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“Allied for Startups”: Tech-Konzerne unterwandern Politik mit Fake-Verband

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geschrieben von Maria Gramsch

Interessenverbände sind in der Politik keine Seltenheit. Doch der Verband „Allied for Startups“ sticht heraus. Denn dahinter stecken Tech-Konzerne wie Amazon, Google, Microsoft und Apple, die die Politik täuschen wollen, mahnt die Initiative LobbyControl. 

Der Name der Initiative „Allied for Startups“ lässt zunächst erst einmal eine Interessenvertretung für junge Unternehmen vermuten. Doch wie LobbyControl berichtet, steckt noch etwas anderes dahinter.

Was ist „Allied for Startups“?

Der angebliche Startupverband gebe zwar vor, junge europäische Unternehmen zu repräsentieren. Dahinter verbergen sich jedoch unter anderem Konzerne wie Amazon, Google, Microsoft und Apple.

Mitte Oktober 2024 hat die vermeintliche Startup-Initiative zu ihrer Jahreskonferenz eingeladen. Auch ein „VIP-Policy Dinner“ fand statt, zu dem unter anderem Abgeordnete des Europäischen Parlaments eingeladen wurden.

Als Speaker war laut LobbyControl auch Aura Salla dabei. Sie war früher Cheflobbyistin von Meta und sitzt nun im EU-Parlament.

Welche Verbindungen haben Google, Amazon und Co.?

Bereits 2020 wurde ein Lobbystrategiedokument von Google öffentlich. Darin heißt es, dass die Initiative „Allied for Startups“ Interessen von Google gegenüber der Brüsseler Politik vertritt. Explizit ging es unter anderem um den Digital Markets Act und den Digital Services Act.

Doch laut LobbyControl gibt es weitere direkte Verbindungen zwischen Angestellten des Interessenverbands und Amazon sowie Google. Demnach sei ein Berater der Initiative mit seiner Lobbyagentur Leading Edge Global Communications gleichzeitig auch für Amazon und Google tätig.

Auch ein weiterer Google-Lobbyist war jahrelang parallel für den Suchmaschinen-Konzern und die vermeintliche Startup-Vertretung im Einsatz. Zwischen 2020 und 2023 arbeitete dieser sowohl für Google als auch für den Interessenverband.

„Allied for Startups“: LobbyControl spricht Warnung an Abgeordnete aus

LobbyControl sieht in der Interessenvertretung einen „Etikettenschwindel“. Amazon, Microsoft und Co. würden sich das „Startup-Image zunutze“ machen, um ihre Interessen bei Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu platzieren.

Darauf sei auch die Jahreskonferenz der Initiative explizit ausgelegt gewesen. Da der Ankündigung nicht zu entnehmen gewesen sei, wer hinter dem Verband steht, habe LobbyControl die Abgeordneten vor der Veranstaltung gewarnt. Der Verein fordert deshalb, die Offenlegung der Akteure hinter solchen Initiativen:

Es ist problematisch, wie Google, Amazon & Co versuchen, die Politik mit Initiativen wie Allied for Startups mit Etikettenschwindel zu täuschen.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.

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