Der niederländische Autobauer Stellantis will Autobahnen mit Aluminiumspulen ausrüsten, um E-Autos bereits während der Fahrt mit Ökostrom aufzuladen. Die Hintergründe.
Die Elektromobilität nimmt in Deutschland zunehmen Fahrt auf. Im Vergleich zum Mai 2021 verkauften Autohersteller hierzulande dieses Jahr knapp neun Prozent mehr vollelektrische Modelle. Trotzdem möchten sich viele nicht von ihrem Verbrenner verabschieden. Dabei dominieren ganz bestimmte Ängste.
Einerseits wäre da die Sorge, an einem unbekannten Ort auf der Strecke liegenzubleiben. Moderne Elektrofahrzeuge besitzen zwar inzwischen eine Reichweite von über 400 Kilometern, trotzdem erscheint das für einige Menschen als noch zu wenig.
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Hinzu kommt der Zeitaufwand für das Beladen an der Tankstelle. Denn: 30 Minuten sollte man dabei schon einplanen, wenn nicht sogar mehr.
Stellantis: Aluminiumspulen laden E-Autos während der Fahrt
All das will der niederländische Autobauer Stellantis ändern. Der Mutterkonzern von diversen Automarken startete in der italienischen Region Chiari ein Pilotprojekt. Dazu rüstete das Unternehmen eine Straße mit Aluminiumspulen aus. Diese laden Elektrofahrzeuge während der Fahrt kontinuierlich auf.
Erste Versuche mit der Technologie erscheinen vielversprechend. Die Elektrovariante des Fiat 500 fuhr so beispielsweise seine Runden, ohne an Reichweite einzubüßen. Dabei kommt die gleiche Technologie wie beim drahtlosen Aufladen von Smartphones zum Einsatz. In der Folge besteht außerdem keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Insassen und Fußgänger.
Nachrüsten von bestehender Infrastruktur eher aufwendig
In einer idealen Welt generieren also Windkraft- und Solaranlagen neben der Autobahn Ökostrom und speisen diesen direkt in die Straße. Durch die Nutzung von besonders dünnen Aluminiumdrähten sinken die Produktionskosten und der Materialeinsatz. Trotzdem gibt es auch einige Fallstricke.
Einerseits ist nämlich noch völlig unklar, wie sich größere Elektrofahrzeuge auf der Straße verhalten und wie sich ein höheres Gewicht auf die Reichweite auswirkt. Außerdem ist das Aufrüsten bestehender Infrastruktur relativ aufwendig. Straßenmeistereien müssen nämlich eine kleine Rille in die Mitte einer Straße bohren, um die Spule zu verlegen. Anschließend verfüllen diese wieder das entstandene Loch.
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