Aufgrund der immer größer werdenden Menge an Daten suchen Unternehmen nach neuen Lösungen, um Informationen zu speichern. Glas und Hologramme scheinen ein vielversprechender Datenträger zu sein.
Die digitalen Spuren der Menschheit reichen bereits fast ein Jahrhundert zurück. Neben digitalisierten Video- und Bildaufnahmen befinden sich in vielen Museumsarchiven auch wertvolle Dokumente und Artefakte auf verschiedensten Datenträgern. Doch standardmäßig eingesetzte Systeme wie SSD- oder HDD-Festplatten stellen ein Problem dar. Denn ihre Lebensdauer auf rund zehn Jahre beschränkt.
Vor dieser Herausforderung steht auch das Imperial War Museum. Es plant für das Jahr 2039 eine umfassende Digitalisierung seiner Museumsarchive anlässlich des 100. Jahrestages des Zweiten Weltkriegs. Mit 24.000 Stunden Film- und Videoaufnahmen sowie elf Millionen Fotos scheint die Aufgabe gewaltig.
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Die Digitalisierung ist jedoch notwendig, da die Originalkopien mit der Zeit verfallen. Daher sind zuverlässiger Speichersysteme für die langfristige Sicherung dieser wertvollen Daten von besonderer Bedeutung.
Daten effektiv speichern: von LTO-9-Bändern zu Glas und Hologrammen
Nicht nur Museen, sondern auch Unternehmen, Krankenhäuser und Regierungen stehen vor einem Datenansturm. Laut einer Analyse der Enterprise Strategy Group verdoppelt sich das Datenvolumen in vielen Branchen alle vier bis fünf Jahre. Zur Langzeitarchivierung setzen Betroffene häufig auf sogenannte LTO-Bänder (Linear Tape Open).
Diese sind kostengünstig, zuverlässig und können große Datenmengen speichern. Ein LTO-9-Band kann zum Beispiel 18 Terabyte Daten speichern, was dem Speichervolumen von 300 Standard-Smartphones entspricht.
Das Start-up HoloMem in Chiswick (West-London) ist schon einen Schritt weiter. Es entwickelt derzeit ein Langzeitspeichersystem, das Lasertechnologie nutzt, um Hologramme in einem lichtempfindlichen Polymer zu erzeugen. HoloMem erklärt, dass Hologramme Daten in mehreren Schichten speichern können.
Das ermöglicht eine höhere Speicherdichte. Die Polymerblöcke sind extrem temperaturbeständig und haben eine Lebensdauer von mindestens 50 Jahren. Im Gegensatz dazu müssen Archive ihre Magnetbänder alle 15 Jahre austauschen und gleichzeitig auf das richtige Raumklima achten.
Ansätze könnten Daten über die nächsten Jahrhunderte erhalten
Ein weiterer bedeutender Player ist Microsoft mit seinem Projekt Silica. Dieses System verwendet Glas als Speichermedium, wobei leistungsstarke Laser winzige strukturelle Veränderungen im Glas erzeugen, um Daten zu speichern. Ein zwei Millimeter dickes Glasstück von der Größe einer DVD kann über sieben Terabyte Daten speichern.
Glas ist relativ widerstandsfähig gegen Temperatur-, Feuchtigkeits- und elektromagnetische Einflüsse und könnte Daten potenziell über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende erhalten. Das Imperial War Museum experimentiert auch mit Künstlicher Intelligenz (KI), um digitale Bibliotheken zu katalogisieren.
Denn KI könnte Aufgaben übernehmen, für die Menschen Hunderte Jahre benötigen würden. Solche Systeme könnten auch dabei helfen, wertvolle Informationen in großen Datenmengen zu finden. Laut Unternehmensangaben gibt es nun konkrete geschäftliche Gründe, archivierte Daten für Analysen zugänglich zu machen, was die Bedeutung der Datenspeicherung weiter erhöht.
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