Technologie

Wie funktioniert die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Telegram?

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Telegram Verschlüsselung
unsplash.com/ Dima Solomin
geschrieben von Felix Baumann

Für den sicheren Austausch von Nachrichten und Inhalten per App ist eine Verschlüsselung essenziell. Doch wie funktioniert die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Telegram?

Telegram ist eine beliebte Messaging-App, die im Vergleich zu anderen Diensten wie WhatsApp oder Signal eine etwas andere Herangehensweise bei der Verschlüsselung bietet. Viele Nutzer wechseln zu Telegram, weil sie von der Einfachheit und den Funktionen der App überzeugt sind. Doch viele wissen nicht, wie die Verschlüsselung von Telegram funktioniert und wo die Unterschiede zu anderen Plattformen liegen.

Telegram verwendet zwei Hauptarten der Verschlüsselung: eine cloudbasierte Verschlüsselung und die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Normale Chats, Gruppen und Kanäle schützt die App mittels cloudbasierter Verschlüsselung. Das bedeutet, dass Telegram Nachrichten auf den eigenen Servern speichert. Dadurch können Dritte theoretisch Zugriff auf die Inhalte erlangen. Das Unternehmen betont jedoch, dass keine Nutzerdaten an Dritte weitergegeben werden.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
ournalist (m/w/d) als Leiter PR und Social-Media
NOMOS Glashütte/SA Roland Schwertner KG in Berlin
Head of Social Media (m/w/d)
Deichmann SE in Mülheim an der Ruhr (45478)

Alle Stellenanzeigen


Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Telegram nur in geheimen Chats

Diese Art der Verschlüsselung ermöglicht es Nutzern, Nachrichten auf verschiedenen Geräten zu synchronisieren. Für maximale Sicherheit bietet Telegram zudem die sogenannten „Geheimen Chats“ an. Diese Chats sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Das bedeutet, dass nur der Sender und der Empfänger die Nachrichten lesen können – Telegram selbst hat keinen Zugriff darauf. Allerdings sind diese geheimen Chats nicht standardmäßig aktiviert.

Um einen geheimen Chat zu starten, musst du diesen manuell auswählen. Wähle bei der Erstellung eines neuen Chats dazu die Option „Geheimer Chat“ aus. Diese Chats sind nur auf dem Gerät verfügbar, auf dem die Konversation gestartet wurde. Eine Synchronisation über die Cloud findet nicht statt.

Telegram begründet mangelnde E2E-Verschlüsselung mit Funktionsumfang

Der Grund, warum Telegram nicht standardmäßig die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Chats verwendet, liegt laut Gründer Pawel Durow am Funktionsumfang der App. Denn diese umfasst zahlreiche Optionen, die mit einer durchgehenden Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht möglich wären. Dazu zählen etwa die Synchronisation von Nachrichten auf mehreren Geräten und die Verwaltung großer Kanäle mit Tausenden Mitgliedern.

Durow betont, dass die Funktion der geheimen Chats für diejenigen gedacht ist, die maximale Sicherheit benötigen, während die meisten Nutzer Wert auf Benutzerfreundlichkeit und Funktionsvielfalt legen. Allerdings kann diese Mischung aus verschiedenen Verschlüsselungsarten auch zur Verwirrung führen. Einige Nutzer könnten annehmen, dass alle Chats bei Telegram gleich sicher sind, was jedoch nicht der Fall ist.

Privatsphäre bei Telegram

Während die App normale Chats nur in der Cloud verschlüsselt, bieten geheime Chats eine wesentlich höhere Sicherheit. Studien haben jedoch gezeigt, dass viele Nutzer die Unterschiede nicht klar verstehen, was zu potenziellen Sicherheitslücken führen kann. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Telegram eine flexible Plattform mit einer Mischung aus Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit bietet.

Wer jedoch besonders viel Wert auf Privatsphäre legt, sollte die „Geheimen Chats“ aktiv nutzen. Für Nutzer, die standardmäßig eine durchgehende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wünschen, könnten andere Apps wie Signal oder WhatsApp die bessere Wahl sein. Denn diese ermöglichen sowohl den sicheren Nachrichtenaustausch als auch die Synchronisation über mehrere Geräte.

Auch interessant:

Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.

Kommentieren