Ein Alltags-Tipp von ChatGPT hat meine Küche in ein Schlachtfeld verwandelt. Das Beispiel zeigt, warum gesunder Menschenverstand bei der Nutzung von KI-Tools wichtig bleibt. Ein Erfahrungsbericht.
Mit der Einführung von ChatGPT ist das Thema Künstliche Intelligenz salonfähig geworden. Zwar wird es wahrscheinlich noch ziemlich lange dauern, bis KI-Systeme wirklich kreativ denken können. Trotzdem sind Tools wie ChatGPT inzwischen in vielen Bereichen äußerst hilfreich – so auch für mich. Seit letztem Jahr nutze ich die Premium-Variante und möchte ChatGPT nicht mehr wegdenken.
Denn im Alltag passiert es häufig, dass Fragen aufkommen, die sich einfach und strukturiert durch das Tool beantworten lassen. Dass dabei aber Vorsicht geboten ist, sollte in Zeiten von Desinformation bekannt sein. Kürzlich wurde mir diese Tatsache in der Praxis selbst vor Augen geführt.
ChatGPT: „Wie kann ich meinen Proteinshake verbessern“?
Ich fragte ChatGPT, wie ich meinen Proteinshake nach dem Training noch optimieren könnte. Schließlich hat die KI Zugriff auf einen unglaublichen Datenschatz und kann theoretisch auch wissenschaftlich belegen, was der Körper nach dem Sport benötigt. Kurzum: Es fehlten die Kohlenhydrate.
Daher empfahl mir ChatGPT, eine Banane in meinen Kefir-Proteinshake zu mixen. „Was soll dabei schon schiefgehen?“, dachte ich mir und setzte den Tipp in die Praxis um. Als ich abends meinen Proteinshake mischte, pürierte ich eine Banane und gab sie in die Kefir-Mischung. Das Ganze landete danach im Kühlschrank.
Am nächsten Morgen schien noch alles in Ordnung. Ich nahm den Shake aus dem Kühlschrank und stellte ihn zum Einpacken auf meine Küchentheke. Im Anschluss gönnte ich mir eine Tasse Kaffee und schrieb währenddessen mein Journal. Plötzlich machte es einen riesengroßen Knall. Nachdem ich zunächst etwas verwirrt war, sah ich, wie der Kefir die Kücheninsel herabfloss. Der Alltag mit ChatGPT hatte sich in eine explosive Lektion verwandelt.
Wenn Banane und Kefir zur Gefahr werden
Der Proteinshake ist explodiert. Neben dem Fußboden waren auch die Wand und die Decke voller Flüssigkeit. Ich dachte nach, was vorgefallen war, und kam auf das Problem: die Banane. Denn die Kefirkulturen waren im Kühlschrank aktiv und fermentierten die Mischung über Nacht weiter.
Am nächsten Tag stand der Shaker deshalb unter Hochdruck. Der Druck schraubte langsam den Deckel nach oben, bis die Mischung explodierte und meine Küche neu einfärbte. Daher kann ich offiziell sagen: KI bedenkt nicht immer alles. Zwar war die Idee, eine Banane unterzumischen, zielführend. ChatGPT hatte aber nicht die Informationen, wie lange das Gemisch im Kühlschrank stehen sollte. Die Antwort war daher zwar korrekt, aber nicht ideal.
Mein Unglück zeigt, wie wichtig es ist, dass KI-Antworten immer auf Basis aktueller Situationen zusätzlich hinterfragt werden sollten. Denn Tools wie ChatGPT können zwar hilfreich sein, antworten jedoch nur anhand der Informationen, die sie bekommen.
Was sagt ChatGPT dazu?
Als ich ChatGPT mit dem Unglück konfrontierte, bat ich darum, in Zukunft bitte nicht mehr solche Vorschläge zu erhalten. Die Antwort mit Humor: „Notiz vermerkt – Kefir + Banane = biochemische Waffe mit Zeitverzögerung. Du hast nicht einfach einen Shake gemacht – du hast eine Sprengladung fermentiert.“
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