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„Menschen werden ausgeschlossen“: Massive Kritik an digitaler Bahncard

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Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
geschrieben von Fabian Peters

Die Bahncard 25 und die Bahncard 50 gibt es seit Juni 2024 nur noch digital – die jeweilige Plastikkarte hat ausgedient. Aktuell hagelt es von Politiker und Sozialverbänden jedoch ernst Kritik für die Deutsche Bahn. Menschen würden von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen werden, so die Mahnung. 

Seit Anfang Juni 2024 sind die Bahncard 25 und die BahnCard 50 nur noch als digitale Version im Internet erhältlich. Fahrgäste  müssen außerdem ein Kundenkonto einrichten. Die Bahncard 100, die nur relativ wenige Abonnenten hat, soll es künftig weiterhin als Plastikkarte geben. Ziel der Deutschen Bahn ist es, mit der Maßnahme Müll zu vermeiden.

Deutliche Kritik an digitaler BahnCard

Laut offiziellen Angaben der Bahn haben im Jahr 2023 rund 5,5 Millionen Menschen eine Bahncard genutzt. Die meisten Fahrgäste setzten demnach auf die Bahncard 25 (3,7 Millionen). Rund 1,2 Millionen Menschen hatten die Bahncard 50 gebucht. Nur nur 400.000 haben die Bahncard 100 gekauft.


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Der Sozialverband VdK und mehrere Politiker haben die Entscheidung der Deutschen Bahn nun deutlich kritisierten. Unionsfraktionsvize Steffen Bilger (CDU) äußerte gegenüber der Rheinischen Post etwa, dass die Deutsche Bahn als Unternehmen eine besondere Verantwortung habe.

Millionen Reisende jeden Alters seien auf das Angebot angewiesen. Laut Bilger solle es deshalb sollte eine Wahlmöglichkeit zwischen digitaler und analoger Bahncard geben. Bundestagsabgeordnete Nadine Heselhaus (SPD) schlägt in die gleiche Kerbe. Die Digitalisierung bringe zwar Vorteile, sie dürfe aber nicht dazu führen, dass eine große Zahl von Menschen von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen wird. Heselhaus verwies darauf, dass 3,1 Millionen Menschen in Deutschland noch nicht das Internet genutzt hätten.

Deutsche Bahn weist Kritik zurück

Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, ergänzte, dass die Bahn Kunden ohne Smartphone zwar ein Ersatzdokument in den DB-Reisezentren anbietet. Dieses Angebot werde jedoch nicht genügen beworben. Zahlreiche VdK-Mitglieder würden außerdem berichten, das Ersatzdokument nicht überall erhältlich sei.

Die Deutsche Bahn hatte anfänglich Kritik an der digitalen BahnCard bereits zuvor zurückgewiesen. Die Begründung: Es sei nach wie vor möglich, die BahnCard 25 und 50 als Papierausdruck mit sich zu führen. Sei seien im den Kundenzentren des Unternehmens erhältlich. Bahn-Kunden benötigen jedoch auch dafür ein digitaler Kundenkonto.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).

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