Eine deutsche Architektin hat ein neuartiges Konzept entwickelt, um Gebäude zu kühlen und deren Wasserverbrauch zu reduzieren. Die sogenannte Hydroskin absorbiert dazu Regenwasser über die Gebäudefassade.
Aufgrund des Klimawandels steigt der Bedarf an Kühltechniken für Gebäude. Doch klassische Klimaanlagen verbrauchen häufig viel Energie. Eine Architektin der Universität Stuttgart entwickelte deshalb das Konzept „Hydroskin“. Eine Fassenden-Hülle soll dabei zur Kühlung von Gebäuden beitragen.
Die Hydroskin besteht aus mehreren Textillagen, die durch Fäden auf Abstand gehalten werden. Das hat den Vorteil, dass sie Regenwasser aufnehmen kann und bei Hitze eine Verdunstungskühlung zur Verfügung steht. Besonders für Hochhäuser könnte diese Technologie vorteilhaft sein, da der Regen in größeren Höhen schräg auf die Fassaden trifft.
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Kühlmaterial Hydroskin im Test and der Universität Stuttgart
Ein Team der Universität Stuttgart testet die Hydroskin derzeit in einem Freiluftversuch auf dem Universitätsgelände. Dabei soll sich zeigen, ob die Textilfassade Gebäude und den umgebenden Stadtraum effektiv kühlen kann. Neben den ökologischen Vorteilen, wie der Verringerung von Hitzeinseln in städtischen Gebieten, soll das Konzept auch wirtschaftlich interessant sein.
Die Hydroskin stellte das Team aus recyceltem Polyester her. Doch es könnte künftig auch aus PET-Flaschen entstehen. Ein Quadratmeter Hydroskin soll laut Schätzungen mehrere Hundert Euro kosten. Im Vergleich zu den potenziellen Einsparungen durch eine reduzierte Klimaanlagennutzung erscheint der Aufwand überschaubar.
Das Konzept birgt zudem einen weiteren Vorteil. Denn wenn das gesammelte Regenwasser an kälteren Tagen nicht zur Kühlung gebraucht wird, kann es für Toilettenspülung, Waschmaschinenbetrieb und Pflanzenbewässerung verwendet werden. Der Frischwasserverbrauch ließe sich dadurch um bis zu 45 Prozent reduzieren.
5,7 Quadratmeter ersetzen eine Klimaanlage
Die Kühlleistung von 5,7 Quadratmetern Hydroskin entspräche der einer Klimaanlage mit 2.500 Watt, was beachtliche Auswirkungen auf die Energieeffizienz haben könnte. Architektin Christina Eisenbarth plant, die Technologie rasch in die Baupraxis zu überführen.
Einen ersten Abnehmer gibt es bereits. Denn ein bayerisches Bauunternehmen bekundete bereits Interesse. Dort soll die Hydroskin erstmalig in einem Projekt zum Einsatz kommen. Die Wirksamkeit dürfte sich dann über die kommenden Jahre zeigen.
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