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HVO100: Umwelthilfe misst erhöhte Stickoxid-Abgaswerte – lügt Minister Wissing?

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Adobe Stock / Saiful
geschrieben von Maria Gramsch

Ende Mai 2024 wurde der Dieselkraftstoff HVO100 eingeführt. Doch dieser senkt laut der Deutschen Umwelthilfe entgegen zahlreiche Behauptungen die Schadstoffbelastung nicht. Ein Abgas-Test bestätigt nun deutlich erhöhte Stickoxid-Emissionen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing will mit dem neuen Dieselkraftstoff HVO100 die „lokale Umweltbelastung in Städten und Kommunen“ reduzieren. Am 29. Mai 2024 wurde der Kraftstoff eingeführt, doch laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) trägt er nicht zur Reduzierung der Schadstoffbelastung bei.

In einer zweiten Abgas-Messreihe an einem Euro-5-Diesel-Pkw hat die DUH deutlich erhöhte Stickoxid-Emissionen im Straßenverkehr gemessen. Damit bestätigt die Deutsche Umwelthilfe eine vorangegangenen Messungen.


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Wie klimaschädlich ist der Dieselkraftstoff HVO100?

Bereits am 27. Juni 2024 hat die Deutsche Umwelthilfe Messergebnisse des Dieselkraftstoffs HVO100 veröffentlicht. Diesen Test hat das Emissions-Kontroll-Institut (EKI) der Deutschen Umwelthilfe mit einem VW Touareg Diesel Euro 5 durchgeführt.

Nun hat das EKI NOx erneut im Straßenverkehr getestet. Doch auch bei einem Mercedes E-Klasse Diesel mit derselben Abgasstufe konnten erhöhte Stickoxidemissionen (NOx) gemessen erden.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch kritisiert den Bundesverkehrsminister stark: „Der Lobbyskandal-Kraftstoff HVO100 senkt weder die Schadstoffbelastung in unseren Städten noch ist er eine Lösung für den Klimaschutz im Verkehr.“

Ich bin fassungslos, wie FDP-Minister Wissing mit der Ölwirtschaft und deren Anti-Klimaschutz-Lobbyisten Michael Haberland zusammenarbeitet, obwohl dieser seinen Wirtschaftspartnern Politikertermine gegen hohe Geldzahlungen angeboten hat.

In der zweiten Messung erreichte der Mercedes mit dem Dieselkraftstoff NOx 17 Prozent mehr NOx-Emissionen im Vergleich zu normalem Dieselkraftstoff. Denn mit herkömmlichem Dieselkraftstoff lagen die Stickoxidemissionen bei durchschnittlich 518 mg NOx je Kilometer. Doch mit HVO100 stiegen sie sogar auf 605 mg NOx je Kilometer.

Zum Vergleich: Der erlaubte Grenzwert liegt bei 180 mg NOx je Kilometer. Damit erreicht der Euro-5-Diesel-Pkw das 3,4-fache des erlaubten Werts. Auch die CO2-Emissionen sind durch den Kraftstoff HVO100 nicht verringert.

DUH fordert Herausgabe vorliegender Abgasmessungen

Bereits am 17. Juli hat die Deutsche Umwelthilfe Klage beim Verwaltungsgericht Berlin eingereicht. Denn sie fordert die Herausgabe der im Ministerium vorliegenden Abgasmessungen. Diese hätten dem Verkehrsministerium bereits im Herbst 2023 vorgelegen. Dennoch wurde der neue Dieselkraftstoff eingeführt.

„Ein Umweltskandal wird daraus, weil das Ministerium bereits im Jahr 2023 in einem eigenen Forschungsprojekt Abgasmessungen im realen Straßenbetrieb durchführen ließ, bei denen offensichtlich erhöhte Stickoxid- und Feinstaubemissionen an mehreren Fahrzeugen festgestellt wurden“, bemängelt DUH-Bundesgeschäftsführer Resch.

Doch trotz der gesetzlichen Verpflichtung zur Veröffentlichung gebe das Ministerium diese Untersuchungsergebnisse nicht heraus. „HVO100 dient einzig und allein der Verbrenner-Lobby, die Lüge vom umweltverträglichen Verbrennungsmotor aufrechtzuerhalten und den dringend nötigen und längst beschlossenen Verbrenner-Ausstieg wieder zu kippen“, vermutet Resch.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.

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