Google will journalistische Inhalte offenbar testweise aus seiner Suche ausschließen. 2,6 Millionen Nutzer in insgesamt neun EU-Ländern sollen davon betroffen sein. Medienorganisationen zeigen sich entsetzt und fordern einen sofortigen Abbruch des Experiments.
Im Rahmen eines Tests will Google journalistische Inhalte in neuen EU-Ländern aus seiner Suche ausschließen. Das geht aus einem Bericht der Medien- und Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hervor. Demnach wären insgesamt 2,6 Millionen Nutzer in Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, den Niederlanden, Polen und Spanien betroffen.
Google will journalistische Inhalte aus Suche ausschließen
Laut ROG will der US-Konzern untersuchen, wie sich das Fehlen von Medieninhalten auf die „Attraktivität” der Marke Google auswirkt. Gemeinsam mit weiteren europäischen Presseorganisationen fordert Reporter ohne Grenzen einen unverzüglichen Abbruch des Experiments. Antoine Bernard, Leiter der Advocacy-Abteilung von RGO, dazu:
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Die symbolische Wirkung des Google-Tests ist verheerend – journalistische Inhalte würden aus den Suchergebnissen verschwinden. Wir stehen an der Seite der europäischen Presseverleger und setzen uns dafür ein, dass deren Inhalte auf digitalen Plattformen fair vergütet werden. Das Ende des Google-Tests ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür.
In einem offenen Brief schreiben die unterzeichnenden Organisationen von einem Warnzeichen für die europäischen Demokratien und von einer Gefahr für die nachhaltige Informationsfreiheit „Made in Europe“. Die Verleger und Journalisten seien zutiefst besorgt über den Google-Test.
Welches Ziel verfolgt Google?
Reporter ohne Grenzen zufolge verfolgt Google das Ziel, Presseinhalte für rund 2,6 Millionen Menschen in Europa auf unbestimmte Zeit von seinen Diensten zu entfernen. Angeblich wolle das Unternehmen so seine Markenattraktivität messen. Den Kritikern zufolge stellt das Experiment jedoch eine „Bedrohung für die finanzielle Nachhaltigkeit einer freien europäischen Medienlandschaft, für den europäischen Journalismus als Ganzes und für die Stabilität der europäischen Demokratien dar“.
Durch sein Beinahe-Monopol bei der Online-Suche habe der US-Konzern großen Einfluss auf viele Bürger innerhalb der EU. Für sie stellt die Google-Suche einen wichtigen Zugang zu Informationen und Medieninhalten dar.
In einer Zeit, in der die Gesellschaft und Informationen immer häufiger manipuliert werden würden, müsse ein Unternehmen wie Google laut ROG Verantwortung übernehmen und aufhören das Recht der Menschen auf einen Zugang zu journalistischen Inhalten zu untergraben.
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Hallo,
Woher kommt auf einmal dieses Thema und die Aufregung. Am 14. November lief die Nachricht aus dem google Blog über die Ticker. In dem Blog gibt es keinen Hinweis, wann dieser Test starten soll und wann er beendet ist. Könnten Sie bitte in dem Artikel mal aufklären, was jetzt neu ist? Alle Informationen dazu sind nun Tage und Monate alt. Das ist so erst mal alter Kaffee. Vermutlich ist der Test auch schon beendet. Also bitte noch mal in die Recherche und vor allem Google nach einer Stellungnahme fragen,.
Google Ankündigung 14.11.
https://blog.google/around-the-globe/google-europe/more-data-about-news-results-eu/
Offener Brief 15.1.
https://rsf.org/en/european-press-publishers-versus-google-removing-press-content-search-results-serious-threat
Hallo Andreas,
vielen Dank für deinen Kommentar. Google hat diesen Test tatsächlich bereits im November 2024 angekündigt. Die Testphase wurde nun jedoch eingeläutet. Aus diesem Grund haben die genannten Medienorganisationen am 15. Januar 2025 einen offenen Brief verfasst, um auf die Risiken hinzuweisen. Ganz so alt ist der Kaffee also nicht.
Herzliche Grüße
Fabian Peters