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So schlägt sich das Raymon E-Tourray 5.5 im Härtetest

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Wie schlägt sich das E-Tourray 5.5 im Test? (Foto: Screenshot / Facebook)
geschrieben von Christian Erxleben

Mit einer Preisempfehlung von 2.899 Euro liegt das Raymon E-Tourray 5.5 für Herren und Damen über dem durchschnittlichen Einkaufspreis für E-Bikes. Lohnt sich der Preis? Wie schneidet das E-Bike des Radherstellers ab? Wie verhält sich das Rad fernab geteerter Straßen? Wir haben es für dich getestet.

Von den Sonnenstrahlen im Juni über die Hitzephase im August bis in die ersten Herbsttage mit Nebel und Regen hinein haben wir zwei E-Bikes des Modells Raymon E-Tourray 5.5 intensiv getestet.

Um beim Test möglichst viele Unterschiede und Feinheiten herauszuarbeiten, haben insgesamt fünf Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts die Herren- und die Damen-Variante geprüft.

Der erste Eindruck des Raymon E-Tourray 5.5

Auf den ersten Blick wirkt das Raymon E-Tourray 5.5 schick und sportlich. Die Kombination aus Weiß- und Grau-Tönen wirkt zeitlos elegant. Besonders gelungen ist dem Hersteller dabei die Integration des Akkus in den Rahmen.

Durch die Anbringung des 500-Watt-Akkus am Unterrohr passt sich die Batterie sauber und unauffällig ins Gesamtbild ein. Da der Yamaha-Akku aufgrund seiner Lackierung oder Positionierung in vielen Fällen dem Betrachter sofort ins Auge fällt, sammelt das E-Tourray an dieser Stelle Pluspunkte.

Und auch die Verarbeitung ist im Großen und Ganzen gut. Abzüge – auch optischer Natur – gibt es jedoch an den Schweißnähten. Diese sind sehr grob und fallen im ansonsten durchdachten Design auf.

Das Cockpit und das Display

Mit einer Breite von 700 Millimetern ist der Lenker weder zu breit, noch zu schmal. Er bietet auch auf mehrstündigen Etappen guten Halt und ermöglicht eine angenehme Fahrt. Die Handgriffe jedoch sind nicht sonderlich ergonomisch und verrutschen zum Teil beim Fahren.

Das Display an sich schneidet im Test sehr gut ab. Zunächst einmal ist das Display groß und alle relevanten Angaben sind gut lesbar. Die insgesamt vier Unterstützungsstufen mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde lassen sich unkompliziert einstellen und die Navigation an sich ist selbsterklärend.

Allerdings erfolgt die Bedienung und die Angabe der Werte in englischer Sprache. Das fällt negativ auf – vor allem mit dem Blick auf die Masse. Dass Raymon als Fahrradhersteller hier nicht mehrere Sprachoptionen anbietet, ist schade, da durchaus ein nicht zu verachtender Teil der Gesellschaft nicht des Englischen mächtig ist.

Wer das E-Bike schnell einmal während der Tour selbst reparieren möchte, musst das Display unbedingt vor dem Umdrehen abmontieren. Sonst bleiben sofort Kratzer zurück, die den wertigen Look schnell mindern.

Das Raymon E-Tourray auf der Straße und im Gelände

Als Trekking-Rad ist das E-Tourray sowohl für den Einsatz in der Stadt als auch in der Natur konzipiert. Insbesondere auf geteerten und asphaltierten Wegen und Straßen überzeugt das E-Bike aus dem Jahr 2019 mit einer sehr stabilen Fahrt und viel Fahrspaß.

Die beiden hydraulischen Felgenbremsen von Shimano greifen schnell und fließend. Das sorgt dafür, dass bei Touren stets in den allermeisten Fällen ein gutes Fahrgefühl aufkommt.

Der stabile Gepäckträger sorgt zudem dafür, dass es durchaus möglich ist, kleine Gegenstände oder Rucksäcke zu transportieren. Das stellt einen der größten Unterschiede zum Standard-Modell der Mountainbike-Ausführung dar.

Denn: Sobald wir mit dem Raymon E-Tourray die befestigten Straßen verlassen, wird die Fahrt sofort herausfordernder. Für Schotterwege ist das E-Bike in der Regel noch gut geeignet. Dabei kommt es stark auf die Erfahrung des Fahrers an.

Wer sich hier – gerade bergab – sicher fühlt, kann auch auf Schotter viel Spaß haben. Sobald es jedoch auf Erdwege oder in Wald sowie auf Wiesen geht, kommt das Raymon-Rad spürbar an seine Grenzen. Gerade in matschigen oder sandigen Passagen heißt es oftmals: absteigen.

Ein kleines Add-on: Die Schiebehilfe sorgt in diesen Momenten dafür, dass die Kraftanstrengung gering bleibt. Das ist nicht nur Offroad, sondern auch an besonders steilen Bergen wirklich angenehm.

Nach der Tour ist vor der Tour

Damit das Raymon E-Tourray 5.5 auch für die nächste Fahrt vorbereitet ist, ist das Aufladen – wie bei allen E-Bikes – von entscheidender Bedeutung. Die Yamaha-Batterie lässt sich ohne Probleme abmontieren. Innerhalb von gerade einmal 2,5 Stunden ist der Akku wieder komplett voll.

Wer jedoch nicht mit maximaler Motor-Unterstützung fährt, sondern auf geraden Strecken im Eco- oder Eco-Plus-Modus unterwegs ist und eifrig selbst tritt, kann problemlos auch zwei Tagestouren mit einer Akkuladung machen.

Nach einer 50-Kilometer-Tour mit knapp 1.300 Höhenmetern hoch und runter stand die Akku-Anzeige noch zwischen 65 und 70 Prozent. Damit zeigt sich, dass das Raymon E-Tourray 5.5 vor allem seiner Bestimmung als Tourenrad hervorragend nachkommt.

Übrigens: Wer gerne selbst tritt, profitiert beim Raymon ebenfalls davon, dass das Rad im Vergleich zu anderen Bikes nicht allzu schwer ist.

Fazit zum Raymon E-Tourray 5.5

Insgesamt fällt unser Fazit zum E-Bike sehr gut aus. Das Fahrgefühl und auch das Fahrverhalten sind in der Regel sehr gut.

Nur wer viel im Wald oder fernab von sicheren Schotterwegen oder asphaltierten Straßen unterwegs ist, sollte dringend die breiten Mountainbike-Reifen kaufen. In Kombination mit dem Gepäckträger entsteht dann ein sehr gutes E-Bike, das (fast) allen Ansprüchen gerecht wird.

Eine Ungereimtheit ist uns im Test noch aufgefallen. So ist beim Damenrad die Kette mehrfach herausgesprungen. Nicht immer hat sich das Problem ohne Werkzeug reparieren lassen. Ob das Problem bei den Damenrädern von Raymon häufiger auftritt oder ob es am Modell lag, können wir nicht belegen.

Fernab davon hat das Raymon E-Tourray jedoch voll überzeugt. Mit ein paar persönlichen Geländemodifikationen kann sich hier jeder Interessierte ein sehr gutes E-Bike zusammenstellen, das Spaß bringt und oft zum Einsatz kommt.

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.