In der Nordsee entsteht derzeit der größte deutsche Offshore-Windpark. Er soll einen Meilenstein für die Energiewende setzen und bereits Ende 2025 Strom für über eine Million Haushalte liefern.
Strom für 1,1 Millionen Haushalte: Das ist das Ziel der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW). Um das zu schaffen, hat das Unternehmen mit dem Bau von Deutschlands derzeit größtem Offshore-Windpark begonnen. Er soll bereits bis Ende 2025 in Betrieb gehen.
Größte Windpark in der Nordsee entsteht ohne staatliche Förderung
Das Windkraftwerk, wie die EnBW es nennt, entsteht in der Nordsee, etwa 85 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum und rund 110 Kilometer von Helgoland entfernt. Es trägt den Namen „He Dreiht“. Das ist Niederdeutsch und bedeutet „Er dreht“. Und drehen soll sich viel. Denn das Ziel ist, dass 64 Windkraftanlagen eine Gesamtleistung von 960 Megawatt erzeugen. Eine staatliche Förderung nutzt das Unternehmen dafür nicht, sondern investiert selbst 2,4 Milliarden Euro.
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Für den Bau von He Dreiht werden zu Hochzeiten mehr als 500 Beschäftigte auf der Großbaustelle im Meer im Einsatz sein. Zudem sind über 60 Schiffe an der Umsetzung des Projekts beteiligt. Ein spezieller Schwimmkran soll demnächst das erste Fundament im Meeresboden installieren. Die sogenannten Monopiles sind 79 Meter lang und wiegen rund 1.350 Tonnen. Bis zum Sommer sollen auch die restlichen Fundamente folgen.
Parallel läuft die Produktion der Windkraftanlagen. Dabei setzt EnBW auf eine neue Generation von Turbinen, die eine Leistung von bis zu 15 Megawatt pro Einheit erbringen. Um den neuen Windpark an das Stromnetz anzubinden, will das Unternehmen insgesamt 230 Kilometer Kabel verlegen, davon 120 Kilometer unter Wasser und 110 Kilometer an Land.
Bundesregierung will Windenergie weiter ausbauen
Durch die massive Reduktion von CO2-Emissionen könnte He Dreiht einen bedeutenden Beitrag zum Erreichen der deutschen Klimaziele leisten. Im Hinblick auf die Investitionssumme gehört der Windpark aktuell zu einem der größten europäischen Projekte.
Im Hinblick auf die installierte Leistung gewinnt allerdings der „Hollandse Kust Zuid“. Er liegt vor der niederländischen Küste zwischen den Städten Scheveningen und Zandvoort. Dank einer installierten Leistung von 1,5 Gigawatt gehört er zu den größten Offshore-Windparks der Welt.
He Dreiht ist nicht der einzige Windpark, der sich derzeit im Bau befindet. Auch „Godewind 3“ und „Borkum Riffgrund 32“ sollen zeitnah ans Netz gehen. Außerdem hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr die Ausbauziele für Offshore-Windkraft erhöht.
So ist eine installierte Leistung von Offshore-Windenergie-Anlagen bis zum Jahr 2030 von mindestens 30 Gigawatt vorgesehen. Bis 2045 soll die Leistung auf mindestens 70 Gigawatt steigen. Dazu gab es einen Beschluss zur Änderung des Windenergie-auf-See-Gesetzes.
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