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E-Autos: So viel Reichweite frisst die Klimaanlage

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Stock / Adobe maykal
geschrieben von Maria Gramsch

Wer im Sommer im Auto die Klimaanlage einschaltet, muss mit einem erhöhten Spritverbrauch rechnen. Doch wie sieht das bei E-Autos aus? Der ADAC hat ermittelt, wie viel Reichweite durch die Nutzung der Klimaanlage verloren geht.

Die Temperaturen im Auto können an hitzigen Sommertagen schnell unangenehm werden. Da ist vermutlich jeder froh, der eine Klimaanlage hat – auch wenn sich durch diese der Spritverbrauch erhöht.

Doch wie wirkt sich die Klimaanlage auf die Reichweite von E-Autos aus? Der ADAC hat dies im Testlabor analysiert und kommt zu dem Fazit, dass der Mehrverbrauch an Energie sehr moderat ist.

Wie viel Reichweite zieht die Klimaanlage in E-Autos?

Für die Untersuchung hat der ADAC in seinem Testlabor Elektromobilität einen überlangen Stau auf der Autobahn simuliert. Das Testlabor ist mit einer Klimakammer ausgestattet, in der Temperaturen von -20 Grad bis 40 Grad Celsius eingerichtet werden können.

Für den Test, wie viel Energie die Klimaanlage zieht, kam ein Tesla Model Y zum Einsatz. Acht Stunden war das Fahrzeug im simulierten Stau immer weiter steigenden Temperaturen ausgesetzt.

Die Grundtemperatur im Testlabor betrug 35 Grad Celsius. Spezielle Lampen haben zusätzlich die Sonneneinstrahlung simuliert. Währenddessen war die Temperatur im Fahrzeug konstant auf 20 Grad eingestellt.

So hat der Tesla im Test abgeschnitten

Während bei einem Verbrenner der Motor die ganze Zeit laufen muss, damit auch die Klimaanlage mit Energie versorgt werden kann, ist das bei E-Autos nicht der Fall. Denn in E-Autos kann die Klimaanlage ihre Energie direkt aus der Batterie ziehen, das Auto muss also in einem langen Stau nicht die ganze Zeit laufen.

So würde ein Verbrennungsmotor unter den im Labor erzeugten Bedingungen je nach Motorgröße und Motortyp rund 1 bis 1,5 Liter Kraftstoff in der Stunde verbrauchen.

Der Test-Tesla hingegen benötigte nur 1,3 bis 1,5 Kilowattstunden in der Stunde, um die Innentemperatur im simulierten Megastau zu halten. Das entspricht laut dem ADAC rund zwei Prozent der Akkukapazität oder acht Kilometer Reichweite.

In dem achtstündigen Stau hätte der Tesla also insgesamt 16 Prozent beim Akkustand verloren. Umgerechnet ist das ungefähr eine Reichweite von 64 Kilometern.

„Der ADAC Versuch zeigt, dass E-Auto-Fahrer auch in einem Stau bei hohen Temperaturen mit aktivierter Klimaanlage keine Angst haben müssen, liegen zu bleiben“, erklärt Dino Silvestro, Leiter Fahrzeugtest im ADAC Technik Zentrum.

Wie sieht es bei anderen Modellen aus?

Die tatsächlichen Mehrverbräuche können laut dem ADAC natürlich schwanken. Häufiges Öffnen der Tür könne dies beispielsweise beeinflussen. Auch komme es darauf an, wie viele Personen sich im Fahrzeug befinden.

Allgemein könne das Testergebnisse aber auch auf andere E-Auto-Modelle angewandt werden. Dies liege daran, dass Funktion und Aufbau von Klimaanlagen bei E-Autos aller Marken und Hersteller vergleichbar funktionieren.

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Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.

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