Der Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) sammelt derzeit Nutzerdaten, um seinen KI-Chatbot Grok zu trainieren. Eine explizite Zustimmung seiner User hat die Plattform dafür nicht eingeholt. Datenschützer zeigen sich alarmiert.
Elon Musk lässt auf seiner Online-Plattform X (ehemals Twitter) derzeit Nutzerdaten sammeln, um damit seinen hauseigenen KI-Chatbot Grok zu trainieren. Das Unternehmen hat jedoch keine explizite Zustimmung seiner User dafür eingeholt. Das ruft nun Datenschützer auf den Plan.
X sammelt Nutzerdaten ohne Erlaubnis
Am Freitag, den 26. Juli 2024, fiel einigen X-Nutzern auf, dass die Plattform ungefragt Nutzerdaten sammelt, um damit seinen KI-Chatbot Grok zu trainieren. In den Datenschutzeinstellungen war das entsprechende Häkchen für die Erlaubnis automatisch gesetzt – ohne die Nutzer vorab zu informieren oder gar zu fragen.
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Außerdem pikant: Bislang kann die Einstellung nur in der Web-Version von X verändert werden. In der App wird sie derzeit nicht angezeigt. Die Grundlage für das Sammeln von Daten hatte die Plattform bereits im September 2023 mit neuen Datenschutzrichtlinien geschaffen. Die aktuelle Opt-out-Option, um sich dagegen entscheiden zu können, tauchte aber erst vor Kurzem auf.
Verstößt X gegen die DSGVO?
Die Vorgehensweise von X wirkt äußerst fragwürdig. Denn die Plattform scheint sich nicht an die Vorgaben der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu halten. Demnach ist es Unternehmen nur erlaubt Nutzerdaten für bestimmte Zwecke zu sammeln, sofern dafür zuvor eine explizite Zustimmung der User eingeholt wurde.
Außerdem müssen diese über die Gründe informiert werden. Die in Europa zuständige irische Datenschutzbehörde zeigte sich von dem Vorgehen deshalb überrascht. Gegenüber der Financial Times teilte die Behörde mit, dass man sich mit X bereits seit Monaten in Gesprächen zu diesem Thema befinde. Ein Sprecher der Datenschutzbehörde ergänzte: „Es hat uns überrascht, dass sie dies auf den Weg gebracht haben.“
Zum Hintergrund: Facebook-Mutterkonzern Meta hatte seine Pläne, Nutzerdaten für das Training von KI-Modellen zu nutzen, zuvor auf Eis gelegt. Denn die irischen Datenschützer kritisierten, dass die Plattform keine ausdrückliche Einwilligung seiner Nutzer einholen, sondern lediglich eine Möglichkeit anbieten wollte, um zu widersprechen.
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