Der wissenschaftliche YouTube-Kanal „Kurzgesagt – In A Nutshell“ hat zehn Millionen Abonnenten – und zwar als erster deutscher Kanal überhaupt. Doch 90 Prozent der Aufrufe stammen gar nicht aus Deutschland. Wir zeigen euch, was den Channel so erfolgreich macht.
Seit 2013 betreiben Gründer Philipp Dettmer und sein 30-köpfiges Team den YouTube-Kanal „Kurzgesagt – In a Nutshell“ aus München. Der Channel beschäftigt sich mit komplexen Themen wie Weltraumforschung, Physik, Biologie, Politik, Philosophie und Technik.
Dettmer und sein Team erklären diese einfach verständlich mit kunterbunten Animationen – und genau das macht den Kanal auch so erfolgreich.
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Kurzgesagt – In a Nutshell: Was wäre, wenn … ?
Das erste Video lud Dettmer 2013 kurz nach seinem Studium für Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Infografik hoch.
„Ich wollte einfach ein perfektes Video machen und hatte mir überlegt, unser Sonnensystem zu erklären“, sagt Dettmer gegenüber YouTube. Damals war er noch als Freelancer unterwegs, nachdem er die Schule mit 15 Jahren abgebrochen und das Abitur ein paar Jahre später nachgeholt hatte.
2013 erreichte der Clip über Fracking dann auch eine Million Aufrufe und ging viral. „Das war damals schon sehr viel und ich war darauf nicht vorbereitet“, erinnert sich Dettmer. „Dadurch habe ich das Potenzial dieser Art von Videos erkannt.“
Dettmer ist erfolgreich, weil er viel Arbeit in seine Videos steckt. Nach offiziellen Angaben schreibt er oft monatelang an Skripten und spricht mit Wissenschaftlern und Experten aus den jeweiligen Bereichen.
Ein Clip stellt sich nun beispielsweise die Frage, was wäre, wenn wir alle Atombomben auf einmal detonieren lassen. In solche Beiträge steckt das Team zwischen 1.000 bis 2.000 Stunden Arbeit.
Zehn Prozent der Aufrufe kommen aus Deutschland
Früher hat das Team die Videos sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch hochgeladen. Mittlerweile werden die Texte für „Kurzgesagt – In a Nutshell“ aber nur noch auf Englisch eingesprochen.
Deshalb stammen auch nur zehn Prozent der Aufrufe aus Deutschland beziehungsweise dem deutschsprachigen Raum. Laut Pressemitteilung kommen 40 Prozent der Abonnenten sogar aus den USA. „Kurzgesagt – In a Nutshell“ spricht also ein sehr internationales Publikum an.
Für das deutsche Publikum hat Dettmer einen zweiten Kanal veröffentlicht: Auf Dinge erklärt – Kurzgesagt findet man deutsche Übersetzungen und exklusive deutsche Inhalte. Diesem Channel folgen aktuell rund 737.000 Abonnenten.
Kurzgesagt – In a Nutshell: Der erfolgreichste YouTube-Kanal aus Deutschland
Am 28. Oktober hat „Kurzgesagt – In a Nutshell“ nun insgesamt zehn Millionen Abonnenten gewonnen. Das hat vorher noch kein anderer YouTube-Kanal aus Deutschland geschafft.
Auf den Plätzen Zwei und Drei der erfolgreichsten deutschen Kanäle rangieren gerade der Experimente-Channel Heartetest mit 8,3 Millionen Abonnenten und der Fußball-Kanal Freekickerz mit acht Millionen Abonnenten.
Dettmer und sein Team haben hart für ihren Erfolg gearbeitet: Alleine in diesem Jahr luden sie im Schnitt bereits zwei Videos im Monat hoch. 2019 sind deshalb schon zwei Millionen neue Abonnenten hinzugekommen.
International kann „Kurzgesagt – In a Nutshell“ mit den großen Channels aber noch nicht mithalten. Der Kanal ist hier nicht einmal unter den Top 50 der meistabonnierten YouTube-Kanäle zu finden.
An der Spitze stehen stattdessen das indische Musiklabel T-Series mit 116 Millionen Abonnenten und der umstrittene schwedische YouTuber Pewdiepie mit 102 Millionen Abonnenten.
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