Wirtschaft

Amazon führt Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 20 durch

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unsplash.com/ ANIRUDH
geschrieben von Fabian Peters

Online-Versandhändler Amazon hat seinen angekündigten Aktiensplit durchgeführt. Bisherige Anleger haben damit nun 20 Mal so viele Amazon-Aktien im Depot wie zuvor. Der Preis der Wertpapiere sank wiederum auf ein Zwanzigstel. Amazon will so vor allem neue Anleger anlocken. 

Der Amazon-Vorstand kündigte bereits am 9. März 2022 an, dass das Unternehmen einen Aktiensplit durchführen will. Nun, rund zwei Monate später, setzte der US-Konzern die Maßnahme um und teilte seine Aktien im Verhältnis 20 zu 1. Bisherige Anleger haben damit nun 20 mal so viele Amazon-Aktien in ihrem Depot wie zuvor.

Dabei handelt es sich um den vierten Aktiensplit in der Geschichte des Unternehmens. Denn Amazon splittete seine Aktien erstmals im Juni 1998 – im Verhältnis 1 zu 2. Im Januar 1999 führte der US-Konzern wiederum einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 3 durch, nur um ein paar Monaten später im September 1999 aus einer Aktie abermals zwei zu machen.


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Aktiensplit soll Amazon-Aktie attraktiver machen

Nach US-Börsenschluss am Freitag, den 3. Juni 2022, lag der Kurs der Amazon-Aktie bei 2.282 Euro. Am folgenden Pfingstmonatg betrug der Preis nur noch rund 115 Euro. Doch was nach einem gigantischen Kursabschlag aussieht, ist gewollt. Denn statt einer Aktie haben Amazon-Aktionäre nun 20 in ihrem Depot.

Der Wert des US-Konzerns und dessen Marktkapitalisierung erfahren bei einem solchen Aktiensplit keinen Schaden. Ganz im Gegenteil: Ein Aktiensplit kann sogar für einen Kursanstieg sorgen.

So auch bei Amazon, denn im Vergleich zum Freitagsschlusskurs von 2.282 Euro entsprach der Kurs von rund 115 Euro im vorbörslichen Handel am Montag einem zwischenzeitlichen Plus von 0,8 Prozent.

Amazon-Aktie: Ein Split hat auch einen psychologischen Effekt

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat die US-Bankengruppe BofA Securities festgestellt, dass Aktiensplits für ausführende Unternehmen „historisch gesehen positiv sind“. Analysten zufolge können solche Maßnahmen demnach außerdem die Zahl der Anleger erhöhen.

So hofft auch Amazon darauf, durch seinen Aktiensplit mittelfristig weitere Investoren und vor allem Kleinanleger anzulocken. Denn wie Peng Chen, Leiter der Abteilung für Big-Data- und KI-Strategien bei JPMorgan, gegenüber Reuters äußerte, hätten bislang nur wenige Privatanleger in die Amazon-Aktie investiert.

Ein Grund könnte der vierstellige Kurs gewesen sein, der viele potenzielle Kleinanleger abgeschreckt haben könnte. Denn: „Psychologisch gesehen fühlt es sich nicht gut an, 1.000 Dollar auszugeben und ein Drittel einer Aktie zu besitzen“, so Chen.
Steve Sosnick, Chefstratege bei Interactive Brokers, äußerte wiederum:

Wir können darüber diskutieren, ob sie [Aktiensplits] gut sind oder nicht, aber wenn der Markt sie als positiv wahrnimmt, dann verhalten sie sich auch so.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).