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Neuer Rekord: Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland nimmt zu

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Adobe Stock/ Nick Brundle
geschrieben von Fabian Peters

Der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland nimmt immer weiter zu. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten Windräder, Solaranlagen und Co. sogar einen neuen Rekord bei der Deckung des Strombedarfs. 

Erneuerbare Energien haben im ersten Halbjahr 2024 rund 58 Prozent des Strombedarfs in Deutschland gedeckt – so viel wie nie zuvor. Das geht aus einer gemeinsamen Hochrechnung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hervor.

Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland nimmt zu

Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2023 lag der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland noch bei 52 Prozent. 2024 verzeichnen Windräder, Solaranlagen und Co. also einen Zuwachs von rund sechs Prozent. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, dazu:

Zum wiederholten Mal in Folge sehen wir einen Rekord beim Erneuerbaren-Anteil am Stromverbrauch. Das ist der Lohn für den beharrlichen Ausbau von Windenergie und Photovoltaik in den vergangenen Jahren.

Laut den Daten des BDEW und ZSW liegt der Bruttoinlandsstromverbrauch mit insgesamt 261 Milliarden Kilowattstunden im ersten Halbjahr 2024 nur geringfügig unter dem Bruttoinlandsstromverbrauch im ersten Halbjahr 2023 (0,3 Prozent).

Windenergie mir größtem Anteil

Der höhere Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland sei jedoch vor allem auf den Ausbau an Energiequelle zurückzuführen. Laut BDEW haben vor allem Solaranlagen in der ersten Jahreshälfte 2024 wesentlich mehr Strom produziert als im Vorjahr. So habe Sonnenenergie im Juni 2024 erstmals die Grenze von zehn Milliarden Kilowattstunden geknackt.

Mit zwölf Milliarden Kilowattstunden hätte die Wasserkraft wiederum mehr Strom produziert als erwartet. Den höchsten Anteil unter den erneuerbaren Energien in Deutschland hat jedoch nach wie vor die Windkraft mit 24 Prozent. Es folgen: Solarenergie (14 Prozent), Biomasse (9 Prozent), Windenergie auf See (5 Prozent) und die Stromproduktion aus Siedlungsabfällen (1 Prozent).

In der Einzelbetrachtung hat dabei der Anteil sämtlicher erneuerbarer Energiequelle im Vergleich zum Vorjahr zugenommen – ausgenommen Siedlungsabfälle. Vor allem der Anteil an Offshore-Windrädern dürfte aufgrund neuer Anlagen in den kommenden jähren weiter zunehmen. Kerstin Andreae vom BEDW mahnte jedoch auch:

Trotz der erfreulichen Zahlen: Die Stromerzeugung aus Wind und Sonne ist nicht konstant. Wir brauchen gesicherte Leistung für Systemdienstleistungen und Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

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Über den Autor

Fabian Peters

Fabian Peters ist seit Januar 2022 Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Redakteur und freier Autor tätig. Er studierte Germanistik & Politikwissenschaft an der Universität Kassel (Bachelor) und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin (Master).