Forschende der chinesischen Universität in Xidian arbeiten an einem Projekt, um Solarenergie aus dem Weltall zu gewinnen. Erste Tests mit einer entsprechenden Anlage am Boden waren offenbar erfolgreich. Die Hintergründe.
Dass wir unsere Ressourcen auf der Erde schonen müssen, ist mittlerweile bekannt. Strom aus erneuerbaren Energien soll uns in den kommenden Jahren dabei unseren gesetzten Klimazielen näher bringen.
Aber gerade bei erneuerbaren Energiequellen stoßen wir aufgrund von Witterungsbedingungen immer wieder an unsere Grenzen – beispielsweise im Bereich der Solarenergie. Ein Solarkraftwerk in Deutschland kann nämlich höchstens 16 Stunden am Tag Energie liefern, im Winter deutlich weniger, berichtet der Deutschlandfunk.
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Dafür suchen Wissenschaftler:innen weltweit bereits nach Lösungen – und zwar auch im Weltraum. Das ist zum Beispiel auch an der chinesischen Xidian-Universität der Fall. Dort arbeiten die Forschenden nämlich gemeinsam mit der chinesischen Raumfahrtbehörde an der Einspeisung von Solarenergie aus dem All.
Sonnenenergie: Chinesische Tests am Boden offenbar erfolgreich
Die Wissenschaftler:innen der Xidian-Universität bauten eine knapp 75 Meter hohe Stahlkonstruktion, die Energie mittels Hochfrequenz-Mikrowellenstrahlen von Satelliten abzapfen soll. Getauft hat das Team das Projekt auf den Namen „OMEGA“ – Orb-Shape Membrane Energy Gathering Array.
Die Anlage sammelt Sonnenenergie und wandelt sie in Gleichstrom um. Der wiederum wird dann in Mikrowellen transformiert und per Funk an eine Empfangsantenne übertragen. Danach richtet die Antenne diese Mikrowellen gleich und wandelt sie wieder in nutzbaren Gleichstrom um.
Dass dieses System funktioniert, konnten die Wissenschaftler nun beweisen, indem sie die Energie drahtlos über eine Entfernung von 55 Metern zu übertrugen.
Im Vergleich zu den 36.000 Kilometern, die eigentlich ins Weltall zu überwinden sind, ist das relativ wenig. Allerdings haben die Forschenden in China erst in drei Jahren mit einem solchen Durchbruch gerechnet.
Forschende weltweit wollen Solarenergie aus dem Weltall gewinnen
Doch die Wissenschaftler:innen sind nicht die Einzigen, die daran arbeiten, Solarenergie aus dem Weltraum zu gewinnen. Auch in den USA, Japan, Großbritannien, Australien und Südkorea suchen Forschende eifrig nach Lösungswegen.
Wie das Wissenschaftsmagazin National Geographic berichtet, will auch die Europäische Raumfahrtorganisation ESA Solarkraftwerke im Erdorbit errichten.
Die Dimensionen eines solchen Kraftwerks sind bisher allerdings noch zu groß und die Kosten zu teuer. Denn um ein bis zwei Gigawatt Strom produzieren zu können, wären Sendeanlagen und Fotovoltaikzellen nötig, die etwa dem 17-fachen Gewicht der Internationalen Raumstation ISS entsprächen. Also etwa genauso groß wie 200 Fußballfelder.
Und neben den Dimensionsproblemen ist auch noch nicht weitreichend erforscht, welche Auswirkungen ein Solarkraftwerk im Weltall auf uns Menschen und unsere Kommunikation sowie den Flugverkehr haben könnte.
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