Die Veränderungen bei X (ehemals Twitter) haben nach der Übernahme durch Elon Musk zahlreiche Werbekunden zum Umdenken und einem Werbeboykott bewegt. Die Plattform versucht, dagegen gerichtlich vorzugehen und verklagt nun unter anderem auch Nestlé, Lego und Pinterest.
Viele Unternehmen haben nach der Übernahme durch Elon Musk das Vertrauen in X (ehemals Twitter) verloren und aus diesem Grund auch ihre Werbung auf der Plattform stark zurückgefahren oder gar ganz eingestampft. Zahlen des Marktforschungsunternehmens Kantar belegen den Rückgang.
Auch für 2025 zeichnet die Analyse aus dem September kein positives Bild. Denn demnach wollen 26 Prozent der Vermarkter ihre Ausgaben bei Twitter in diesem Jahr zurückfahren. Die Zahl dürfte seit der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump und der Beteiligung von Elon Musk noch weiter gestiegen sein.
Twitter, das inzwischen X heißt, versucht, diesem Werbebykott gerichtlich Herr zu werden. Um die sinkenden Werbeeinnahmen aufzuhalten, verklagt der US-Konzern mehrere Unternehmen.
Werbeboykott bei Twitter – diese Unternehmen sind Teil der Klage
Bereits im vergangenen Sommer hat Twitter die Klage gegen seine ehemaligen Werbekunden eingereicht. Der US-Konzern um Elon Musk wirft den Unternehmen einen geschäftsschädigenden und illegalen Boykott vor, wie in einer Ergänzung zur Klage zu lesen ist.
Bereits bekannt war, dass Twitter unter anderem gegen den Werbebranchenverband World Federation of Advertisers vorgeht. Aber auch die Konzerne Mars, CVS Health, Ørsted und Twitch waren bereits Teil der Klage.
Wie aus der Nebenschrift der Klage nun hervorgehet, sind aber noch weitere Unternehmen von der Klage durch Twitter betroffen. Dazu zählen Nestlé, Lego, Pinterest, Tyson, Shell und der Pharmakonzern Abbott.
Auch Unilever war zwischenzeitlich Teil der Klage. Nach einer Einigung mit Twitter wurde der britische Verbrauchsgüterkonzern jedoch aus der Klageschrift entfernt.
Fehlende Werbeeinnahmen schädigen Konzernergebnis
In der Klageerweiterung deutet Twitter auch die Folgen des Werbeboykotts an. So habe das Unternehmen durch die fehlenden Werbeeinnahmen „einen Schaden erlitten“.
Dies habe zu „Umsatz- und Gewinneinbußen für X“ geführt und den Wert des Eigenkapitals sowie den Wert des Unternehmens geschmälert. Die verringerte Nachfrage habe außerdem dazu geführt, dass Twitter die Preise für seine Anzeigen senken musste.
Da die Nachfrage nach Werbung auf X infolge des Boykotts zurückgegangen ist, ist auch der Preis, den die verbleibenden Werbekunden von X zu zahlen bereit sind, gesunken.
Auch stamme der Großteil der Werbeeinnahmen von Twitter heute von kleinen und mittleren Unternehmen, hinter denen keine großen Werbeagenturen stehen. Twitter fordert deshalb nun Schadensersatz und Unterlassung und bezieht sich dabei auf das Kartellrecht der USA.
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