Balkonkraftwerke sind seit einigen Jahren DIE Alternative für Haushalte, die keinen Platz für eine „normale“ Solaranlage haben. Was muss ich genau machen, um ein Balkonkraftwerk zu bauen? Wir zeigen dir im ersten Teil unserer Serie, wie wir unser Balkonkraftwerk planen und für welche Produkte wir uns entschieden haben.
Schritt 1: Den richtigen Platz finden
Wer ein Balkonkraftwerk nutzen möchte, braucht in der Regel nur wenig Platz. Einen Balkon, eine kleine Terrasse, ein Garten oder ein kleines Dach reicht völlig aus, um die Solarmodule zu installieren. Je nachdem, wie viel Platz man hat, kann man entsprechend viele Solarmodule nutzen.
Die Stabilität und Sicherheit spielen eine wichtige Rolle. Für Balkone und Schrägdächer gibt es spezielle Halterungen für die Installation. Für Flachdächer oder Gärten gibt es Aufständerungen, die wind- und wetterfest sind.
Außerdem ist der Zugang zur Anlage wichtig: Der Platz sollte leicht erreichbar sein, um regelmäßige Kontrollen und eine gelegentliche Reinigung der Module durchzuführen. Verschmutzungen wie Staub, Blätter oder Vogelkot können die Leistung verringern, wenn sie nicht entfernt werden.
Schritt 2: Die passende Ausrichtung
Bevor man blind ein Balkonkraftwerk kauft, ist es zudem wichtig, sich die eigene Ausgangslage und den vorhandenen Platz anzuschauen. Wie viel Platz habe ich auf Balkon, Terrasse, im Garten oder Teile des Dachs für die Solarmodule? Für ein optimales Ergebnis benötigen die Solarmodule möglichst viel Sonne mit Südwest-Ausrichtung. Schatten durch Bäume, Geländer oder andere Gebäude sollten so weit wie möglich vermieden werden, da diese die Effizienz der Module erheblich beeinträchtigen können.
Wer keine Möglichkeit hat, das Balkonkraftwerk in Südwestlage auszurichten, kann es auch in eine andere Lage, wie beispielsweise Richtung Westen anzubringen. Das Balkonkraftwerk bekommt dann (insbesondere in den Wintermonaten) weniger Sonne ab. Wenn du nicht den ganze Tag Zuhause bist oder einen Speicher mit anbringst, reicht der erzeugte Strom aber in der Regel trotzdem aus.
Grundsätzlich gilt, dass die Stromerzeugung immer von der Region, der Sonnenscheindauer sowie dem Neigungswinkel abhängt.
Schritt 3: Flachdach oder Schrägdach?
Ein Balkonkraftwerk kann sowohl auf einem Flachdach als auch auf einem Schrägdach installiert werden. Auf einem Flachdach ist die Installation besonders flexibel, da die Solarmodule frei nach Süden ausgerichtet und in einem optimalen Neigungswinkel (etwa 30 bis 35 Grad) montiert werden können. Du kannst hier durch die Flexibilität möglichst optimal Energie erzeugen.
Auf einem Schrägdach ist die Montage oft einfacher, da das Dach selbst bereits eine Neigung vorgibt. Ist das Dach in Richtung Süden ausgerichtet, kann dies eine sehr effiziente Lösung sein, da keine zusätzliche Aufständerung erforderlich ist. Allerdings kann die Ausrichtung des Daches die Leistung einschränken, wenn es nicht optimal (beispielsweise nach Osten oder Westen) geneigt ist. Die Installation auf Schrägdächern erfordert außerdem eine stabile und dauerhafte Befestigung.
Die Wahl zwischen Flachdach und Schrägdach hängt also von der verfügbaren Fläche, der Ausrichtung des Hauses und den individuellen Anforderungen an die Energieerzeugung ab.
Schritt 4: Strombedarf ermitteln
Der nächste Schritt ist die Ermittlung des ungefähren Strombedarfs, den das Balkonkraftwerk decken soll. Ein typisches Modell mit einer Leistung von bis zu 600 Watt (Wechselrichterleistung) kann im Jahr etwa 500 bis 600 Kilowattstunden erzeugen. Damit lassen sich kleinere Geräte wie Kühlschränke oder Router kontinuierlich mit Strom versorgen. Wer einen Speicher integriert, kann überschüssige Energie für die Nutzung in den Abend- oder Nachtstunden speichern.
