Forscher haben mehrere Chatbots auf ihre kognitiven Fähigkeiten untersucht. Das Ergebnis: Einige KI-Modelle zeigten mit der Zeit Anzeichen von Demenz. Das könnte dazu führen, dass Ärzte bald digitale „Patienten“ behandeln.
Laut einem aktuellen Bericht im British Medical Journal zeigen KI-Chatbots Anzeichen von menschlicher Demenz, die mit einem Leistungsabfall einhergehen. Getestet wurden Modelle wie ChatGPT 4, Claude und Google Gemini, die auf den sogenannten Montreal Cognitive Assessment-Test (MoCA) angesetzt wurden.
Dieser Test prüft verschiedene Fähigkeiten wie das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und Sprache. Ein Ergebnis von 26 oder mehr Punkten gilt als normal – ChatGPT 4o schaffte dies knapp. Andere Modelle schnitten schlechter ab.
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Die KI-Modelle zeigten nicht nur Schwächen bei visuellen Aufgaben wie dem Zeichnen von Uhren. Sie scheiterten auch an Aufgaben, die abstraktes Denken oder visuelle Interpretation erforderten. Es zeigte sich, dass selbst fortschrittliche KI-Systeme weit davon entfernt sind, menschliche Kognition in ihrer Komplexität zu erreichen.
KI scheitert an Demenz-Test: Leistungsabfall problematisch für Medizin
Diese Erkenntnisse werfen Fragen über die künftige Rolle von KI in der Medizin auf. Denn oft wird spekuliert, ob Chatbots Ärzte ersetzen könnten, da sie in der Diagnostik häufig überzeugen können. Doch die Ergebnisse der Studie offenbaren, dass KI in wichtigen Bereichen wie der visuellen Abstraktion oder Empathie deutliche Defizite aufweist.
Auffällig: Ältere Versionen der KI-Modelle schnitten schlechter ab – ähnlich wie ältere Menschen bei kognitiven Tests. Es scheint also so, als ob die „Gedächtnisleistung“ von Chatbots mit der Zeit abnimmt. Das verdeutlicht, dass die Systeme nicht linear verbessert werden können, sondern dass ihre Architektur grundsätzliche Grenzen aufweist.
Behandeln Ärzte bald KI?
Die Forscher schlussfolgern, dass KI-Modelle zeitnah keine Neurologen ersetzen werden. Vielmehr könnte es zu einem kuriosen Szenario kommen: Ärzte könnten virtuelle „Patienten“ behandeln, nämlich: KI-Chatbots, die „kognitiven Beeinträchtigungen“ aufweisen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Intelligenz trotz aller technologischen Fortschritte – sei es menschlich oder künstlich – noch viele Dimensionen hat, die erforscht werden müssen. KI bleibt ein wertvolles Werkzeug, aber ihre Grenzen sind nach wie vor deutlich.
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