Forschern der Universität Oxford ist es gelungen, Solarstrom ohne klassische Solaranlagen zu erzeugen. Sie beschichteten Alltagsgeräte wie Rucksäcke, Autos und Smartphones mit Perowskit-Filmen und verwandelten sie in Mini-Kraftwerke.
Im Rahmen der Energiewende spiele Solaranlagen eine immer größere Rolle. Doch viele Systeme sind sperrig und lassen sich nicht überall installieren. Wissenschaftler der Universität Oxford entwickelten daher eine Methode, um Solarenergie ohne herkömmliche Solarpanels zu erzeugen.
Dazu beschichteten sie alltägliche Gegenstände wie Rucksäcke, Autos und Smartphones mit einem neuen, licht-absorbierenden Material. Diese ultradünne und flexible Beschichtung besteht aus Perowskit. Das Material ist mittlerweile in der Lage, eine ähnlich hohe Energieeffizienz wie Silizium-Panels zu erreichen.
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Solarstrom: Alltagsgeräte werden zu Solaranlagen
Das Besondere an diesem Material sind die flexiblen Einsatzszenarien. Denn Perowskit lässt sich auf fast jede Oberfläche auftragen. So könnte Solarenergie an Orten erzeugt werden, an denen das bisher unvorstellbar war. Durch die Stapelung mehrerer licht-absorbierender Schichten in einer Solarzelle entsteht dabei ein breiteres Spektrum, wodurch mehr Energie aus derselben Menge Sonnenlicht gewonnen werden kann.
Die Forscher unter der Leitung von Professor Henry Snaith steigerten die Energieumwandlungseffizienz des Materials innerhalb von fünf Jahren von sechs auf über 27 Prozent. Sie glauben, dass ihr Verfahren langfristig noch höhere Effizienzen von über 45 Prozent erzielen könnte.
Perowskit: Beschichtung ist nur einen Mikrometer dick
Da das Material nur etwa einen Mikrometer dick ist, ist es fast 150-mal dünner als eine Siliziumscheibe. Dadurch können es Hersteller auf eine Vielzahl von Oberflächen auftragen. Beispiele sind etwa Autodächer, Gebäude oder sogar die Rückseiten von Mobiltelefonen. Langfristig könnte die Technologie den Bedarf an herkömmlichen Solarpanels verringern und zu weniger Solarparks auf leeren Feldern führen.
Das Unternehmen Oxford PV ging aus der Universität hervor und hat bereits mit der großflächigen Produktion dieser Perowskit-Fotovoltaik begonnen. Damit betreibt es die weltweit erste Fertigungslinie für „Perowskit-auf-Silizium“-Tandemsolarzellen in Brandenburg.
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