Technologie

Biohybrid mit Roboterbeinen: Forscher bringen Pilz das Laufen bei

Roboter Pilz, Bio-hybride Roboter mit Myzel-Steuerung
Cornell University
geschrieben von Felix Baumann

Forscher haben einen neuartigen Biohybrid-Roboter entwickelt, bei dem ein Pilz die Steuerung übernimmt. Genauer gesagt wird der Roboter über Myzelien gesteuert. Diese nutzen Pilze, um auf Umweltreize zu reagieren. 

Forscher der Cornell University haben kürzlich einen neuartigen Roboter entwickelt, bei dem ein Königsausternpilz die Steuerung übernimmt. Um das zu ermöglichen, haben die Wissenschaftler Myzelien, die fadenartigen Wurzeln des Pilzes, in die Roboterhardware eingebunden. Dadurch kann der Roboter mittels elektrischer Signale auf die Umwelt reagieren.

Der sogenannte Biohybrid-Roboter basiert auf einer Kombination aus biologischen und künstlichen Materialien. Die Forscher hoffen, dass solche Roboter beispielsweise zur Erkundung von Ozeanen oder in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen.

Biohybrid-Roboter: Pilz übernimmt Steuerung über Myzelien

Die Myzelien des Pilzes können kleine elektrische Signale erzeugen, die von den Elektroden des Roboters erfasst und in digitale Informationen umgewandelt werden. Diese Informationen steuern wiederum die Bewegungen des Biohybrids. In einem Experiment reagierte dieser etwa auf UV-Licht und änderte daraufhin seine Fortbewegung.

Die Forschung zeigt, dass Pilze in der Lage sein können, die Funktionen von Robotern effizienter zu steuern als künstliche Systeme. Künftig könnten solche Biohybrid-Roboter in der Landwirtschaft und zur Umweltüberwachung zum Einsatz kommen. Sie könnten unter anderem den chemischen Zustand von Böden analysieren und bei Bedarf Dünger hinzufügen.

Ethische Überlegungen und Herausforderungen der Technologie

Pilze könnten außerdem als Grundlage für andere Biohybrid-Technologien dienen, wie zur Überwachung von Ökosystemen oder zur Schadstofferkennung. Die Technologie birgt laut Experten großes Potenzial, insbesondere in Bereichen, in denen eine Überwachung von Umweltbedingungen notwendig ist.

Obwohl diese Forschung vielversprechend erscheint, gibt es ethische Bedenken bezüglich der potenziellen Auswirkungen auf Ökosysteme. Denn wenn Biohybrid-Roboter in großer Zahl in natürlichen Umgebungen eingesetzt werden, könnten sie das Gleichgewicht ebendieser stören. Daher sei es wichtig, diese Aspekte zu berücksichtigen, bevor die Technologien zum Einsatz kommt.

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Über den Autor

Felix Baumann

Felix Baumann ist seit März 2022 Redakteur bei BASIC thinking. Bereits vorher schrieb er 4 Jahre für den Online-Blog Mobilegeeks, der 2022 in BASIC thinking aufging. Nebenher arbeitet Felix in einem IT-Unternehmen und beschäftigt sich daher nicht nur beim Schreiben mit zukunftsfähigen Technologien.

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