Viele Produkte von Temu und Shein enthalten Giftstoffe, die die erlaubten Grenzwerte mitunter deutlich überschreiten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der südkoreanischen Gesundheitsbehörde.
Die südkoreanische Gesundheitsbehörde hat 144 Produkte von AliExpress, Shein und Temu untersucht. Das Ergebnis: Viele Produkte konnten die vorgegeben Sicherheitsrichtlinien nicht einhalten. Das Resultat dürfte zwar nicht sonderlich überraschen, aber ist dennoch erschreckend.
Temu und Shein: Giftstoffe in Produkten sprengen Grenzwerte
Wie ein Beamter gegenüber der südkoreanischen Gesundheitsbehörde der singapurischen Zeitung The Straits Times bestätigte, habe ein Paar Schuhe von Shein den Grenzwerts für Phthalate um das 229-fache überschritten. Diese Weichmacher für Kunststoffe können unfruchtbar machen und Fehlgeburten verursachen.
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Laut Bericht entsprachen die meisten der untersuchten Produkte nicht den gesetzlichen Anforderung. Zwei Shein-Nagellacke wiesen etwa eine 3,6-fach höhere Menge Diosxan auf, als der Grenzwert es erlaubt. Das Lösungsmittel kann zu Lebervergiftungen führen und in höheren Mengen krebserregend sein.
Trotz Risiken erfolgreich
Auch zahlreiche Produkte von Temu schnitten schlecht ab und überschritten die zulässigen Grenzwerte für bestimmte Inhaltsstoffe teilweise deutlich. So hätten einige Mützen zu hohe Menge Formaldehyd enthalten. Das farblose Gas wirkt zwar pilzabtötend und konservierend, kann aber die Schleimhäute reizen und gilt als potentiell krebserregend.
Die Einlagen von einem Paar Temu-Sandalen hätten wiederum elfmal mehr Blei enthalten, als gesetzlich erlaubt. Ist es außerdem nicht das erste Mal, das Temu in der Kritik steht. So hat der Spielzeugverband Toys Industries of Europe (TIE) bereits im Februar nachweisen, das zahlreiche Produkte ein Sicherheitsrisiko für Kinder darstellen.
Die Verbraucherzentrale hatte das Unternehmen zudem bereits für irreführende Designs und manipulativen Rabatte kritisiert. Trotz aller Kritik reißt der Erfolg der Billiganbietern nicht ab. Shein soll mittlerweile etwa einen Firmenwert von über 100 Milliarden US-Dollar ausweisen und den Börsengang planen.
Temu konnte seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr derweil verdreifachen. Statistiken zufolge hat zudem schon jeder Vierte Deutsche auf der Plattform etwas bestellt. Die schier unfassbar günstigen Preise lassen viele dabei offenbar vergessen, dass diese an anderer Stelle hohe Kosten verursachen können – beispielsweise bei der eigenen Gesundheit.
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