Schritt 5: Rechtliche Voraussetzungen klären
Ein weiterer Punkt ist die Klärung rechtlicher Voraussetzungen. In Deutschland dürfen Balkonkraftwerke mit einer Wechselrichterleistung von maximal 800 Watt ohne gesonderte Genehmigung betrieben werden. Wenn du zudem zur Miete wohnst, muss dein Vermieter zustimmen, dass du ein Balkonkraftwerk am Haus oder Balkon anbringst.
Schritt 6: Balkonkraftwerk mit oder ohne Speicher?
Ein Balkonkraftwerk lässt sich sowohl mit als auch ohne Speicher betreiben. Die Wahl hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Prioritäten ab. Ohne Speicher wird der erzeugte Strom direkt ins Hausnetz eingespeist und kann sofort von angeschlossenen Geräten genutzt werden. Diese Variante ist kostengünstiger, da keine zusätzlichen Komponenten wie ein Batteriespeicher notwendig sind. Allerdings speist man die überschüssige Energie, die nicht direkt verbraucht wird, ins öffentliche Netz ein.
Mit einem Speicher hingegen wird überschüssige Energie in einer Batterie zwischengespeichert und steht später zur Verfügung, beispielsweise in den Abendstunden, wenn keine Sonne scheint. Dies erhöht den Eigenverbrauchsanteil und verbessert die Unabhängigkeit vom Stromnetz. Allerdings sind Balkonkraftwerke mit Speicher etwas teurer in der Anschaffung und erfordern zusätzlichen Platz für die Batterie.
Die Entscheidung hängt davon ab, ob man möglichst viel der erzeugten Energie selbst nutzen möchte oder ob eine kostengünstige Lösung ohne Speicher ausreicht. Wenn der Strom hauptsächlich tagsüber verbraucht wird, ist ein Speicher weniger notwendig. Bei hohem Verbrauch in den Abendstunden kann sich die Investition in einen Speicher jedoch lohnen.
Schritt 7: Die richtigen Produkte auswählen
In Zusammenarbeit mit AlphaESS haben wir uns für das AlphaESS VitaPower Balkonkraftwerk entschieden. Dieses System kombiniert einen leistungsstarken Wechselrichter, einen Speicher und einen zusätzlichen Akku. Die Batteriekapazität inkl. Akku beträgt insgesamt 2.048 Wh und kann bis auf 6.144 Wh erweitert werden. Neben dem Speicher und dem Akku sind zwei MC4-zu-Anderson-Adapterkabel und ein AC-Stromkabel im Lieferumfang enthalten.
Zusätzlich haben wir uns für vier 430W Solarmodule von AlphaESS entschieden. Diese bestehen aus hochtransparentem Glas, sind 3,2 mm dick und verfügen über eine Antireflexionsbeschichtung. Bei den Solarmodulen werden zwei Y-Kabel Sets mitgeliefert, wenn man vier Solarmodule kauft.
Hinweis: Bis zum 3. Dezember 2024 gibt es bei AlphaESS viele Black-Friday-Angebote! Zum einen das 1.599 Euro Paket mit 3 kWh Speicherkapazität, vier 430-W-Solarmodulen (inklusive zwei Y-Kabel) und ein 200-W-Off-Grid-Solarmodul als Bonus. Oder das 1.899 Euro Paket mit 4 kWh Speicherkapazität, vier 430-W-Solarmodulen (inklusive zwei Y-Kabel) und einem 300-W-Off-Grid-Solarmodul als Bonus. Schnell sein lohnt sich!
Was uns bei AlphaESS überzeugt hat: Wir können nicht nur die Solarmodule mit dem Speicher verbinden, sondern es gibt auch eine passende App, in der man den aktuellen Energiespeicher und Verbrauch beobachten kann. Unser Ziel: Wir möchten die App so nutzen, dass wir die gespeicherte Energie gezielt in den Abendstunden verbrauchen.
Im nächsten Teil dieser Serie zeigen wir dir, wie das Balkonkraftwerk aufgebaut und angeschlossen wird. Von der Montage der Solarmodule bis hin zur Inbetriebnahme des Systems – du kannst uns Schritt für Schritt bis zum fertigen Balkonkraftwerk begleiten.
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