Die irische Datenschutzbehörde hat LinkedIn eine Strafe in Höhe von 310 Millionen Euro auferlegt. Der Grund: Das Jobnetzwerk soll Nutzerdaten ungefragt für Werbezwecke missbraucht haben.
Aufgrund von Datenschutzverstößen in der EU soll LinkedIn ein Bußgeld in Höhe von 310 Millionen Euro zahlen. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung der irischen Data Protection Commission (DPC) hervor. Demnach soll sich das Unternehmen unrechtmäßig die Einwilligung eingeholt haben, Nutzerdaten für Weberzwecke zu nutzen.
LinkedIn soll Nutzerdaten ungefragt für Werbung verwendet haben
Die Zuständigkeit der DPC ergibt sich daraus, dass Microsoft-Tochter LinkedIn seinen Europahauptsitz in Irland hat. Das ist bei vielen US-Konzernen der Fall, da sie dort von günstigeren Steuern profitieren. Die Datenschutzbehörde fordert neben der Strafzahlung derweil, dass das Unternehmen sein bisheriges Vorgehen umgehend einstellt.
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Konkret bemängeln die Datenschützer beispielsweise, dass bestimmte Einstellungen zur Datenverarbeitung bereits vorab automatisch aktiviert waren. LinkedIn habe die weitere Nutzung der Plattform in einigen Fällen zudem als Zustimmung zu neuen Geschäftsbedingungen gewertet.
„Schwerwiegende Verletzung der Grundrechte“
Die DPC kritisierte das Vorgehen von LinkedIn zudem in puncto mangelnder „Rechtmäßigkeit, Fairness und Transparenz“. Graham Doyle, stellvertretender DPC-Kommissar, dazu:
Die Verarbeitung personenbezogener Daten ohne angemessene Rechtsgrundlage stellt eine klare und schwerwiegende Verletzung der Grundrechte dar.
Aus dem Umfeld von LinkedIn ist derweil zu hören, dass das Unternehmen der Meinung ist, die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingehalten zu haben. Die Plattform wolle aber dennoch daran arbeiten, dass ihre Werbepraktiken den Forderungen der DPC bis zum Ablauf der gesetzten Frist entsprechen.
Dem Verfahren der irischen Datenschutzbehörde ging wiederum eine Untersuchung vorher, die auf einer Beschwerde der französischen Digitalbürgerrechtsorganisation La Quadrature du Net aus dem Jahr 2018 basiert. Bereits damals stand LinkedIn für seine Praktiken in der Kritik.
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