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Harvard: Forscher entwickeln KI, die Krebs diagnostizieren kann

KI Krebs Künstliche Intelligenz
Unsplash/Igor Omilaev
geschrieben von Felix Baumann

Forscher der Harvard Medical School haben eine KI namens CHIEF entwickelt, die Krebs diagnostizieren kann. Eine Genauigkeit von fast 94 Prozent soll eine rechtzeitige Behandlung ermöglichen und die Überlebenschancen verbessern. 

Forscher der Harvard Medical School haben eine neue KI namens CHIEF entwickelt. Sie soll in der Lage sein, verschiedene Krebsarten mit hoher Genauigkeit zu diagnostizieren, zu behandeln und Überlebensraten vorherzusagen. Die Künstliche Intelligenz ähnelt ChatGPT und analysiert digitale Gewebeschnitte von Tumoren.

Auf Basis von Zellmerkmalen erkennt das System molekulare Profile und Überlebensindikatoren. Mit ihrer Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, könnte CHIEF die Krebsdiagnose nachhaltig verändern. Die KI kann offenbar nicht nur Krebszellen erkennen, sondern auch Vorhersagen über die Behandlungserfolge und das Überleben der Patienten treffen. Diese Vielseitigkeit könnte das System zu einer wertvollen Ergänzung für die medizinische Diagnostik machen.


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KI diagnostiziert Krebs – mit 94 Prozent Genauigkeit

Die Forscher trainieren die KI mit über 15 Millionen Bildern. Anschließend testeten sie das System auf 19 verschiedenen Krebsarten. Dabei übertraf es andere führende Systeme in Bereichen wie der Erkennung von Krebszellen, der Vorhersage von Tumorursprüngen und der Identifizierung genetischer Mutationen um bis zu 36 Prozent. Diese Eigenschaften beeinflussen in vielen Fällen wiederum die Behandlung.

Die KI lieferte unabhängig von der Entnahmemethode des Gewebes ähnliche Ergebnisse. In Tests mit über 19.400 Bildern aus 24 Krankenhäusern weltweit erzielte das System eine Genauigkeit von fast 94 Prozent bei der Krebsdiagnose. Die Trefferquote lag bei der Vorhersage genetischer Mutationen, die für die Behandlung entscheidend sind, sogar noch höher.

Innovation in der Tumorprognose und Behandlung

CHIEF kann offenbar nicht nur die Struktur von Tumorzellen, sondern auch das umgebende Gewebe analysieren. So identifizierte die KI etwa Merkmale in der Mikroumgebung eines Tumors, die auf eine bessere oder schlechtere Reaktion auf Standardbehandlungen wie Chemotherapie, Immuntherapie und Bestrahlung hinweisen.

Besonders erscheint, dass die KI Merkmale entdeckte, die zuvor nicht mit dem Überleben von Patienten in Verbindung gebracht wurden. Die Forscher planen, CHIEF weiter zu verbessern, indem sie das Modell auf seltenere Krankheiten und nicht krebsartige Gewebe trainieren.

Außerdem wollen sie die KI mit mehr molekularen Daten füttern, um aggressivere Krebsarten besser zu erkennen und die Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern. Sofern das System weiter optimiert und weltweit eingesetzt wird, könnte es die Krebserkennung und -behandlung maßgeblich verbessern und personalisierte Therapieoptionen bieten.

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Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.

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