Die Zentralafrikanische Republik (ZAR) will das erste legale Investitionszentrum für Kryptowährung einrichten. Trotz Warnungen des internationalen Währungsfonds setzt das Land weiterhin auf den Vermögenswert Bitcoin und sorgt unter Experten für Besorgnis und Unverständnis.
Erst Ende April 2022 hatte die Zentralafrikanische Republik den Bitcoin als offizielle Währung anerkannt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht diese Entscheidung kritisch, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg Anfang des Monats berichtete.
Demnach werfe die Einführung des Bitcoins als legales Zahlungsmittel große rechtliche, wirtschaftliche sowie Transparenz-bezogene Herausforderungen auf.
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Laut der Nachrichtenagentur Reuters ignoriert die Zentralafrikanische Republik all diese Bedenken allerdings und richtet nun das erste legale Investitionszentrum für Kryptowährungen ein.
Bitcoin in der Zentralafrikanischen Republik sorgt für Unverständnis
Bisher sind nur wenige Details über den geplanten Aufbau des Investitionszentrums bekannt. Zur Logistik der Bitcoin-Vision gibt es vonseiten der ZAR-Regierung bisher keine näheren Informationen. Auch wann der Investment-Hub eröffnet werden soll, ist unklar.
Eindeutig ist allerdings, dass nicht nur der Internationale Währungsfonds die Anerkennung der Kryptowährung in der Zentralafrikanischen Republik kritisch betrachtet.
Die regionale Bankenaufsichtsbehörde der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (CEMAC) erinnerte daran, dass sich die ZAR über ein Verbot von Kryptowährungen hinwegsetze. Das Verbot soll die finanzielle Stabilität des Wirtschaftsblocks gewährleisten.
Der Bitcoin soll den Ausweg aus der Armut bringen
Die Zentralafrikanische Republik gilt als eines der ärmsten Länder der Welt und befindet sich seit neun Jahren im Bürgerkrieg. Mit der Einführung des digitalen Finanzwesens erhofft sich die Präsidentschaft laut Medienberichten nun einen neuen Weg hin zu besseren Lebensbedingungen.
Der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Faustin-Archange Touadera erklärte kürzlich, dass die formelle Wirtschaft keine Option mehr sei. Eine undurchdringliche Bürokratie halte das Land in Systemen fest, die keine Chance bieten, wettbewerbsfähig zu sein. Mit der Anerkennung des Bitcoins will sich der Binnenstaat zudem als visionäres Land präsentieren.
Es bleibt die Frage, ob der Staat entwickelt genug ist, um die Kryptowährung tatsächlich für alle Bürger:innen zugänglich zu machen. Laut der WorldData-Website haben nur vier Prozent der Menschen Zugang zum Internet. Bitcoin hingegen hängt vollständig vom davon ab.
Laut ZAR-Regierungssprecher Serge Ghislain Djorie wolle die Regierung der Zentralafrikanischen Republik allerdings bald auf Glasfaser umstellen. Zudem reiche eine schwache Internetverbindung aus, um Kryptowährung zu kaufen, erklärt er weiter.
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