Wirtschaft

Goldener Windbeutel: Negativpreis für dreisteste Werbelüge geht an die Obsties von Alete

Goldener Windbeutel, Alete Obsties
Foodwatch
geschrieben von Maria Gramsch

In jedem Jahr vergibt der gemeinnützige Verein Foodwatch den Goldenen Windbeutel für die dreisteste Werbelüge. In diesem Jahr hat Alete mit seinen Obsties den Negativpreis abgeräumt. Für Alete ist es bereits der dritte Goldene Windbeutel.

Die Obsties von Alete sind bei den Verbraucher:innen offenbar nicht sonderlich beliebt. Denn mit dem Fruchtsnack hat sich der Babynahrungshersteller den Negativpreis Goldener Windbeutel für die dreisteste Werbelüge eingehandelt.

Alete gewinnt erneut den Goldenen Windbeutel

Alete bewirbt den Snack mit niedlichen Tierchen auf der Verpackung und weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich um eine Nascherei „für Kinder“ handelt. Doch aufgrund des hohen Zuckeranteil dürfte der Konzern den Snack nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation überhaupt nicht an Kinder bewerben.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Studentische Unterstützung für Content Creation / Social Media (m|w|d)
envia Mitteldeutsche Energie AG in Chemnitz
Studentische Unterstützung für Content Creation / Social Media (m|w|d)
envia Mitteldeutsche Energie AG in Markkleeberg

Alle Stellenanzeigen


Die Verpackung weist darauf hin, dass die Obsties „ohne Zuckerzusatz“ sind. Allerdings bestehen sie zu rund 72 Prozent aus Zucker. Dabei handelt es sich zwar ausschließlich um Fruchtzucker. Allerdings macht das die Obsties für Kinder nicht gesünder.

Das haben nun auch die Verbraucher:innen abgestraft und die Obsties von Alete mit 57 Prozent zum Gewinner des Goldenen Windbeutels gekürt. Diese Auszeichnung wird seit dem Jahr 2009 von dem gemeinnützigen Verein Foodwatch für die dreisteste Werbelüge vergeben.

Alete als Dauergast bei dem Negativpreis

Verbraucher:innen können abstimmen – in diesem Jahr haben mehr als 55.000 Menschen teilgenommen. Alete ist mit Abstand der Gewinner und das bereits zum dritten Mal. „Für Alete sind aller schlechten Dinge offensichtlich drei“, fasst Wahlleiterin Dr. Rebekka Siegmann das Ergebnis zusammen.

Wie oft sollen wir Alete noch mit dem Negativpreis auszeichnen, damit der Konzern keine Zuckerbomben mehr an Kinder vermarktet?

Bereits in den Jahren 2014 und 2017 hat Alete den Negativpreis erhalten. Damals erhielt der Konzern die „Auszeichnung“ für seine Trinkmahlzeit ab dem 10. Monat sowie dem Kinderkeks für Säuglinge ab dem 8. Monat.

Auch im Jahr 2015 war Alete Teil der Preisverleihung. Hier erhielt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Negativpreis stellvertretend für Alete. Grund war die indirekte Beteiligung des Landes an dem Unternehmen, wodurch das Land Profit aus ungesunder Babynahrung zieht.

Goldener Windbeutel: Das sind die Plätze zwei bis fünf

Doch nicht nur die Obsties von Alete haben es in das Ranking für den Goldenen Windbeutel 2024 geschafft. Verbraucher:innen können Produkte auf der Foodwatch-Beschwerdeplattform www.schummelmelder.de einreichen. Foodwatch prüft diese dann in Zusammenarbeit mit unabhängigen Expert:innen und nominiert die Kandidaten.

In diesem Jahr landete hinter Alete auf Platz zwei die Langnese Eiscreme „Cremissimo Bourbon Vanille“ mit 26,8 Prozent. Die Plätze drei bis fünf gingen an „Veganer Schinken Spicker Mortadella“ von Rügenwalder Mühle mit 11,1 Prozent, „Pretty Little Meal Bar“ von Offset Nutrition mit 2,9 Prozent sowie die „Heiße Tasse Champignon Creme“ von der GB Foods GmbH mit 2,2 Prozent.

Auch interessant:

Über den Autor

Maria Gramsch

Maria ist freie Journalistin und technische Mitarbeiterin an der Universität Leipzig. Seit 2021 arbeitet sie als freie Autorin für BASIC thinking. Maria lebt und paddelt in Leipzig und arbeitet hier unter anderem für die Leipziger Produktionsfirma schmidtFilm. Sie hat einen Bachelor in BWL von der DHBW Karlsruhe und einen Master in Journalistik von der Universität Leipzig.

Kommentieren