Dass das Reisen Emissionen verursacht, ist bekannt. Einige Strecken und Transportmittel sind jedoch schädlicher für das Klima als andere. Die Hintergründe.
Wer mit Auto oder Flugzeug verreist, verursacht CO2-Emissionen. Das ist bekannt. Allerdings ist weniger Menschen bewusst, welche Strecken und Transportmittel am meisten Auswirkungen auf den Klimawandel haben.
Um diese Frage zu beantworten, hat ein Forschungsteam der University of Leeds sich mit dem Ausmaß der Kohlenstoffauswirkungen von Reisen auseinandergesetzt.
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Emissionen: So beeinflussen bestimmte Reisen das Klima
Die Forschungsergebnisse zeigen: Vor allem internationale Langstreckenreisen wirken sich negativ auf die Umwelt aus. Sie machen zwar nur einen Anteil von 0,4 Prozent aller Reisen aus. Allerdings sind sie für 55 Prozent der Emissionen verantwortlich.
Die Daten zeigen, dass die Bekämpfung der Emissionen durch gezielte Maßnahmen im Fernverkehr wirksamer sein können als die derzeitigen Bemühungen, die sich auf den Nahverkehr und Pendlerfahrten konzentrieren.
Doktor Zia Wadud vom Institut für Verkehrsstudien und der Fakultät für Chemie- und Verfahrenstechnik leitete die Forschungsarbeit. Seiner Meinung nach sei es besorgniserregend, dass Fernreisen – insbesondere Flugreisen – zunehmen.
Umweltschutz: Forschungsteam entwickelt neue Metrik
Mithilfe der sogenannten Emissionsreduzierungssensivität kann das Forschungsteam berechnen, welche Arten von Reisen geändert werden könnten, um eine maximale Reduzierung der Kohlenstoffemissionen zu erreichen. Die gute Nachricht für alle Reisenden: Die neue Metrik ist so angelegt, dass möglichst wenige Personen oder Reisen von Änderungen betroffen sein sollen.
Die Anwendung zeigt, dass das Ersetzen aller Autofahrten unter acht Meilen (etwa 12,8 Kilometer) durch Gehen oder Radfahren die Kohlenstoffemissionen um 9,3 Prozent senken könnte. Dafür müssten allerdings etwa 55 Prozent aller Fahrten umgestellt werden, da die meisten dieser kurzen Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden.
Wenn man die Kohlenstoffreduktion durch den Anteil der geänderten Fahrten teilt, ergibt sich ein Wert von nur 0,17. Das ist der niedrigste in der Studie ermittelte Wert. Diese Maßnahme würde die Gesamtemissionen also nur geringfügig beeinflussen. Würden hingegen alle Flüge unter 1.000 Meilen (etwa 1.609 Kilometer) durch Zugreisen ersetzt, würde das die Emissionen um 5,6 Prozent senken.
Da nur 0,17 Prozent der Fahrten betroffen wären, ergibt sich ein Sensitivitätswert von 33,2. Am oberen Ende der Skala liegt die theoretische Beschränkung aller Flugreisenden auf einen Hin- und Rückflug pro Jahr. Das ergäbe einen Wert von 158,3, da nur sehr wenige Reisen betroffen wären.
Emissionen von Reisen: Forscher wollen Umdenken bewirken
Laut dem Forschungsteam handelt es sich bei der Ausarbeitung lediglich um Vorschläge anstatt um konkrete politische Vorschläge. Sie sollen die Menschen dazu bringen, die Auswirkungen von Fernreisen zu erkennen und neu zu bewerten.
Es sei allerdings auf politischer sowie persönlicher Ebene wichtig, den relativ wenigen Langstreckenfahrten und -flügen den Vorrang zu geben, so Wadud. So könnte man die größten Einsparungen erzielen.
Muhammad Adeel, Co-Autor der Studi, fügte hinzu: „Wenn wir die Emissionen des Luftverkehrs aus den nationalen Statistiken ausklammern – wie es derzeit in fast allen Ländern der Fall ist – erhalten wir kein ganzheitliches Bild und ignorieren einen großen Teil des Problems.“
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