Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt von Grund auf. Deshalb entstehen neue Berufsbilder. Doch was versteckt sich hinter den Bezeichnungen? Das möchten wir in „Und was machst du so?“ greifbar machen. Heute: Daniel Marx und der Beruf des Lead Digital Experience.
Der Start in den Tag als Lead Digital Experience
BASIC thinking: Daniel, du arbeitest als Lead Digital Experience bei Stagg & Friends. Beschreibe uns doch einmal in vier Sätzen, wie du deinen Beruf neuen Freunden erklärst.
Ich bin der Botschafter der Digital-Kompetenz von Stagg & Friends. Das bedeutet, dass ich den Hut aufhabe, wenn es darum geht, digitale Erlebnisse zu kreieren. Im laufenden Kundengeschäft nehme ich verschiedene Rollen ein.
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Vom Digital-Strategen und Design Thinking-Moderator über UX-Design-Experten bis hin zum Projekt-Manager ist alles dabei. Meinen Kolleg:innen stehe ich außerdem als Coach, Sparringspartner und Enabler für digitale Innovationen zur Seite. Mitunter auch als Wissensträger.
Der Berufsalltag als Lead Digital Experience
Wie sieht ein normaler Tag in deinem Beruf aus?
Den „usual day at the office“ gibt es nicht, da wir ‚remote first‘ und zeitlich frei arbeiten. Es gibt also teilweise einen Zeitrahmen, aber keinen klassischen. Arbeite ich von zuhause aus, was meistens der Fall ist, starte ich gegen 8:30 Uhr mit der Kommunikation und Tagesplanung. Danach mache ich, so es meine Termine erlauben, eine kurze Pause für Meditation oder etwas Yoga.
Anschließend fokussiere ich mich für einige Stunden auf wichtige Aufgaben wie die Erstellung von Kunden-Präsentationen oder die Konzeption von Workshops, sowie Meetings mit Kund:innen und Kolleg:innen. Nach der Mittagspause blocke ich mir Zeit für konzertiertes Arbeiten an neuen Inhalten.
Das können Beiträge zu internen Formaten sein, in denen ich technologische und digitale Trends vorstelle und erkläre oder auch Impuls-Präsentationen und Cases, die innovative Themen für unsere Kund:innen aufgreifen. Abstimmungen mit Kund:innen und Kolleg:innen haben dabei aber natürlich Priorität.
Teils gehe ich nachmittags eine Runde joggen und arbeite danach weiter, teils arbeite ich durch bis etwa 18:30 Uhr. Der Termin ist fix, um als Familie gemeinsam zu Abend zu essen. Nur selten bin ich anschließend noch einmal beruflich am Rechner.
Und womit startest du in den Tag?
Mit einem Espresso, am liebsten in frischer Morgenluft auf dem Balkon – idealweise bei blauem Himmel und Sonnenschein. Perfekter Start! Anschließend bringe ich meine Tochter in die KiTa.
Die Aufgaben als Lead Digital Experience
Welche Aufgaben fallen in deinen Bereich?
Ich habe sowohl interne als auch externe Aufgaben. So bin ich dafür verantwortlich, das Digital-Know-how bei unseren Kunden-Teams aus den Bereichen Brand-, Product- und Learning Experiences weiter auszubauen. Dazu biete ich interne Sessions zu verschiedenen Themen wie beispielsweise digitale Strategie oder auch zu einzelnen Technologien an.
Diese Sessions bereite ich selbst vor und auf, passe die Inhalte also an die Bedürfnisse und den Kenntnisstand der Kolleg:innen an. Darüber hinaus stehe ich als Experte sowohl für die Kolleg:innen intern als auch unsere Kund:innen jederzeit zur Verfügung.
Hinzu kommt meine Einbindung in das reguläre Projektgeschäft, in dem ich je nach Projekt unterschiedliche Rollen einnehmen. Ein weiterer Punkt ist der Ausbau unserer Digital-Kompetenz durch neue Mitarbeiter:innen.
Dazu screene ich in enger Zusammenarbeit mit der verantwortlichen Kollegin Bewerbungen und interessante Profile. Ich gehe in Gespräche und versuche, meine Begeisterung für Stagg & Friends mit den Kandidat:innen zu teilen und sie von uns zu überzeugen.
Wie definierst und interpretierst du deinen Job als Lead Digital Experience persönlich?
