Die Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimawandel sind in aller Munde. Immer mehr verantwortungsbewusste Firmen entscheiden sich daher dazu, einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten und setzen vermehrt auf Energieautarkie. Welche positiven Effekte diese für die Umwelt hat und wie sie gleichzeitig Unternehmen finanziell entlastet, zeigen wir dir in diesem Artikel am Beispiel des österreichischen Unternehmens Schinko.
Was ist Energieautarkie?
Zunächst gilt es zu klären, was Energieautarkie ist. Energieautarkie bedeutet, dass Haushalte oder Unternehmen in puncto Energie vollständig autark agieren. Sie produzieren also selbst ausreichend Strom, um Gebäude – selbst große Produktionsstätten – vollständig unabhängig vom öffentlichen Stromnetz zu betreiben.
Hierbei spielt Solarenergie eine immer bedeutendere Rolle. Das heißt: Großflächig angebrachte Photovoltaikanlagen erzeugen einen Großteil des Strombedarfs oder decken diesen sogar ganz ab. Unternehmen, die PV-Anlagen einsetzen, senken durch diesen nachhaltig produzierten Strom nicht nur ihre CO2-Emissionen, sondern mindern damit auch Stromkosten. Energieautarkie ist daher ein Ziel, das sich gleich doppelt bezahlt macht: einmal für die Umwelt, einmal für den Betrieb.
Energieautark produzieren und wettbewerbsfähig bleiben
Setzt ein Unternehmen auf Energieautarkie, ergeben sich aber noch weitere Vorteile: Damit ist die Firma unabhängig von Störungen und Engpässen im Stromnetz. Zudem unterliegt sie nicht mehr oder nur noch in geringem Umfang den immerzu steigenden Preisen des Energiemarkts.
Die dadurch gesparten Kosten lassen sich wiederum in neue Maschinen, Produktionshallen oder bessere Löhne und Gehälter investieren. Zugleich bleiben energieautarke Unternehmen aufgrund gesenkter Energiekosten – und somit Ausgaben – wettbewerbsfähiger.
Der Weg zur Energieautarkie – am Beispiel Schinko
Ein hervorragendes Beispiel für ein energieautarkes Unternehmen ist Schinko, ein österreichischer Gehäusehersteller. Der Spezialist in Sachen Gehäuse, Maschinen- und Geräteverkleidung mit Sitz in Oberösterreich ist schon jetzt energietechnisch im Sommer zur Gänze Selbstversorger. Bis 2026 soll sodann eine erneute Erweiterung der PV-Anlage gewährleisten, dass das Unternehmen zu 100 Prozent autark ist und sich mit Sonnenenergie selbst versorgen kann.
Der Startschuss für dieses Vorhaben fiel bereits im Jahr 2014, als die Firma die erste PV-Anlage mit einer Leistung von 50 kWp auf dem Bürotrakt installierte. 2016 folgte eine Erweiterung durch zusätzliche Panele auf dem Dach der Montagehalle. Schon damals gewann das Unternehmen damit an sonnigen Tagen rund 50 Prozent der benötigten Energie aus den eigenen PV-Anlagen und erzeugte 150 kWp Sonnenstrom.
Im Jahr darauf vergrößerte Schinko den Heißwasserspeicher, sodass nun eine Menge von bis zu 65.000 Litern als Puffer gespeichert werden konnte – ideal für die Warmwassererzeugung mittels Sonnenenergie. Durch die Werkserweiterung und den weiteren Ausbau der PV-Anlage 2019 wurde Schinko schließlich in den Sommermonaten zum 100%-igen Selbstversorger. Überschüsse werden seither ins Stromnetz eingespeist oder in E-Speichern für Schlechtwetterphasen gespeichert.
Aber das reichte dem Unternehmen noch nicht. Eine erneute Erweiterung der PV-Anlage im Jahr 2021 legte den Grundstein für die baldige Energie-Autarkie. Seither werden zirka 468 kWp Strom auf diese Weise produziert – damit kann schon die Hälfte des Energiebedarfs gedeckt werden. In fünf Jahren soll dann der gesamte Strom von den „eigenen Dächern“ kommen.
Schinko möchte aber nicht nur zu 100 Prozent energie-autark produzieren, sondern auch bei der Pulverbeschichtung selbst ansetzen: 30 Prozent der hierfür in der Produktion eingesetzten Energie sollen langfristig eingespart werden. Momentan ist das Unternehmen also auf Kurs – Richtung umweltbewusste Zukunft.
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