Der Jahreswechsel wirkt für viele wie eine frische Brise, als würden sie mit einem Boot in einen neuen Hafen einfahren, nicht immer mit einem klaren Kurs, aber voller Hoffnung auf neue Entdeckungen. Dieses Gefühl kennen viele Gründer, wenn sie den ersten Schritt in Richtung ihrer Vision machen. Aber eine Vision allein ist wie das Ziel auf einer Landkarte – ohne Durchhaltevermögen wirst du nicht ankommen. Eine Kolumne von Carsten Lexa.
Es beginnt oftmals mit einer unternehmerischen Vision, einer Idee, die dich begeistert, die dir die Energie gibt, morgens früher aufzustehen und abends später ins Bett zu gehen. Jedoch ist eine solche Vision tückisch. Sie ist leicht zu entwerfen und noch leichter auszusprechen, ist sie doch im Kern ein Bild von einer zukünftigen Wirklichkeit, die du dir wünschst.
Eine Vision kann aber auch mächtig sein. Sie gibt dir Orientierung und schafft anfängliche Motivation, die du zum Start brauchst.
Aber eine Vision ist keine Garantie für Erfolg. Sie sind nicht der Motor deines Unternehmens, sondern vielmehr der Kompass. Sie zeigen dir die Richtung an, aber sie bringt dich nicht automatisch voran.
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Die Tücke der ersten Rückschläge
Viele Gründer:innen erleben früher oder später einen ähnlichen Moment: alles scheint bei ihrem Start-up gut zu laufen, doch dann kommt der erste Rückschlag. Ein wichtiger Kunde springt ab, die Finanzierung stockt oder die ersten Produkte kommen bei den Kunden nicht so gut an wie erhofft.
Was dann? Die Reaktion auf diese Herausforderungen ist oft ernüchternd: viele geben einfach auf. Sie werfen nicht nur das Handtuch, sondern damit auch ihre Vision über Bord.
Die Wahrheit ist leider, dass Durchhaltevermögen bei Rückschlägen oder Herausforderungen keine natürliche Fähigkeit ist, sondern etwas, das Du trainieren musst und kannst. Ausdauer entsteht durch die bewusste Entscheidung, immer wieder aufzustehen, selbst wenn es leichter wäre, liegen zu bleiben.
Warum Ausdauer wichtiger ist als die Vision allein
Ohne Ausdauer wird Deine Vision zur Makulatur. Denke nur an die Autorin J.K. Rowling, die unzählige Absagen erhielt, bevor sie einen Verlag für ihre Geschichte um Harry Potter fand. Hätte sie nach der zehnten Absage aufgegeben, gäbe es heute nicht die Bücher, geschweige denn die Filme. Ihre Vision für die Geschichte in Form der Bücher war klar, aber erst ihre Beharrlichkeit, mithin ihre Ausdauer, war der Schlüssel zum Erfolg.
Ausdauer (im Englischen oft als „Grit“ oder „Resilience“ bezeichnet) ist eine entscheidende Eigenschaft erfolgreicher Gründer ist. Angela Duckworth, Professorin für Psychologie an der University of Pennsylvania, beschreibt in ihrem Buch „GRIT – Die neue Formel zum Erfolg: Mit Begeisterung und Ausdauer ans Ziel“, wie nachhaltiger Erfolg aus einer Mischung aus Leidenschaft für das eigene Vorhaben und Durchhaltevermögen entsteht.
Häufig besteht der Irrglaube, dass nur außergewöhnliches Talent ein Projekt voranbringt. In Wahrheit ist es jedoch die tägliche, oftmals mühsame Arbeit, die über Erfolg und Scheitern eines Projektes entscheidet. Ausdauer bedeutet also, die kleinen Schritte zu machen, die unscheinbaren und oft unbequemen Aufgaben zu erledigen. Es ist die Fähigkeit, sich trotz Rückschlägen und Widerständen immer wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Wenn Du also deine Vision gefunden hast, dann frage dich, ob du bereit bist, das nötige Fundament anhand von kleinen Tätigkeiten und Aufgaben zu bauen, selbst wenn diese länger dauern und anstrengender sind, als du es dir vorgestellt hast.
Die Ausdauer stärken
Wie kannst du diese Ausdauer nun konkret in dein Gründer:innen-Dasein integrieren, ohne in eine andauernde Wiederholung von Pflichterfüllungen und in der Folge Frustration zu verfallen? Ein hilfreicher Ansatz ist dazu, regelmäßig dein „Warum“ zu reflektieren. Wenn du dir immer wieder klar machst, warum du deine Geschäftsidee verfolgst und wo du mit ihr hinwillst, fällt es dir leichter, neue Motivation zu finden.
In der Folge heißt das für dich, dass du deine Vision aktiv am Leben hältst und sie nicht nur einmal pro Jahr (oder überhaupt nur einmal zum Start deines Unternehmens) zu Papier bringst. Vielmehr solltest du sie in deine täglichen konkreten Handlungen einfließen lassen.
Ein Missverständnis will ich an dieser Stelle jedoch noch beseitigen: die regelmäßige Reflexion bedeutet nun nicht, stur an Plänen festzuhalten, die dich in eine Sackgasse führen könnten.
Es geht vielmehr darum, flexibel zu bleiben, gerade wenn die Realität andere Wege erfordert, und trotzdem die Grundvision als überragende Idee nicht aufzugeben. Diese Kombination aus Standhaftigkeit und Anpassungsfähigkeit ist es, die dich und dein Projekt, dein Unternehmen, dauerhaft trägt.
Ein letztes Bild, um dir eine bessere Vorstellung zu ermöglichen: stell dir vor, du bist auf hoher See unterwegs. Dein Ziel ist der Hafen deiner Vision. Der Wind kann drehen, die Wellen können toben, vielleicht musst du Umwege fahren und Segel einholen, aber der Hafen bleibt dein orientierender Fixpunkt.
Nur mit Durchhaltevermögen erreichst du deine Ziele
Gerade jetzt, wo das neue Jahr beginnt, ist ein guter Zeitpunkt, um dich mit dem bisher Erreichten oder Nichterreichten auseinanderzusetzen. Falls du bereits einmal eine Geschäftsidee abgebrochen hast, kannst du darüber nachdenken, ob es an mangelnder Ausdauer lag oder ob die Vision, die du hattest, doch nicht so tief in dir verwurzelt war.
Wenn du hingegen gerade erst mit deinem Unternehmen startest, frag dich, ob du bereit bist, Rückschläge anzunehmen, harte Arbeit zu investieren und deinen Traum konsequent zu verfolgen, auch wenn die Motivation mal stagniert oder Rückschläge dich zurückwerfen.
Denke daran, dass die prickelnde Begeisterung des Jahresanfangs irgendwann nachlässt.
Das ist völlig normal, wenn der Reiz des Neuen verfliegt. Deine Vision jedoch kann länger strahlen – vorausgesetzt, du bringst den Willen mit, an ihr festzuhalten. Wenn du also dieses Jahr deine Vision umsetzen willst, dann sei darauf vorbereitet, dass es Momente geben wird, in denen Du zweifelst.
Was Dich aber von anderen unterscheidet, ist Deine Entscheidung, trotzdem weiterzumachen. Der Erfolg liegt selten in der Größe der Vision, sondern fast immer in der Stärke Deiner Ausdauer.
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