Der Absatz von E-Autos fällt in Deutschland deutlich geringer aus, als von der Bundesregierung geplant. Eine neue Studie offenbart nun: An der mangelnden Reichweite liegt das nicht.
Elektrofahrzeuge gelten als Hoffnung im Kampf gegen Klimawandel. Sie sollen die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor senken. Die Bundesregierung hofft, dass bis zum Jahr 2030 15 Millionen E-Autos auf den Straßen rollen. Die Deutschen scheinen sich beim Kauf allerdings eher zurückzuhalten.
Laut Kraftfahrtbundesamt wurden im Mai 2024 durchschnittlich 958 Elektroautos pro Tag zugelassen. Um die 15-Millionen-Marke zu knacken, müssten es allerdings täglich 5.500 Fahrzeuge sein. Doch woher rührt die Zurückhaltung?
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E-Autos: Reichweite offenbart nicht das Problem
Ein wichtiger Kritikpunkt war lange der schleppende Ausbau der Ladeinfrastruktur. Viele Verbraucher:innen machten sich deshalb Gedanken, ob die Reichweite der E-Fahrzeuge für eine komfortable Fortbewegung ausreicht. Um das Problem zu lösen, hat die Bundesregierung vor einigen Monaten einen neuen Gesetzesentwurf verabschiedet. Sie will große Tankstellenbetreiber verpflichten, Ladesäulen anzubieten.
Allerdings scheint die Reichweite gar nicht das Hauptproblem zu sein. Vielmehr ist offenbar der soziale Druck entscheidend. Zu dieser Erkenntnis kam ein internationales Forschungsteam, das sich in einer neuen Studie mit den Gründen für die Zurückhaltung beim E-Autokauf beschäftigt hat.
Die Wissenschaftler:innen führten in Deutschland, Spanien und Chile repräsentative Umfragen durch. Der soziale Wert habe demnach den stärksten positiven Einfluss auf die Kaufentscheidung, gefolgt vom wahrgenommen ökologischem Nutzen der Fahrzeuge. Allerdings mindere Skepsis gegenüber grüner Werbung die Bereitschaft, ein Elektroauto zu kaufen.
Nachhaltiges Marketing soll zu Verkäufen führen
Um dem entgegenzuwirken, sollten Unternehmen in ihren Marketingbotschaften auf Transparenz und Ehrlichkeit setzen, heißt es in einem entsprechenden Bericht der Universität Kassel. Forschende des Fachgebiets Nachhaltiges Marketing waren ebenfalls an der Studie beteiligt. Fakten und messbare Ergebnisse könnten das Vertrauen in die tatsächlichen Vorteile von Elektrofahrzeugen wiederum stärken.
„Auch politische Entscheidungsträger sollten ihre Bemühungen darauf konzentrieren, das Bewusstsein für die ökologischen und sozialen Vorteile von E-Fahrzeugen zu schärfen“, so Professor Ralf Wagner, Co-Autor der Studie. Die Kosten für Elektrofahrzeuge könnten beispielsweise durch Subventionen sinken. Das würde sie für eine breitere Bevölkerungsschicht erschwinglich machen.
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