Mir ist die Positionierung im Markt als Spezialisten für Brand-, Product- und Learning Experiences sehr wichtig. Ebenso die Art der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Teams und unseren Kunden, verknüpft mit der Kompetenz, die ich vertrete.
Das Digital Experience-Team bei Stagg & Friends ist kein Silo, weder intern noch extern. Es soll stattdessen integrativ und agil Wirkung entfalten. Daher verankere ich digitale Experiences und Services in der Realität unserer Kunden.
Eingliederung in der Unternehmensstruktur
Wie ist deine Stelle in die Unternehmensstruktur eingegliedert? Sprich: An wen berichtest du und mit wem arbeitest du zusammen?
Die Zusammenarbeit erfolgt bei uns in agilen und selbstverantwortlichen Zellen, auf Basis der Kundenstruktur, der Kompetenzen und Aufgaben. Ich berichte auch nicht an, sondern tausche mich auf Augenhöhe direkt mit der Geschäftsführung aus.
Selbstverständlich wird die Rolle des Lead Digital Experience in jedem Unternehmen unterschiedlich ausgelegt. Welche Perspektiven kommen bei dir zu kurz, die grundsätzlich zum Berufsbild gehören?
Ich agiere aufgrund meines Werdegangs und meines Skill-Sets in meiner Position und meinem inhaltlichen Fokus sehr holistisch und frei. Daher kann ich tatsächlich behaupten, dass nichts zu kurz kommt.
Spaß und Dankbarkeit im Beruf
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Ich mag die Abwechslung sowie die Tatsache, dass ich – wie beschrieben – verschiedene Rollen einnehme. Und mir gefällt die Freiheit, selbstbestimmt Themen setzen zu können. Derzeit habe ich bspw. NFTs und Web3 als Schwerpunkte definiert. Das muss ich nicht abstimmen, das kann ich angehen und für Unterstützung im Team werben.
Wofür bist du besonders dankbar?
Im Laufe meines beruflichen Werdegangs habe ich über mich selbst lernen dürfen, dass mir nichts so wichtig ist wie Selbstbestimmung und Freiheit. Beides habe ich derzeit in einem Ausmaß wie nie zuvor. Ich kann meinen Tag frei gestalten, mir Zeit sowohl für unsere Kunden als auch für meine Familie und mich selbst nehmen.
Außerdem bin ich glücklich, meine Komfortzone verlassen zu haben: Nach meiner letzten Stelle wechselte ich nicht erneut in eine reine Digital-Agentur oder -Beratung, sondern habe ganz bewusst bei Stagg & Friends einen anderen Weg eingeschlagen.
Das Feld der Brand-, Product- und Leaning-Experiencces ist für mich ein spannender und teilweise neuer Bereich, in dem ich viel lerne und auch „digital“ aus einer neuen Perspektive denken kann.
Und wie wird man jetzt Lead Digital Experience
Insbesondere in der Digital-Branche gibt es häufig nicht mehr die klassische Ausbildung. Wie bist du zu deiner Stelle gekommen?
Nach dem Abitur und Zivildienst habe ich mich ein Semester lang an BWL probiert, mich dann aber dazu entschlossen, lieber Germanistik und Geschichte zu studieren. Parallel sammelte ich erste Erfahrungen in PR-Agenturen, meist im Modebereich. Nach dem Studium startete ich als Trainee Text bei OgilvyOne.
Danach entwickelte ich mich bei DDB weiter in Richtung Text & Konzeption, bevor ich in einer digitalen Plattformagentur, ecx.io, als UX-Designer einstieg. Das wurde zu meiner längsten Station, wo ich zuletzt die UX & UI Design-Teams in Deutschland und Österreich führte.
Welchen Tipp würdest du einem Neueinsteiger oder interessierten Quereinsteiger geben, der auch Lead Digital Experience werden will?
Es gibt den schönen Spruch „When the student is ready, the teacher appears“. Ich kann das nur unterstützen: „Digital“ ist im konstanten Wandel, es gibt immer neue Möglichkeiten. Wer bereit ist, sich auch mit privatem Engagement selbst in neue Themen einzuarbeiten, dem stehen viele Türen offen.
Natürlich ist nicht immer alles leicht. Rückblickend habe ich es nicht immer geschafft, mit jedem Feedback und Rückschlag so konstruktiv umzugehen wie es gut gewesen wäre. Aber das sind exakt die Momente, in denen man lernt und an denen man wächst. Manchmal muss man eben einen Schritt zurückgehen, um zwei vorwärts zu kommen.
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