Wie viel Energie verbraucht ChatGPT wirklich? Eine aktuelle Analyse hat den Energieverbrauch der KI genauer unter die Lupe genommen – pro Tag, pro Monat und pro Jahr.
KI-Modelle wie ChatGPT begeistert Millionen von Menschen. Doch was viele nicht wissen: Der Energieverbrauch des Chatbots ist enorm. Laut einer aktuellen Analyse von Business Energy UK benötigt ChatGPT-4 für das Erstellen einer Antwort mit 100 Wörtern so viel Energie, wie 14 LED-Lampen eine Stunde im Betrieb verbrauchen. Hinzu kommen 519 Milliliter Wasser – hauptsächlich zur Kühlung der Rechenzentren.
Hochgerechnet auf alle Nutzer verschlingt ChatGPT demnach täglich rund 39,98 Millionen Kilowattstunden Strom. Das ist genug, um das Empire State Building anderthalb Jahre lang vollständig mit Energie zu versorgen. Im Monat entspricht das etwa 1,2 Milliarden Kilowattstunden, im Jahr mehr als 14 Milliarden Kilowattstunden.
Energieverbrauch von ChatGPT: Auch eine Frage des Wassers
Gleichzeitig verbraucht OpenAI täglich rund 177 Millionen Liter Wasser für die Kühlung seiner Rechenzentren. Das entspricht ungefähr dem Wasserverbrauch von ganz Taiwan, wenn alle Einwohner gleichzeitig ihre Toilette spülen. Besonders problematisch: Viele Rechenzentren stehen in Regionen, die bereits unter Wasserknappheit leiden. In Kalifornien mussten bei Waldbränden etwa Hydranten geschlossen bleiben, weil Datenzentren zu viel Wasser beanspruchten.
Während die Entwicklung und das Training großer KI-Modelle bereits viel Energie kosten, entsteht der größte Teil des Energieverbrauchs von ChatGPT durch die tägliche Nutzung. Darunter fallen Millionen von Nutzeranfragen pro Tag. Und dieser Verbrauch wächst weiter, denn die Nutzerzahlen steigen rasant.
Der Stromverbrauch von ChatGPT:
- Pro Tag: Laden von acht Millionen Smartphones.
- Pro Woche: Austragung von vier Superbowls (inklusive Stadionbetrieb, Millionen Privatfernseher und Anreisen).
- Pro Monat: Laden von 332.000 Elektroautos.
- Pro Jahr: So viel wie der Bundesstaat Iowa (über drei Millionen Einwohner).
Der Wasserverbrauch von ChatGPT:
- Pro Tag: 978.000 Badewannen.
- Pro Woche: 864 Millionen Stanley Cups.
- Pro Monat: 1.780 olympische Schwimmbecken.
- Pro Jahr: 14 Central Park Reservoirs.
Wachsende Herausforderungen durch KI-Nutzung
Auch der Wasserverbrauch von KI ist kritisch. Denn viele Unternehmen kühlen Server mit Trinkwasser, das anschließend verdunstet und damit „verloren“ geht. Angesichts der Tatsache, dass nur etwa 0,5 Prozent des weltweiten Wassers als Trinkwasser verfügbar ist, wird die Dimension dieses Problems besonders deutlich.
Einige Experten hoffen, dass künftige Technologien den Energie- und Wasserbedarf deutlich senken. Doch bislang wächst der Ausbau der KI-Infrastruktur schneller als die Entwicklung nachhaltiger Lösungen. So faszinierend der Fortschritt bei künstlicher Intelligenz auch ist – der enorme Energieverbrauch von ChatGPT sollte stärker in den Fokus rücken. Die große Herausforderung der Zukunft wird sein, diese Technologie umweltfreundlicher zu gestalten, ohne auf ihren Nutzen verzichten zu müssen.
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