Die EU-Kommission hat ein neues Verfahren gegen Meta eingeleitet. Der Vorwurf: Facebook und Instagram, würden Kinder süchtig machen und zum Rabbit Hole Effekt führen. Wir erklären dir, was hinter dem Phänomen steckt.
Die EU-Kommission hat ein weiteres Verfahren gegen Meta eingeleitet. Es besteht der Verdacht, dass der Social Media-Konzern gegen den Jugendschutz verstößt. In Brüssel ist man nicht nur über die von Meta eingeführten Methoden zur Alterskontrolle und -verifizierung besorgt.
Die Kommission habe auch die Befürchtung, dass Facebook und Instagram – einschließlich ihrer Algorithmen – bei Kindern eine Verhaltenssucht auslösen und den sogenannten Rabbit Hole Effekt verursachen können.
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Was ist der Rabbit Hole Effekt?
Der Rabbit Hole Effekt – auch Kaninchenbau-Effekt gennant – ist an das Buch „Alice im Wunderland“ angelehnt. Dort jagt die Hauptfigur Alice ein weißes Kaninchen durch den Garten. Als es in seinem Bau verschwindet, folgt das Mädchen ihm auch dahin, fällt anschließend durch einen langen Tunnel und gelangt so ins Wunderland.
Im Zusammenhang mit sozialen Medien beschreibt der Effekt ein Phänomen, bei dem User immer tiefer in spezifische Inhalte und Meinungen hineingezogen werden. Oft bemerken sie das nicht bewusst. Algorithmen und Personalisierungsmechanismen führen dazu, dass Nutzer zunehmend auf Inhalte stoßen, die diesem Thema und ihrer bisherigen Meinung dazu entsprechen. Auf diese Weise geraten sie in eine Filterblase.
Führt der Rabbit Hole Effekt zu Radikalisierung?
Die Folge sind extreme Abkapselung und Isolation. Der Rabbit Hole Effekt führt unter anderem zu Doomscrolling und sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit der User gebunden wird. Ohne Feedback von außen begeben sie sich sozusagen in eine andere Welt, die mit der Realität oft nicht viel zu tun hat.
Plattformen wir Facebook und Instagram nutzen das Prinzip, um ihrer Nutzer zu binden und möglichst hohe Klickzahlen zu generieren. Die Betreiber analysieren im Hintergrund das Nutzungsverhalten und bieten dann ähnliche Inhalte an. In der Vergangenheit wurde besonders YouTube vorgeworfen, dass das Phänomen zu politischer Radikalisierung führen würde. Studien konnten diese Annahme bisher aber nicht eindeutig belegen.
EU will geistige und körperliche Gesundheit junger Menschen schützen
Im Fall Meta geht es allerdings in erster Linie um den Jugendschutz. Die Europäische Kommission bezweifelt, dass das Unternehmen den entsprechenden Regeln, die im Digital Service Act (DSA) festgelegt wurden, ausreichend nachkommt.
Erst im vergangenen April hatte die EU-Kommission ein anderes Verfahren gegen Meta eröffnet. Grund ist die Annahme, der Konzern habe sich im Umgang mit politischer Werbung nicht an den DSA gehalten.
Mit der Einleitung des aktuellen Verfahrens prüft die EU zunächst nur einen Verdacht und sammelt weitere Beweise. Mit der offiziellen Eröffnung des Prozesses wäre die Kommission dann ermächtigt, weitere Durchsetzungsmaßnahmen zu ergreifen.
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