in vielen, aber in entscheidenden Punkten. Beispielsweise ermöglicht Nextcloud den Nutzer:innen, die Audio- und Video-Kommunikation und damit grundsätzlich das Thema Collaboration, einfach und schnell im Team zu nutzen.

Grundsätzlich gilt: Nextcloud punktet im direkten Vergleich mit ownCloud mit den vielen Zusatzfunktionen und Sicherheitsfeatures. Nutzer:innen von Nextcloud haben keine Einschränkungen bei u.a. dem Workflow-Management, womit Nutzer:innen von ownCloud aufgrund von Lizenzen rechnen müssen.

Wer selbst die Software Nextcloud nutzen möchte, kann das beispielsweise in Kombination mit den Diensten von IONOS machen. Nutzer:innen profitieren mit Managed Nextcloud von IONOS von der passenden Hardware und genauso auch von der schnellen und unkomplizierten Ein-Klick-Installation.

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