Wiedervernässte Moore sind waschechte CO2-Schlucker. In Kombination mit Solaranlagen leisten sie sogar einen doppelten Klimaschutz. Sie könnte außerdem dabei helfen, Ökosystem zu erhalten.
Gesunde Moorlandschaften können ein echte Klimaschützer sein. Denn sie sind in der Lage, langfristig mehr CO2 zu speichern als jede andere Landschaftsform. Doch in Deutschland gibt es kaum noch intakte Moore. Rund 70 Prozent der Moorflächen in Deutschland wurden beispielsweise für die Landwirtschaft entwässert und dadurch trockengelegt.
Bei diesem Prozess geht jedoch nicht nur der Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere verloren. Auch werden durch die Zersetzung von Torf große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Allein im Jahr 2022 trugen entwässerte Moore mit rund 7,1 Prozent zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands bei. Das entspricht rund 53,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.
Forscher der Universität Greifswald wollen das gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ändern. Sie testen im Rahmen des Projekts „MoorPower“ den Einsatz von Solaranlagen in Mooren – für wiedervernässte Böden.
Solaranlagen in Mooren leisten doppelten Klimaschutz
„Die Wiedervernässung trockengelegter Moorböden ist die effektivste Maßnahme, um die aus ihnen entstehenden Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren“, so die Forscher der Universität Greifswald. Das Problem: Sie verspricht für die Flächenbeseitzer kaum Ertrag.
Mit der Installation von Photovoltaikanlagen könnte sich das allerdings ändern. Denn damit könnten die Flächen künftig doppelt genutzt und die besonderen Ökosysteme wieder aufgebaut werden.
Die Forscher haben für ihr Projekt verschiedene Flächen angelegt. Auf einer Testfläche in Baden-Württemberg untersuchen sie den Einsatz verschiedener Materialen. Auch unterschiedliche Optionen für Fundamente werden getestet.
Dabei achten die Forscher auf den Einfluss dieser Materialien auf das Moor – hinsichtlich Wasserqualität, Bodenphysik und Mikrobiom. Auf einer weiteren Testfläche in Niedersachsen untersuchen sie die Treibhausgas-Bilanz.
Schutz von Ökosystemen
Die Kombination aus wiedervernässten Mooren und Solarnalgen stellt ein wahres Klimaschutz-Doppelpack dar. Denn intakte Moorflächen stoßen nicht nur weniger CO2 durch die Zersetzung des enthaltenen Torfes aus. Sie binden auch langfristig mehr klimaschädliches Treibhausgas.
Außerdem können die Moorflächen zur Kühlung von PV-Anlagen beitragen und so deren Effizienz steigern. Während das wiedervernässte Moor also klimaschädliche Emissionen verringert und sogar zusätzliches speichert, wird gleichzeitig grüner Strom produziert – das erhöht die Flächeneffizienz deutlich.
Die Forscher testen aver noch einen weitere Nutzung der Moorflächen, die die Biodiversität unterstützen soll. Dafür kommen sogenannte Paludikulturen zum Einsatz. Das Wort Palus kommt aus dem Lateinischen und steht für Morast oder Sumpf. Es handelt sich bei einer Paludikultur also um land- oder forstwirtschaftlich genutzte nasse Moorflächen.
Dabei wird unter anderem Schilf oder Rohrglanzgras angebaut, das dann wiederum für beispielsweise Reetdächer verbraucht werden kann. Die Forscher testen diese Nutzung auf ihrer Experimentalanlage in Mecklenburg-Vorpommern. Dort kommen Freiflächen-PV, Wiedervernässung und Paludikultur parallel zum Einsatz.
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Das ist ein wirklich spannendes Konzept! Die Idee, Solaranlagen auf wiedervernässten Mooren zu installieren, klingt nach einer genialen Kombination aus Umweltschutz und erneuerbarer Energie. Es ist beeindruckend zu sehen, wie hier zwei wichtige Themen – die Reduzierung von CO2 und die Förderung nachhaltiger Energie – miteinander verbunden werden
Wäre sogar gut für die Handwerker, würden für die ganzen Montagen nicht nur Osteuropäische Arbeiter ausgebeutet.
Ja so ist das, der deutsche ist zu teuer dafür.