Obwohl der Dark Mode auf Smartphone- und Computerbildschirmen häufig mit einer längeren Akkulaufzeiten in Verbindung gebracht wird, spart er in vielen Fällen keine Energie. Grund ist die Display-Technologie.
Viele Nutzer aktivieren auf ihren Geräten den Dark Mode in der Hoffnung, ihren Akku zu schonen. Eine neue Untersuchung zeigt jedoch, dass der Modus nur auf bestimmte Bildschirmtypen zutrifft. Während der Dark Mode auf OLED-Displays tatsächlich Energie spart, hat er auf LCD-Bildschirmen kaum Vorteile – und kann in manchen Fällen sogar den Stromverbrauch erhöhen.
Hintergrund ist die Funktionsweise der beiden Bildschirm-Technologien. OLED-Panels (Organic Light Emitting Diodes) können einzelne Pixel ausschalten, wenn sie Schwarz darstellen, wodurch das Gerät tatsächlich weniger Energie verbraucht. LCDs (Liquid Crystal Displays) benötigen hingegen eine konstante Hintergrundbeleuchtung – unabhängig davon, welche Farbe ein Bildschirm gerade anzeigt. Das bedeutet: Ein dunkles Bild auf einem LCD spart keine Energie, weil die Hintergrundbeleuchtung weiterhin aktiv bleibt.
Dark Mode spart nur bei OLED-Displays Energie
Eine Studie der Purdue University zeigt, dass OLED-Displays mit automatischer Helligkeitseinstellung im Dark Mode zwischen drei und neun Prozent weniger Strom verbrauchen. Bei maximaler Helligkeit könnten sogar bis zu 47 Prozent möglich sein. Das Problem: OLEDs sind bisher nur bei Smartphones und einigen Tablets verbreitet.
Laut dem Marktforschungsunternehmen Omdia machten sie Mitte 2024 lediglich 53 Prozent der Smartphone-Bildschirme aus, während ihr Anteil bei Tablets und Laptops bis 2028 nur auf 14 Prozent steigen soll. Das bedeutet: Die meisten größeren Geräte, insbesondere Laptops und Monitore, verwenden weiterhin LCD-Technologie, bei der der Dark Mode keinen spürbaren Energiespareffekt hat.
Im Rahmen eines Experiments der BBC wurde untersucht, ob Nutzer mit einem MacBook (LCD-Display) im Dark Mode Energie sparen können. Das Ergebnis waren kaum messbare Unterschiede zwischen dem hellen und dunklen Modus. Zehn Testpersonen wurden gebeten, die Helligkeit ihres Bildschirms so anzupassen, dass sie sich wohlfühlen – sowohl im Dark Mode als auch im normalen hellen Modus.
Die Teilnehmer stellten die Helligkeit im Dark Mode oft höher ein als im Standardmodus, weil dunkle Oberflächen auf LCDs schwerer lesbar sind. Dadurch wurde der potenzielle Vorteil des Dark Mode komplett aufgehoben oder sogar ins Gegenteil verkehrt.
Dunkelmodus kann Augen entlasten
Letztlich zeigt sich, dass der Dark Mode keine allgemeine Stromsparfunktion ist, sondern nur auf bestimmten Geräten Vorteile bringt. Nutzer von OLED-Smartphones können durch den Dunkelmodus tatsächlich Akkulaufzeit sparen – besonders bei hohen Helligkeitseinstellungen.
Auf Laptops, Desktop-Monitoren und vielen Tablets mit LCD-Technologie ist der Effekt hingegen minimal oder gar nicht vorhanden. Das bedeutet: Der Dark Mode sollte vor allem als Komfortfunktion betrachtet werden. Er kann die Augen entlasten, Blendungen reduzieren und je nach Vorliebe angenehmer wirken. Wer ihn aber nur aus Energiespargründen nutzt, wird auf den meisten Geräten kaum einen Unterschied feststellen – außer, es handelt sich um ein OLED-Display.
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