Halogenid-Perowskit gilt unter Experten als Halbleiter des 21. Jahrhunderts. Wissenschaftlern ist es nun gelungen, das Material so zu bearbeiten, günstigere Solarzellen in Masse zu produzieren.
Wissenschaftler der University of Missouri machten kürzlich eine Entdeckung, die die Effizienz von Solarzellen erheblich verbessern könnte. Im Zentrum der Forschung stehen sogenannte Halogenid-Perowskite – eine spezielle Materialklasse, die Sonnenlicht besonders gut in elektrische Energie umwandeln kann. Das Besondere: Die Materialien sind nicht nur effizienter als herkömmliche Solar-Materialien, sondern könnten auch kostengünstiger produziert werden.
Die Forscher untersuchen die Perowskite auf Nanokristall-Ebene, also in einer winzigen Dimension, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Dabei entdecken sie immer wieder neue, vielversprechende Eigenschaften. Das Ziel ist es, Solarzellen zu entwickeln, die mehr Strom erzeugen, länger halten und gleichzeitig umweltfreundlicher sind.
Halogenid-Perowskit: Nanokristalle lassen sie gezielt bearbeiten
Um das volle Potenzial der Materialien auszuschöpfen, setzen die Wissenschaftler auf innovative Herstellungsverfahren. Eine Schlüsseltechnik ist die chemische Gasphasenabscheidung (Chemical Vapor Deposition, CVD), mit der sich Perowskite besonders rein und gleichmäßig produzieren lassen. Ehemalige Studenten der Forscherin Suchi Guha optimierten die Methode. Sie könnte die Massenproduktion effizienter Solarzellen erleichtern.
Ein weiteres Verfahren, das bei der Optimierung der Materialien hilft, ist die Eis-Lithografie. Dabei kühlt eine Maschine das Material auf extrem niedrige Temperaturen (minus 150 °C oder weniger) herunter. Anschließend wird es mit einem Elektronenstrahl bearbeitet, um gezielt bestimmte Strukturen zu erzeugen. Diese Technik ist mit einem winzigen „Meißeln“ auf Nanoebene vergleichbar und ermöglicht es, die gewünschten elektrischen Eigenschaften der Perowskite gezielt einzustellen.
Werden Solaranlagen jetzt günstiger und effizienter?
Die Verbesserung der Solarzellentechnologie ist entscheidend für die Zukunft der erneuerbaren Energien. Aktuell sind viele Solarzellen zwar effizient, aber teuer in der Herstellung und nicht immer umweltfreundlich. Die neuen Perowskit-Nanokristalle könnten für einen Durchbruch sorgen. Denn sie benötigen weniger Ressourcen, lassen sich einfacher verarbeiten und könnten dadurch die Kosten für Solarstrom erheblich senken.
Auch für andere optoelektronische Anwendungen wie LED-Beleuchtung oder Displays haben die neuen Materialien ein großes Potenzial. Die Vision der Forscher ist klar: eine Zukunft, in der Solarstrom noch effizienter, nachhaltiger und für alle erschwinglich wird.
Auch interessant: