Standortdaten aus 40.000 Apps weltweit: Eine neue Recherche zeigt, wie präzise sich Personen durch Standortdaten von Datenhändlern identifizieren lassen. Wir zeigen dir, wie du dich besser davor schützen kannst.
Das Smartphone ist für viele Menschen aus dem Leben kaum noch wegzudenken. Bereits jetzt nutzen in Deutschland mehr als 80 Prozent der Bevölkerung ein Smartphone – Tendenz steigend.
Doch die dauernde Vernetzung kann auch ihre Schattenseiten haben. Das zeigt eine internationale Recherche, an der unter anderem Netzpolitik.org und der Bayerischer Rundfunk (BR) beteiligt waren.
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Für ihre Recherche haben die Journalist:innen einen bisher unbekannten Datensatz von einem Datenhändler ausgewertet. Die darin enthaltenen Daten waren teilweise so genau, dass Personen genau identifiziert werden konnten.
Diese Apps geben Standortdaten an Datenhändler
Für die Recherche wurden 380 Millionen Standortdaten aus 137 Ländern ausgewertet, die an einem Tag im Juli 2024 gesammelt wurden. Diese stammten mutmaßlich aus 40.000 Apps weltweit, darunter auch Dating-Apps oder Apps für Wetterberichte. In Deutschland sind rund 800.000 Menschen betroffen, deren zum Teil sehr genaue Standortdaten sich in dem Datensatz finden.
Besonders problematisch dabei: Unter den Apps, von denen die Daten mutmaßlich stammen, finden sich auch zahlreiche der meistgenutzten in Deutschland. Dazu zählen unter anderem Wetter Online, Kleinanzeigen, Flightradar24 und Focus Online.
Die Standortdaten sind dabei so genau, dass das Rechercheteam aus ihnen Personen identifizieren und mit ihnen in Kontakt treten konnte. Diese konnten dann die präzisen Standortdaten, zum Beispiel von Wohn- und Arbeitsorten bestätigen.
Ungefähre Standortdaten, die vermutlich aus IP-Adressen abgeleitet wurden, stammen vermutlich von Apps wie Candy Crush, Tinder, Grindr und Lovoo. Aber auch die E-Mail-Apps von Web.de und GMX sind darunter.
Wie kommen solche Datensätze zustande?
Dieser Datensatz stammt von dem US-Datenhändler Datastream. Die Daten selbst stammen wohl ursprünglich aus personalisierter Online-Werbung, für die App-Anbieter Informationen über ihre Nutzer:innen in Echtzeit an Vermarkter weitergeben.
Wetter Online beispielsweise arbeitet laut den eigenen Datenschutzbestimmungen mit mehr als 800 solcher Unternehmen zusammen. Laut dem BR finden sich darunter auch zahlreiche Firmen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union, beispielsweise in Brasilien, Singapur, den USA oder Hongkong.
„Den wenigsten Nutzern ist bewusst, was für umfangreiche Profile über sie erstellt werden können“, erklärt Datenschutz-Jurist Martin Baumann von NOYB gegenüber dem BR. Da die Daten für diese Profile auch über Datenhändler kommen können, könne das auch von Stellen kommen, mit denen die Personen „niemals direkt etwas zu tun hatten“.
So entstehen Profile aus den Standortdaten beim Datenhändler
Für alle Nutzenden weist der Datensatz eine eindeutige Identifikationsnummer aus. Über diese sogenannte Mobile Advertising ID können Personen auch in anderen Datensätzen wiedererkannt werden.
Der BR und Netzpolitik.org berichten von einem Beispiel aus Niederbayern. Durch den Abgleich mit weiteren Datensätzen konnte das Rechercheteam den genauen Wohnort und weitere private Details über eine Frau herausfinden.
Sie lebt demnach in einem Einfamilienhaus und hat eine nahegelegene Spezialklinik besucht, die auch Rückschlüsse auf sensible Gesundheitsdaten zulässt. Im Gespräch mit dem Rechercheteam bestätigte die Frau die Daten und erklärte zusätzlich, dass sie die App von Wetter Online nutzt.
So kannst du dich und dein Smartphone besser schützen
Willst du dich und deine Daten künftig besser schützen, kannst du einige Einstellungen an deinem Smartphone vornehmen. Es ist beispielsweise möglich, die Mobile Advertising ID abzuschalten.
Bei Android kannst du diese Änderung in den Einstellungen unter „Google (Google-Dienste)“ vornehmen. Klicke hier auf „Alle Dienste“ und dann den Punkt Werbung.
Bei deinem iPhone findest du in den Einstellungen den Menüpunkt Bildschirmzeit. Hier kannst du bei Beschränkungen die App-Tracking-Anforderungen deaktivieren.
Außerdem ist es ratsam, App-Tracking sowie Cookies generell konsequent abzulehnen. Auch die Freigabe der genauen Standortdaten ist meist unnötig, da eine Suche für den genauen Ort – gerade bei Wetter-Apps – meist zu demselben Ergebnis führt.
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