Immer mehr Tech-Konzerne stellen ihre KI-Modelle dem US-Militär zur Verfügung. Darunter: ChatGPT-Entwickler OpenAI, Facebook-Mutterkonzern Meta und das KI-Unternehmen Anthropic. Hintergrund sind sowohl strategische als auch finanzielle Interessen.
KI-Unternehmen Anthropic hat sich mit den Softwareanbietern Palantir und Amazon Web Services (AWS) zusammengeschlossen, um seine KI-Modelle den US-Geheimdienst- und Verteidigungsbehörden zur Verfügung zu stellen. Das geht aus eines offiziellen Mitteilung hervor.
Demnach soll das KI-Sprachmodell „Claude“ über die Plattform von Palantir mittels AWS-Hosting für das US-Militär nutzbar gemacht werden. Das sei notwendig um einen „maximalen Schutz“ vor Manipulationen und unbefugten Zugriffen zu gewährleisten.
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Meta, OpenAI und Athropic geben KI-Modelle für US-Militär frei
Der Zeitpunkt der Ankündigung von Anthropic dürfte kein Zufall sein. Denn derzeit offenbaren immer mehr KI-Anbieter das Bestreben, mit dem US-Militär zusammenzuarbeiten. Der Grund: strategische oder finanzielle Interessen.
Facebook-Mutterkonzern Meta gab kürzlich etwa bekannt, dass das US-Militär sowie Verteidigungsunternehmen die Erlaubnis erhalten, das KI-Modell Llama für nationale Sicherheitszwecke einzusetzen. Um das Sprachmodell der Regierung zugänglich zu machen, arbeitet das Unternehmen unter anderem mit Amazon, Microsoft, IBM, Locker Martin und Oracle zusammen.
Laut den Nutzungsbedingungen von Llama 3 darf das KI-Modell nicht für „militärische Zwecke, Kriegsführung, die Nuklearindustrie oder Anwendungen im Bereich der Spionage“ verwendet werden. Meta hat seinen „Richtlinien zur akzeptablen Nutzung“ jedoch angepasst, um Ausnahmen zu erlauben.
Demnach kann das US-Militär die KI künftig für Aufgaben wie „die Vereinfachung komplexer Logistik und Planung, die Verfolgung der Terrorismusfinanzierung oder die Stärkung der Cybersicherheit“ nutzen.
Open Source: Sind KI-Modelle zu mächtig, um sie frei zugänglich zu machen?
Während Anthropic sein Sprachmodell Claude dem US-Militär über die verschlüsselten Services von Palantir und AWS zur Verfügung stellt, setzt Meta auf das Open Source-Modell. Heißt konkret: Die KI-Technologie des Unternehmens kann auch von anderen Entwicklern, Unternehmen und Regierungen frei kopiert und verbreitet werden.
Laut Nick Clegg, Meta-Präsident für globale Angelegenheiten, sei die militärische Nutzung des Sprachmodells Llama jedoch nur auf die Five-Eyes-Länder, also Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland und die USA, beschränkt. Aufgrund des Open Source-Ansatzes konnte die KI zuvor jedoch bereits über 350 Millionen mal heruntergeladen werden.
Der Hintergrund: Während Konkurrenten wie OpenAI, Microsoft, Google und Anthropic im KI-Wettkampf die Führung übernommen hatten, entschied sich Meta den Code seiner KI-Modelle offenzulegen, um aufzuholen. Das Unternehmen steht aufgrund dieses Ansatzes jedoch unter Beobachtung.
OpenAI und Google argumentieren etwa, dass KI-Software zu mächtig und zu anfällig für Missbrauch sei, um sie uneingeschränkt zugänglich zu machen. Meta vertritt derweil die Ansicht, dass KI besser und sicherer werden kann, wenn der Code frei verfügbar ist.
Grundsätzlich zeichnet sich in der KI-Branche zunehmend ein militärisches Engagement ab. Wie das US-Magazin The Intercept enthüllte, hat das African Command des US-Militärs etwa Cloud-Computing-Dienste von Microsoft erworben, um Zugang zu den KI-Modellen von OpenAI zu erhalten. Zuvor habe das Entwicklerunternhemn von ChatGPT bereits Bestrebungen gezeigt, Beziehungen zu den US-Behörden aufzubauen.
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