Google hat ein Monopol bei der Internetsuche und seine Marktmacht missbraucht, um diese Stellung zu festigen, so ein US-Gericht. Welche konkreten Maßnahmen mit dem Urteil einhergehen, ist bislang aber unklar. Einige Google-Konkurrenten haben jedoch klare Vorstellungen.
US-Richter Amit Mehta hat Google in einem knapp 300 Seiten langen Urteil nicht nur ein Monopol bei der Internetsuche bescheinigt, sondern auch geurteilt, dass das Unternehmen seine Marktmacht missbraucht hat, um diese Stellung zu festigen. Der US-Konzern zahlt beispielsweise viel Geld dafür, um auf Apple-Geräten als Suchmaschine voreingestellt zu sein. Gleiches gilt für den Firefox-Browser.
Monopol-Urteil: Wie lässt sich der Suchmaschinen-Markt regulieren?
Zunächst einmal gehen aus dem Monopol-Urteil jedoch keine Konsequenzen hervor. Denn konkrete Maßnahmen sollen in einem weiteren Verfahren geklärt werden. Google wird vermutlich in beiden Fällen Berufung einlegen, was wiederum in einem jahre- wenn nicht jahrzehntelangen Prozess münden dürfte.
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Zahlreiche Google-Konkurrenten haben deshalb zwar positiv auf das Urteil reagiert, sich jedoch eher zurückhaltend geäußert. Einige haben dennoch bereits konkrete Änderungen und Maßnahmen ins Spiel gebracht. Aus dem Umfeld von DuckDuckGo war laut The Verge beispielsweise zu hören, dass einige Lösung aus Europa durchaus effektiv sein könnten, sofern sie besser umgesetzt würden.
Die EU hat Nutzern beispielsweise einen Auswahlbildschirm angezeigt, um ihnen andere Suchmaschinen zumindest ins Gedächtnis zu rufen. Die Maßnahme erwies sich jedoch eher als Flop, da der Marktanteil von Google konstant blieb. DuckDuckGo plädiert deshalb dafür, solche Auswahlbildschirme regelmäßig anzuzeigen. Das könnten viele Nutzer jedoch auch als nervig empfinden.
Das Unternehmen schlägt außerdem vor, dass es Google richterlich untersagt werden sollte, gegen Zahlung als Standardsuchmaschine auf bestimmten Geraten zu erscheinen. Für Apple dürfte das zwar kein großes Problem darstellen, allerdings könnte vor allem Mozilla dadurch erhebliche finanzielle Probleme bekommen.
Google zerschlagen?
Yelp-CEO Jeremy Stoppelman plädiert in einem offiziellen Blogbeitrag dafür, dass Google dazu verpflichtet werden sollte, „Dienste auszugliedern, die in unlauterer Weise von seinem Suchmonopol profitiert haben, ein einfaches und durchsetzbares Mittel, um künftiges wettbewerbswidriges Verhalten zu verhindern“.
US-Richter Amit Mehta sollt es dem US-Konzern laut Stoppelman außerdem untersagen, exklusive Standard-Suchverträge zu nutzen und seine eigenen Inhalte in den Suchergebnissen zu bevorzugen. Jason Kint, CEO von Digital Content Next, brachte laut The Verge wiederum die Idee ins Spiel, Google zu zwingen, sein Chrome- und Android-Geschäft zu trennen.
Der Grund: Laut Kint würde Google die Daten des Browsers und des mobilen Betriebssystems nutzen, um den Umfang der Suchanfragen zu erhöhen und Produkt noch gezielter zu bewerben. Heißt konkret: Google Chrome und Android müssten dazu in zwei Unternehmen zerschlagen werden.
Google-Monopol: „Ja, wir sind die besten“
Trotz zahlreicher potenzieller Szenarien dürfte eines klar sein: Der Monopol-Prozess wird sich vermutlich lange hinziehen. Denn der US-Konzern hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen.
Ein einem offiziellen Statement heißt es etwa, dass das Urteil anerkennen würde, dass Google schlichtweg die beste Suchmaschine habe. Was der US-Konzern bei dieser durchaus eigenwilligen Interpretation jedoch vergisst: Das Urteil bescheinigt Google nicht nur ein Monopol, sondern bilanziert auch, dass das Unternehmen vor allem seine Marktmacht missbraucht hat, um diese Stellung zu erreichen.
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