Forschern ist es gelungen, mit der Leberzüchtung im Menschen eine valide Alternative zur Organtransplantation voranzubringen. Das könnte Tausende Leben retten.
Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung von medizinischen Geräten und Methoden stehen uns bereits eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung. Doch es gibt immer noch viele Bereiche, in denen Menschen jeden Tag vergeblich auf ihre Rettung warten. Ein Beispiel ist die Organtransplantation. Denn wenn kein geeigneter Spender zur Verfügung steht, entscheidet die Zeit über den tatsächlichen Ausgang. Möglicherweise wird sich das in Zukunft ändern.
Wissenschaftler erforschen bereits das Anzüchten von Organen in Schweinen. Nun probiert ein Forschungsteam zum ersten Mal, eine neue, verkleinerte Leber innerhalb eines Menschen zu züchten. Das Biotechnologieunternehmen LyGenesis kündigte kürzlich an, dass ein erster Freiwilliger eine Injektion von Spenderzellen erhalten hat.
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Ziel ist es, einen Lymphknoten in eine sekundäre Leber umzuwandeln. Der Eingriff fand am 25. März 2024 in Houston statt und ist Teil einer klinischen Studie, die die experimentelle Behandlung an zwölf Erwachsenen mit Endstadium-Lebererkrankung testet.
Leberzüchtung im Menschen könnte alleine in den USA Tausende Leben retten
Patienten in diesem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung benötigen üblicherweise eine Lebertransplantation. Doch häufig fehlt es an Spenderorganen. LyGenesis hofft, durch das Wachstum von gesundem Lebergewebe die Notwendigkeit einer Transplantation umgehen zu können. Etwa 10.000 Menschen in den Vereinigten Staaten stehen auf der Warteliste für eine Lebertransplantation. Viele warten Monate oder Jahre auf ein Organ.
LyGenesis verwendet gespendete Lebern, die nicht direkt für Transplantationen geeignet sind. Die Firma isoliert und reinigt Hepatozyten (die häufigsten Zellen in der Leber) und sammelt sie in einem IV-Beutel. Anschließend injiziert medizinisches Personal diese Zellen in den Körper des Patienten. Dabei fällt die Wahl auf einen Lymphknoten, der nahe genug an der Leber liegt, um von den Reparatursignalen der beschädigten Leber zu profitieren.
„Ersatz-Leber“ übernimmt wichtige Funktionen der kaputten Leber
Der Ansatz basiert auf frühen Experimenten von Eric Lagasse, Professor für Pathologie an der University of Pittsburgh. Er stellte fest, dass, wenn er gesunde Leberzellen in die Lymphknoten von Mäusen injizierte, die Zellen gedeihen und eine zweite, kleinere Leber bilden. Diese übernimmt dann die Funktionen, die die fehlerhafte Leber nicht durchführen kann.
Die Behandlung könnte eine lebensrettende Alternative zur Lebertransplantation für einige Patienten bieten. Außerdem könnten langfristig Lebererkrankungen besser behandelt und Erfolgschancen erhöht werden. Das Warten auf ein Spenderorgan hat dann für viele Patienten ein Ende.
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