Politiker sind viel mit ihren Dienstwagen unterwegs. Doch wie die Deutsche Umwelthilfe in ihrem aktuellen Dienstwagen-Check nun herausgefunden hat, setzen viele von ihnen auf „CO2-Schleudern“.
Bereits zum 18. Mal hat die Deutsche Umwelthilfe den Dienstwagen-Check bei Politiker:innen durchgeführt. Dabei wurden 252 von Abgeordnete von Bund und Ländern im Zeitraum von Januar bis Mai 2024 zu ihren Fahrzeugen befragt.
In die Umfrage flossen die besonders geschützten Fahrzeuge des Bundeskanzlers, des Vizekanzlers, des Verteidigungsministers sowie der Außen- und Innenministerin und der Minister für Gesundheit und Finanzen nicht mit ein.
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Doch bei anderen Spitzenpolitiker:innen zeichnet sich ein deutlicher Trend zur CO2-Schleuder ab. Denn 186 der befragten 252 von Bund und Ländern liegen mit ihren Dienstwagen laut den Umfrageergebnissen teils deutlich über dem europäischen Flottengrenzwert von 95 Gramm CO2 je Kilometer.
Spitzenwerte erreichen NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Innenminister Herbert Reul, Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl und die Berliner Innensenatorin Iris Spranger. Sie alle fahren mit einem Audi A8, der 380 Gramm CO2 je Kilometer ausstößt. Der Audi A8 von Kai Wegner, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, liegt mit einem realen CO2-Ausstoß von 375 Gramm je Kilometer nur knapp dahinter.
Politiker: So viel C02 stoßen ihre Dienstwagen aus
Die Deutsche Umwelthilfe hat an 162 Politiker:innen eine Rote Karte verteilt. Ihre Dienstwagen liegen in Sachen CO2-Ausstoß 20 Prozent über dem europäischen Flottengrenzwert. Zum Vergleich: 2023 waren es noch 190 Rote Karten. Allerdings hat sich der durchschnittliche CO2-Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr von 199 Gramm CO2 je Kilometer auf 209 Gramm erhöht.
In der Bundesregierung liegen sieben von neun Bundesminister:innen mit ihren Dienstwagen teils deutlich über dem Flottengrenzwert. Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sowie Justizminister Marco Buschmann führen das Negativ-Ranking an. Ihre Dienstwagen erzeugen mehr als das Doppelte an CO2 wie der EU-Flottengrenzwert erlaubt.
„Die Bundesregierung ist kein Vorbild“, erklärt Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe. „Zu viele Regierungsmitglieder, einschließlich der Staatssekretärinnen und -sekretäre, setzen auf klimaschädliche Autos mit Plug-in-Hybridantrieb. Diese erscheinen auf dem Papier umweltfreundlich, sind tatsächlich aber wahre Klimakiller.“
Familienministerin Lisa Paus und Entwicklungsministerin Svenja Schulze hingegen setzen auf Elektroautos und können so den Grenzwert einhalten. Sie haben von der Deutschen Umwelthilfe eine Grüne Karte erhalten.
Zahl der Elektroautos ist gestiegen
Die Zahl der batterieelektrisch betriebenen Dienstfahrzeuge ist auf 34 Prozent gestiegen, wie die Deutsche Umwelthilfe positiv hervorhebt. 25 Politiker:innen haben seit dem letzten Dienstwagen-Check gewechselt und können so eine beachtliche Reduktion vorweisen.
Dazu zählen die Ministerin Katrin Eder mit einer CO2-Einsparung von 133 Gramm je Kilometer sowie die Ministerin Petra Berg mit einer CO2-Einsparung von 105 Gramm je Kilometer.
Bei den Umweltminister:innen von Bund und Ländern setzen 13 von 17 Politiker:innen auf vollelektrische Dienstwagen. Allerdings können sich nur neun von ihnen über eine Grüne Karte freuen. Die anderen nutzen laut der Deutschen Umwelthilfe „überdimensionierte und damit ebenfalls klimaschädliche Elektrofahrzeuge“.
Diese Politiker haben die sparsamsten Dienstwagen
Das Gesamtranking führen die sächsische Staatsministerin Katja Meier sowie die Staatssekretärin Margit Gottstein aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an. Beide Politikerinnen erzeugen mit ihren Dienstwagen einen realen CO2-Ausstoß von 68 Gramm je Kilometer.
Es gibt allerdings auch Politiker:innen, die komplett auf einen persönlichen Dienstwagen verzichten. Sie nutzen stattdessen Dienstfahrräder oder Fuhrparkfahrzeuge. Zu diesen Politiker:innen zählen die Staatsekretäre Udo Philipp und Sven Giegold aus dem Bundeswirtschaftsministerium, die Bremer Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf sowie Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks.
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