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Studie: Solaranlagen mit Energiespeicher günstiger als Kohle- und Gaskraftwerke

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Unsplash.com / Watt A Lot
geschrieben von Maria Gramsch

Herkömmliche Kohle- und Gaskraftwerke erzeugen Strom deutlich teurer als Solaranlagen mit Energiespeicher. Das geht aus einer Berechnung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme hervor.

Bereits seit dem Jahr 2010 berechnet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) regelmäßig die sogenannten Stromgestehungskosten für Deutschland. Diese zeigen an, wie hoch die durchschnittlichen Erzeugungskosten je Kilowattstunde Strom sind.

Erstmals haben die Forscher:innen dabei auch die Stromgestehungskosten für Agri-Photovoltaik, Wasserstoffkraftwerke und neue Kernkraftwerke berechnet. Das Ergebnis zeigt: Solaranlagen mit Energiespeicher sind günstiger als herkömmliche Kraftwerke.

Solaranlagen mit Energiespeicher erzeugen Strom günstiger

Die kostengünstigsten Kraftwerke für die Erzeugung von Strom in Deutschland sind laut der ISE-Studie PV-Freiflächenanlagen und Onshore-Windenergieanlagen. Bei ihnen liegen die Kosten pro Kilowattstunde zwischen 4,1 und 9,2 Cent.

Damit sind diese beiden Stromerzeugungsarten nicht nur unter den erneuerbaren Energien Spitzenreiter, sondern auch insgesamt unter allen Kraftwerksarten.

Bei PV-Batteriesystemen variieren die Stromgestehungskosten hingegen deutlich mehr. Das liegt an den großen Preisunterschieden der Batteriesysteme, die laut dem ISE im Durchschnitt 400 bis 1.000 Euro pro Kilowattstunde betragen.

Aber auch die unterschiedlichen Anschaffungskosten für PV-Anlagen allgemein führen zu diesen starken Schwankungen. Damit kommen diese Systeme auf Stromgestehungskosten von 6,0 bis 22,5 Cent pro Kilowattstunde.

„Diese Berechnungen zeigen, dass die in Deutschland gerade anlaufenden Großprojekte mit einer Kombination aus PV-Freiflächenanlage, Windpark und stationären Batteriespeichern gute Investitionen sind“, erklärt Dr. Christoph Kost, Abteilungsleiter für Energiesystemanalyse am Fraunhofer ISE und Hauptautor der Studie.

Durch die Kombination können hier beispielsweise Netzkapazitäten besser ausgenutzt werden.

Stromgestehungskosten schwanken je nach Größe der Anlage

Bei Solaranlagen mit Energiespeicher ist aber auch die Größe der PV-Anlage und ihrer Batterie entscheidend für die Stromgestehungskosten. Denn je größer die Batteriespeicher, desto weniger schwanken auch die Gestehungskosten.

Bei kleineren PV-Anlagen können die Stromgestehungskosten je nach Größe der Batterie zwischen 7,7 Cent bis 26,7 Cent pro Kilowattstunde liegen. Bei größeren Anlagen auf Freiflächen nimmt die Schwankung stark ab und beträgt nur noch zwischen 5,1 bis 10,8 Cent je Kilowattstunde.

Prognose zeigt positiven Trend für erneuerbare Energien

Auch für den Blick in die Zukunft attestieren die Forschenden des Fraunhofer ISE kleinen PV-Dachanlagen gute Entwicklungen bei den Stromgestehungskosten. Demnach prognostizieren sie für diese Erzeugungsart im Jahr 2045 Gestehungskosten zwischen 4,9 und 10,4 Cent pro Kilowattstunde. Für Solar-Freiflächenanlagen könnten die Kosten dann zwischen 3,1 und 5,0 Cent pro Kilowattstunde betragen.

„Selbst kleine PV-Batteriesysteme könnten dann Stromgestehungskosten zwischen 7 und 19 Cent pro Kilowattstunde erreichen, vorausgesetzt die Preise für Batteriespeicher sinken auf die angenommenen 180 bis 700 Euro pro Kilowattstunde“, sagt Wissenschaftlerin Dr. Verena Fluri vom Fraunhofer ISE.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.

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