Die immer weiter voranschreitende Digitalisierung treibt auch den Strom- und Wasserverbrauch in die Höhe. Doch wie hoch ist der Verbrauch tatsächlich, wenn man sich von ChatGPT beispielsweise eine E-Mail verfassen lässt? Forschende in den USA haben sich mit dieser Frage beschäftigt.
Das Thema Künstliche Intelligenz ist mit der Einführung von ChatGPT förmlich durch die Decke gegangen. Allein in Deutschland haben nur ein Jahr nach dem Start des KI-Systems aus dem Hause OpenAI bereits 78 Prozent der Deutschen schon einmal etwas davon gehört oder gelesen.
Doch die immer stärker werdende Implementierung von Künstlicher Intelligenz in unseren Alltag erzeugt auch enorme Strom- und Wasserverbräuche. Forschende von der University of California in Riverside und der Washington Post haben diese zusammen analysiert.
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Wie viel Strom und Wasser verbraucht ChatGPT?
Eine schnelle Übersetzung bei DeepL oder eine Frage an ChatGPT – KI hat in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens schon Einzug gehalten. Doch je öfter diese Systeme genutzt oder trainiert werden, desto größer wird auch die Leistung, die die dahinter steckenden Rechenzentren benötigen.
Das US-Team von der University of California und der Washington Post hat sich nun angeschaut, wie viel Wasser und Strom ChatGPT tatsächlich benötigt. Als Maßeinheit für ihre Berechnung gehen die Forschenden von einer E-Mail mit 100 Wörtern aus, die ChatGPT mit GPT4 erstellt.
Eine E-Mail oder 14 LEDs
Eine von den Forschenden angenommene E-Mail mit 100 Wörtern, die durch ChatGPT mit GPT4 geschrieben wird, benötigt demnach 0,14 Kilowattstunden. Das ist so viel Strom wie 14 LEDs in einer Stunde verbrauchen.
Würde ein Mensch jede Woche eine E-Mail dieser Größe von ChatGPT schreiben lassen, würde in einem Jahr ein Stromverbrauch von 7,5 Kilowattstunden zusammenkommen. Laut den Forschenden ist das so viel Strom wie 9,3 Haushalte in der US-Hauptstadt Washington DC in einer Stunde benötigen.
Hochgerechnet auf zehn Prozent der US-Erwerbstätigen würde eine solche wöchentliche E-Mail 121.517 Megawattstunden verbrauchen. Damit kämen die 16 Millionen Menschen mit ihren ChatGPT-Mails auf den gleichen Stromverbrauch wie alle Haushalte in Washington DC in 20 Tagen.
Wie viel Wasser verbraucht eine E-Mail von ChatGPT?
Doch nicht nur auf den Stromverbrauch hätte die fiktive E-Mail von ChatGPT einen enormen Einfluss. Auch der Wasserverbrauch würde steigen, da die Server in den Rechenzentren mit Wasser gekühlt werden müssen.
Die E-Mail mit den 100 Wörtern verbraucht laut den Berechnungen der Forschenden 518 Milliliter Wasser. Für ein Jahr würden also – bei einer E-Mail pro Woche – 27 Liter zusammenkommen.
Für zehn Prozent der Erwerbstätigen im Jahr kommen die Forschenden auf eine Wassermenge von 435.235.476 Litern. Das sei so viel wie alle Haushalte im US-Bundesstaat Rhode Island in anderthalb Tagen verbrauchen.
Trotz dieser Berechnungen sei die durch KI entstehende Umweltbelastung „nahezu unmöglich zu quantifizieren“, so das Team der Forschenden. Das liege unter anderem auch daran, dass der Verbrauch von Strom und Wasser je nach Standort der Rechenzentrum stark schwankt. Denn in Gegenden, in denen nicht genug Wasser zur Kühlung zur Verfügung steht, werde dies anderweitig – beispielsweise mit Storm – vorgenommen.
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